„Natürlich ist die Situation für uns ungewohnt!“ – Wilhelm Wahlmüller, Trainer des ASK St. Valentin, im Interview

Weil der ASK Case IH Steyr St. Valentin nach den Misserfolgen zum Herbstausklang in den ersten Frühjahrsrunden keinen Turnaround schaffte, rutschte die Mannschaft zuletzt zusehends in den Abstiegskampf der LT1 OÖ-Liga. Nun ist man absolut in eben jenem angekommen. Wie geht man als Tabellenvierzehnter mit dieser neuen, unangenehmen Situation um, wenn man bedenkt, dass Konkurrenten wie der SV Bad Ischl, die SPG Pregarten oder die SPG HOGO Wels 2 derartige Szenarien aus der Hinserie oder vergangenen Spielzeiten bereits kennen und ergo womöglich besser erprobt sind? Ligaportal.at sprach mit Trainer Wilhelm Wahlmüller.

 

Ligaportal: In den vergangenen sechs Partien setzte es gleich fünf Pleiten. Wie lauten die Gründe für den Negativlauf?

Wahlmüller: „Diese liegen relativ auf der Hand. Ab der Hälfte des Herbstes hatten wir schon ziemliche Verletzungssorgen. Von Trainerseite hat man sich im Winter den einen oder anderen Neuzugang gewünscht. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht so gelungen. Wir sind dann mit einem eher kleinen Kader in die Vorbereitung gestartet. Dann kamen weitere Ausfälle dazu. Im Winter war es als Trainer schwierig, mit dem kleinen Kader das Programm durchzuziehen. Uns unterlaufen sehr viele Eigenfehler. Diese sind dann gleich spielentscheidend. Außerdem ist die Chancenauswertung mangelhaft.“

Ligaportal: Was sorgt für Optimismus, dass die sportliche Situation wieder besser wird und ihr am Ende die Klasse halten könnt?

Wahlmüller: „In den bisherigen vier Frühjahrspartien waren wir nicht chancenlos. Wenn man aber einmal in einer Negativspirale ist, schlägt das Pendel genau in die falsche Richtung aus. Obwohl nur ein Punkt herausgesprungen ist, waren wir in keiner Rückrundenpartie die wirklich unterlegene Mannschaft. Es waren auch drei gute Gegner dabei. Das Spiel gegen Bad Ischl war auf Messers Schneide. Da tut die Niederlage dann doppelt weh. Bei Bad Ischl ist aber ein Aufwärtstrend erkennbar. Das kann man sich als Vorbild nehmen.“

Ligaportal: Im Winter habt ihr mit Keeper Tobias Jetzinger, der nach Pregarten wechselte, und Daniel Guselbauer, der eine Karrierepause einlegt, zwei ganz wichtige Spieler verloren. Wie sehr fehlen die beiden?

Wahlmüller: „Daniel Guselbauer war als Kapitän und Führungsspieler über Jahre ein herausragender Akteur. Irgendwann macht sich aber das Alter bemerkbar. Er ist ein feinfühliger Spieler, der merkt, wenn es nicht mehr so leicht von der Hand geht. Dazu kommt seine Familie, mit der er Zeit verbringen will. Das alles respektieren und akzeptieren wir. Er hat sich bereit erklärt, dass er zur Verfügung steht, wenn es eine Notsituation gibt. In der ersten Frühjahrsrunde war er dann gleich 25 Minuten im Einsatz. Es ist aber natürlich schwierig, dass du in der OÖ-Liga auf Dauer im Kader stehst, wenn du nicht ständig im Mannschaftstraining bist. Ich will nicht ganz ausschließen, dass wir ihn noch einmal brauchen. Die Torhüterposition ist die Position, die wir am leichtesten ersetzen konnten. Mit Elias Bogenreiter haben wir einen sehr guten jungen Torwart. Mit Antonio Pavlic haben wir einen starken Keeper geholt. Beide sind auf Augenhöhe. Aktuell hat Elias die Nase etwas vorne.“

Ligaportal: Ist es ein psychologischer Nachteil im Vergleich zu Konkurrenten wie Bad Ischl, Pregarten oder Wels, wenn man wie ihr etwas unerwartet in den Abstiegskampf rutscht?

Wahlmüller: „Wir haben nicht erwartet, dass wir so starten. Natürlich hatten wir den Abstand nach hinten immer etwas im Auge. Manche Mannschaften sind den Abstiegskampf aus den vergangenen Jahren eher gewohnt und sind dahingehend auf den ersten Blick vielleicht besser geschult. Die Wahrheit zeigt sich aber auf dem Platz. Natürlich ist die Situation für mich als Trainer und für die Mannschaft ungewohnt. Wir müssen sie aber annehmen, das Beste daraus machen und alle Hebel in Bewegung setzen, um die Klasse zu halten.“

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