Union Perg: Mit glücklichem Händchen am Transfermarkt und rekordverdächtiger Serie zum Herbstmeistertitel

"Hätte mir im Sommer jemand gesagt, wir werden Herbstmeister, hätte ich ihn für ahnungslos gehalten", schmunzelt Anton Lausegger, Sportchef der DSG Union HABAU Perg. Nach einem Trainerverschleiß in den vergangenen Jahren und einem vierten Platz in der letzten Saison, gelang unter Neo-Coach Gerhard Obermüller der große Wurf, sicherten sich die Machländer in der Landesliga Ost mit einem satten Vorsprung von sechs Punkten den Herbstmeistertitel. "Natürlich haben wir uns eine Präsenz im Vorderfeld der Tabelle erhofft, mit dem Herbstmeistertitel, noch dazu einem komfortablen Vorsprung, konnten wir aber nicht rechnen", so Lausegger.

 

Exzellenter Saisonstart, nötiges Quäntchen Glück und bärenstarke Defensive

"Die Vorbereitung ist ausgezeichnet verlaufen, sind darum vorsichtig optimistisch in die Meisterschaft gegangen und dort auch exzellent aus den Startblöcken gekommen", spricht der Sportchef die vier Auftaktsiege an. Die Obermüller-Elf ist ohne Hänger durch den Herbst gekommen, hatte ab und an aber auch das nötige Quäntchen Glück. "Gegen Pichling waren wir 0:1 hinten und nach einem Ausschluss nur noch zu zehnt. Wir haben in Unterzahl ausgeglichen und durften durch eine Eigentor des Gegners sogar noch einen Sieg feiern. Auch gegen Rohrbach haben wir in einer engen Partie die Oberhand behalten und gegen Admira durch ein Freistoßtor in der 94. Minute gewonnen. Aber wenn man Glück hat, hat man auch kein Pech", weiß Anton Lausegger, der mit einer weiteren Fußballweisheit aufwartet. "Mit einer guten Defensive ist man in der Tabelle ganz vorne dabei oder gewinnt sogar die Meisterschaft." Mit lediglich acht Gegentoren stellt der Herbstmeister die stärkste Defensive der Liga. Da kann man es verschmerzen, dass ausgerechnet der Ex-Klub des Trainers, St. Magdalena, im Herbst öfter ins Schwarze traf.

 

Sensationelle Auswärtsserie

Acht Gegentore in 13 Spielen, oder zehn Siege in ebenso vielen Runden können auch andere Mannschaften vorweisen, die sensationelle Auswärts-Bilanz der Perger ist jedoch beispiellos. Die Obermüller-Elf konnte in den bisherigen sechs Spielen in der Fremde sechs Siege feiern und kassierte dabei kein einziges Gegentor. Saisonübergreifend konnten die letzten acht Auswärtsspiele allesamt gewonnen werden - mit einem sensationellen Torverhältnis von 23:0! Beim 1:3 in Gallneukirchen musste der Herbstmeister am 17. Mai in der Fremde den Platz zum letzten Mal als Verlierer verlassen. "Auswärts ist es perfekt gelaufen. Da wir über keinen echten Zehner verfügen, haben wir in Heimspielen immer wieder Probleme, das Spiel zu machen", meint Lausegger.

 

"Alle Neuzugänge haben voll eingeschlagen, auch der Trainer"

Aufgrund einiger Abgänge ist der Kader im Sommer einigermaßen verändert worden, haben die Neuzugänge aber allesamt eingeschlagen. So spielte der von Traun gekommene Innenverteidiger Thomas Mayrhofer eine exzellente Hinrunde. Laufmaschine und "Kampfschwein" Michael Bräuer (SC St. Valentin) stopfte im Mittelfeld die Löcher, musste aber in den letzten Runden aufgrund eines Muskelfaserrisses passen. Mit Ewald Huber, der zuvor bei Regionalligist St. Florian tätig war, wurde ein Leithammel verpflichtet, der auf und auch abseits des Platzes ungemein wertvoll ist. Ein Volltreffer war auch die Verpflichtung von Michael Hoislbauer. Nach neun Toren in der vergangenen Saison im Schwertberger Trikot, erwies sich der 22-Jährige nach seinem Wechsel als Trumpfass in der Offensive. Hoislbauer agierte zumeist hinter den Spitzen und führt mit acht Treffern die vereinsinterne Torschützenliste an. Zudem ist David Weinlandner nach einem Gastspiel im Frühjahr bei der SPG Perg/Windhaag im Sommer wieder zu seinem Stammverein zurückgekehrt. "Alle Neuzugänge haben voll eingeschlagen, auch der Trainer. Gerhard Obermüller passt ausgezeichnet zum Verein und zur Mannschaft und leistet tolle Arbeit", zollt der Sportchef dem einstigen Goalgetter ein Extralob.

 

Keine Transfers geplant - 17-Jähriger als wichtigster Zugang

In Perg genießt man bereits die Winterpause in vollen Zügen, vom Erfolgstrainer haben die Kicker jedoch ein Heim-Programm mit auf den Weg bekommen. In der langen und intensiven Vorbereitung steht unter anderem ein Trainingslager auf Mallorca auf dem Programm. Bis auf Oliver Weichselbaumer, der nach einem Auslandsstudium in den USA wieder zurückkehrt, wird Coach Obermüller beim Trainingsauftakt Mitte Januar kein neues Gesicht im Kader vorfinden. "Es sind weder Zu- noch Abgänge geplant. Der wichtigste Zugang ist Georg Wagner. Der 17-jährige hat bereits im Herbst 2013 eine Talentprobe abgelegt, sich dann aber leider das Kreuzband gerissen. Seit geraumer Zeit ist er wieder fit und steht im neuen Jahr wieder voll zur Verfügung", weiß Anton Lausegger. Nach dem direkten Abstieg von der Regionalliga in die Landesliga hätten die Perger nichts dagegen, nach siebenjähriger Abwesenheit 2015 wieder in Oberösterreichs höchster Spielklasse zurückzukehren. "Wenn man Erster ist, will man es auch bleiben. Auch wenn wir mit einem Punktepolster in die Rückrunde gehen, streben wir die Rückkehr in die OÖ-Liga nicht mit aller Gewalt an und tätigen darum auch keine Transfers. Gegen einen Aufstieg würden wir uns aber auch nicht wehren", so Lausegger.

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