Das mit Spannung erwartete Derby zwischen dem SK Vorwärts Steyr und dem SV Sierning fand Freitagabend keinen Sieger. In einer von beiden Seiten höchst diszipliniert geführten Partie vor rund 3200 Zuschauern waren Torchancen Mangelware, sowohl Vorwärts-Coach Edi Glieder als auch sein Gegenüber Andi Luksch stellten ihre Teams perfekt auf den Gegner ein. Stunden vor der Partie musste Steyrs Torjäger Daniel Lindorfer verletzt passen, mit ein Grund warum vor allem bei den Gastgebern in der Offensive der letzte Biss fehlte.
Die Stimmung im Vorwärts-Stadion war allemal würdig für ein Derby, die Rot-Weißen zeigten mit einer tollen Choreographie die Verbundenheit zu ihrer Stadt, am Spielfeld sollten sich beide Mannschaften aber vorerst weitestgehend neutralisieren. Nach drei Minuten fanden die Gäste aus Sierning die erste gute Chance vor, ein Freistoß von Thomas Himmelfreundpointner landete aber nur im Außennetz.
Lindorfer fehlt den Rot-Weißen Bei Vorwärts Steyr fehlte mit Daniel Lindorfer der bisher gefährlichste Angreifer, so musste Manuel Schönberger im zentralen Mittelfeld ran. Sein Fehlen auf dem Flügel machte sich vor allem im Offensivspiel der Hausherren bemerkbar, ein knapp verzogener Weitschuss des Kapitäns nach rund 13 Minuten war bis dahin die beste Vorwärts-Chance.
Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurde die Elf von Trainer Edi Glieder immer stärker, Daniel Kerschbaumer scheiterte mit einem Schuss an Sierning Keeper Reinhard Großalber (35.). Kurz vor dem Pausenpfiff dann verfrühter Jubel unter den Vorwärts Fans, wieder kam Kerschbaumer nach einer Schönberger-Flanke zum Kopfball. Der Ball zappelte zwar im Tor, Schiedsrichter Kollmann entschied aber zurecht auf Abseits (42.).
Abwehrreihen bleiben standhaft Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein ähnliches Bild, Ballverluste beider Mannschaften im Spielaufbau prägten die Partie. Nach rund einer Stunde probierte es Vorwärts-Allrounder Manfred Rothbauer mit einem Weitschuss, das Leder verfehlte das Gehäuse der Sierninger aber knapp. Die Gäste aus Sierning verlegten sich in der Schlussphase immer mehr aufs Kontern, Vorwärts probierte es zumeist mit langen Bällen in den Strafraum. Ein Treffer wollte beiden Teams aber nicht mehr gelingen, ein Derby auf Augenhöhe endete damit gerecht torlos.
Martin Edlinger, Sektionsleiter SV Sierning "Wir haben heute zwei Mannschaften gesehen, die vor allem defensiv hervorragend eingestellt waren. Die Abwehrreihen haben dieses Spiel dominiert und nicht viel zugelassen. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mit dem Remis aber nicht ganz zufrieden sein. Wären wir etwas konsequenter gewesen, hätten wir hier sicher mehr mitnehmen können. Vielleicht lehne ich mich jetzt auch ein wenig aus dem Fenster, aber Vorwärts hat momentan auch nicht diese Überform. Vor allem in der Offensive hat ihnen heute die Durchschlagskraft gefehlt."
Thomas Zoitl, Sportlicher Leiter SK Vorwärts Steyr "Es war ein taktisch geprägtes Spiel. Sierning hat mit zwei perfekt eingestellten Blöcken in der Defensive agiert, damit haben wir uns schwer getan. Natürlich hat uns auch Lindorfer gefehlt, darum hat auch Schönberger zentral gespielt. Auf den Seiten kommt er aber sicher besser zur Geltung. Es ist klar, dass wir nicht über diese Liga drüberfahren können, jede Mannschaft gibt gegen uns 200 Prozent."
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