Medizin: Der plötzliche Herztod


von Dr. Thomas Sinnißbichler

Teil VII: Der plötzliche Herztod

Leider passiert es immer wieder und jeder Fall ist ein Fall zuviel. In Österreich versterben etwa 80 Personen jährlich während der Sportausübung, leider sind Fußballspieler in einem relativ hohem Prozentsatz davon betroffen. International haben ein paar Fälle von plötzlichem Herztod aufhorchen lassen. So ist der spektakuläre Fall des erst 22 Jahre alten spanischen Antonio Puerta, der während eines Ligaspieles zusammenbrach und nach mehrmaliger Reanimation 3 Tage später im Spital verstarb, noch in guter Erinnerung. Aber auch der beliebte österreichische Internationale, Bruno Pezzey, der während eines Eishockeyspieles den plötzlichen Herztod erlitt, ist wohl noch in Erinnerung.

Grund für diesen „sudden death“ sind meist angeborene oder erworbene Herzfehler. Bei jungen Spielern kommen meist angeborene strukturelle Herzerkrankungen oder genetisch bedingte Veränderungen im Reizbildungs- oder Reizleitungssystem in Frage, die dann unter Belastung zu malignen Arrhythmien führen können. Bei über 35-jährigen Sportlern ist häufig eine Koronare Herzerkrankung der Grund für ein kardiales Ereignis. Herzmuskelentzündungen, nach übergangenen Infekten oder Kardiomyopathien sind seltene Ursachen, könnten aber genauso im Vorfeld abgeklärt werden. Eine sorgfältige sportmedizinische Untersuchung verbunden mit einer ausführlichen Anamnese, wie man sie z.B. auf der Webseite www.vitalpass.at abrufen kann, sollte regelmäßig während einer Sportlerkarriere durchgeführt werden.

Leider gibt es in Österreich bis heute keine verbindlichen Richtlinien bezüglich kardiologischer – sportmedizinischer Untersuchungen, wie sie in Deutschland seit 1999 und in Italien bereits seit mehr als 25 Jahren üblich sind. Zu fordern wären auch in allen Stadien frei zugängige automatische Defibrillatoren, um im Ernstfall rasch und wirkungsvoll Erste Hilfe leisten zu können. Ich hoffe hier einen Anstoß für etwas mehr Eigenverantwortung, aber auch zum Nachdenken für Funktionäre, beigetragen zu haben. Wie gesagt: Jeder tote Sportler ist einer zuviel!


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