TSG Hoffenheim verabschiedete sich mit fast unglaublicher Glanzleistung, Zadrazil führte Bayern ins Viertelfinale!

Mit 2 Siegen beendeten Österreichs Legionärinnen gestern Abend mit ihren Teams die Gruppenphase der Königsklasse: sensationell verpasste dabei Hoffenheim mit dem Österreich-Trio mit einer überragenden 2. Spielhälfte das erhoffte „Wunder“ nur um 2 Tore gegenüber dem direkten Konkurrenten und Favoriten Arsenal London um den Aufstieg ins Viertelfinale, Bayerns Weiterkommen stand schon vor dem Spiel gegen Benfica fest:

 

TSG 1899 Hoffenheim – Arsenal London 4:1 (1:1)

Mit Laura Wienroither und Kathi Naschenweng, ohne Nicole Billa gingen die Kickerinnen aus dem Kraichgau in das „Endspiel“ mit der „Mini-Chance“ auf den Aufstieg, weil dazu ein Sieg mit mindestens 5 Toren Unterschied erforderlich gewesen wäre. Bei den Gästen stand nicht ÖFB-Teamtorfrau im Tor. Die Begegnung begann mit Angriffen der Gäste, die ihr Heimspiel mit 4:0 für sich entschieden hatten.

Führung durch Jule Brand

Nach einer Drangphase von Arsenal fiel in der 22.Minute entgegen dem Spielverlauf das 1:0 für die Gastgeberinnen: Corley nahm den Ball im Mittelfeld mit und passte kurz vor dem Strafraum stark zu der mitgelaufenen Jule Brand, die sich diese Chance nicht nehmen ließ und zur Führung einschoss.

Riesenpech für Wienroither

In der 38. Minute wollte nach einem Schuss von Mead die frühere Hoffenheimerin Iwabuchi vollenden, Laura Wienroither versuchte zu klären, traf aber beim Preßball den Pfosten des eigenen Tores, von wo der Ball zum 1:1 Ausgleich ins Tor sprang. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.

3 Tore in 5 Minuten ließen auf die ganz große Sensation hoffen

In der 55. Minute passte Linder den Ball nach einer mustergültigen Kombination scharf an die Fünfergrenze, wohin Chantal Hagel durchgelaufen war und hoch ins kurze Eck zum 2:1 vollendete. Nur 2 Minuten später erkämpfte sich erneut Hagel den Ball, sprintete in der Mitte auf das Tor von Arsenal auf das Arsenal-Tor und hob den Ball an Torfrau Lydia Williams vorbei zum 3:1.

In der 60. Minute war wieder einmal Brand nicht zu stoppen, ging bis an die Grundlinie durch, ihre Hereingabe verwandelte Gia Corley zum 4:1 und noch waren mehr als eine halbe Stunde zu spielen.

Nicole Billa wurde in der 66. Minute ins Spiel gebracht, Arsenal erkannte nun die Gefahr, verteidigte sich weit vorm eigenen Gehäuse, trotzdem fand Hoffenheim auch noch in der Schlussphase Chancen vor, es blieb aber beim 4:1. Wienroither wurde ab der 83. Minute nach aufopferungsvollem Kampf geschont, in der Nachspielzeit wurde bei den Gästen auch noch ÖFB-Stütze Viktoria Schnaderbeck eingewechselt. Dem Bundesdritten gelang mit dem 4:1 auch die erfolgreiche Revanche für das 0:4 im Hinspiel in London, wo die "Neulinge" unter ihrem Wert geschlagen wurden. 

Beim ersten Antreten überzeugt

Mit dem 3. Sieg in der schweren Gruppe mit dem CL-Titelverteidiger FC Barcelona und dem englischen Meister hatte die TSG Hoffenheim ihre erstmalige Teilnahme in der Königsklasse jedenfalls mehr erreicht, als ihr viele Experten zugetraut hatten. Der erfolgreiche Cheftrainer Gabor Gallai sollte recht behalten, als er vor dem Match erklärte: „Wir spielen auf Sieg; wir wollen noch einmal eine gute Leistung gegen ein Top-Team zeigen“ hatte auch Laura Wienroither vor wenigen Tagen verdeutlicht“ und damit mehr als recht behalten.

„Aderlass“ sehr gut verkraftet

Nicht außer Acht gelassen werden darf bei der Elf aus Hoffenheim nicht, dass im Sommer 2021 mit Lena Lattwein, Tabea Waßmuth (beide zum VfL Wolfsburg) und Maximiliane Rall (zu Bayern München) 3 Schlüsselspielerinnen und DFB- Internationale die Mannschaft verließen. Tine De Caigny und Gia Corley haben sich als Neuzugänge bestens eingefügt und neben beachtlichen Leistungen in der Champions-League wurde im Herbst Platz 3 in der Bundesliga gehalten, wobei Eintracht Frankfurt und Turbine Potsdam ohne Zusatzbelastung ebenfalls das Podest anpeilten.

Bayern München- Benfica Lissabon: 4:0 (2:0)

Mit Sarah Zadrazil, die auch als Kapitänin aufgeboten wurde, aber ohne ihre „Landsfrau“ Carina Wenninger, starteten die Münchnerinnen in ihr letztes Spiel in der Gruppe D der Champions-League-Qualifikation. Als klassische „Sechserin“ ordnete die Österreicherin das Spiel im Mittelfeld, rackerte defensiv, schlug aber auch kluge Pässe für die Offensive. Marina Hegering spielte souverän in der Abwehr, hätte aber bei einem Vorstoß in der 11. Minute nach einem Eckball beinahe per Kopf das 1:0 erzielt. Die Gäste präsentierten sich zwar technisch versiert, kamen aber selten vor das Tor von Ersatztorhüterin Janina Leitzig, die statt der verletzten Laura Benkarth im Tor des Meisters stand.

Erster Verlust-Treffer als Geschenk

Einen schlampigen Rückpass der Portugiesinnen nahm Vilhjalmsdottir in der 26. Minute dankend an und brachte die Gastgeberinnen in Führung. Nur 1 Minute später erkämpfte Zadrazil halbrechts mit großem Einsatz den Ball, den anschließenden Freistoß servierte Klara Bühl ideal für Lea Schüller, die per Kopf auf 2:0 erhöhte. Aus einer richtigen Eckball-Serie entstand nur ein Lattentreffer für die Bayern, es dauerte bis zur 44. Minute, ehe nochmals Schüller eine sehr gute Möglichkeit vorfand, aber nicht nützte.

Doppelschlag nach der Pause

Nach einem Strafraum-Foul an Vilhjalmsdottir verwandelte Giulia Gwinn in der 48. Minute den Penalty zum 3:0, nur 1 Minute später kam Klara Bühl zum 4:0. In der 55. Minute wurde Carina Wenninger eingetauscht, am Spielstand änderte sich nichts mehr.

Tabellenführer Olympique Lyon erledigte seine "Pflicht" mit dem 4:0 (1:0) gegen das schwedische Team BK Häcken und somit steigt Deutschlands Meister "nur" als Gruppenzweiter in die Runde der letzten 8 auf, die im Frühjahr ausgetragen wird. 

 Helmut Pichler

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