Stromausfälle erzwingen Spielabbruch in Eferding (mit Fotos)

eferding.jpggrieskirchen_big.jpgDie 18. Runde der Radio OÖ - Liga begann zu ungewohnter Zeit bereits am Abend des Gründonnerstag. Am Karfreitag gibt es keine Partie, so wurde das Landl-Derby zwischen dem UFC Eferding und dem SV Pöttinger Grieskirchen schon vor dem Fasttag ausgetragen. Fußballerische Magerkost war von den Spielern nicht zu erwarten, sowohl die Slach-Elf als auch die Grieskirchner Gäste wollten nicht ohne Punkte den Heimweg antreten. Das Derby bot vor 1000 Besuchern auch die erwartete Spannung, so gab es nach der frühen Führung der Hausherren durch Richard Klinger (5.) einen Doppelpack der Gäste und den späten Ausgleich durch Eferding. Im Mittelpunkt stand aber das Flutlicht im Birkenstadion, das nicht nur vor der Pause, sondern auch kurz vor Ende der Partie zu streiken begann. Schiedsrichter Brandner war gezwungen, in der 83. Minute abzubrechen.

Schnelle Führung der Slach-Elf

Dabei beginnt die Begegnung bestens für die Hausherren. Bereits in Minute fünf geht die Elf von Trainer Thomas Slach gegen den Rivalen mit 1:0 in Führung. Nach einem langen Pass aus der Eferdinger Verteidigung spielt sich Richard Klinger frei, nutzt einen schweren Fehler der gegnerischen Abwehr und netzt zur frühen Führung für die Zebras ein. Auch in der 15. Minute kommen Schobesberger und seine Mannen zu einer sehenswerten Chance. Der Youngster erhält einen Pass von der rechten Seite und zieht ab, doch Grieskirchen-Goalie Reinhard Fuchsjäger kann das Leder noch mit den Fingerspitzen ins Torout lenken. Der Torschütze zum 1:0 kommt in Halbzeit eins auch noch zu einer weiteren Halbchance. Nach einem gut getretenen Freistoß läuft Klinger in den Strafraum, rutscht jedoch nur um Millimeter am Ball vorbei (20.).

Doch auch die Gäste verstecken sich nicht und kommen in einer flotten Partie durchaus zu ihren Chancen. Ein Freistoß in Minute 26 wird von Torhüter Joachim Florian gehalten. Bereits in der 32. Minute gibt es den ersten Wechsel auf Seiten der Gastgeber. Für den Verteidiger Benjamin Humer ist die Begegnung zu Ende, für ihn kommt mit Florian Strebl ebenfalls ein Abwehrrecke ins Spiel. "Benjamin Humer fällt jetzt leider wahrscheinlich für die gesamte restliche Saison aus, wir wissen noch nichts genaues, aber es dürfte sich um einen Muskeleinriss handeln", so der Stv.Sektionsleiter des UFC Eferding, Fritz Spitzenberger. Den Höhepunkt in Halbzeit eins setzt aber die Flutlichtanlage kurz vor Abpfiff: Die Spieler und auch die Zuschauer sitzen plötzlich im Dunkeln, Brandner muss die Mannschaften schon frühzeitig in die Kabinen schicken. Während Eferding auf weitere Wechsel verzichtet, wechselt Grieskirchen-Coach Wartinger ebenfalls in der Verteidigung aus, Michael Flörl muss für Gerhard Derflinger den Platz räumen. 

Ausgleich, Führung und wieder Ausgleich 

In der Halbzeitpause wird fieberhaft an der Behebung des technischen Gebrechens gearbeitet und so kommt die zweite Hälfte rechtzeitig in Gang. Schiedsrichter Brandner lässt noch die fehlenden Minuten aus der ersten Hälfte nachtragen, danach wechseln die Teams die Seiten. Die Gäste nutzen den zweiten Spielabschnitt auch, um aktiver ins Spiel zu kommen und versuchen, sich mehr Chancen herauszuspielen. In Minute 59 ist es dann soweit: Mittelfeldmotor Felix Neuböck trifft zum verdienten Ausgleich für die Wartinger-Elf. Und auch der in letzter Zeit heftig kritisierte Offensivmann Robert Lenz kommt immer besser in die Gänge und zu einer hochprozentigen Möglichkeit. Doch seinen scharfen Schuss kann Schlussmann Florian gerade noch mit dem Fuß abwehren. Thomas Slach reagiert bereits in dieser Phase darauf und nimmt Verteidiger Mathias Maier heraus, für ihn läuft Gregor Hofinger (Mittelfeld) auf den Rasen.

Joker Krajina sticht

Aufregung gibt es nur zwei Minuten später im Strafraum der Zebras. Und wieder ist es Robert Lenz, der einen Elfer "herausholt", er wird im Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Brandner zögert keine Sekunde und gibt Strafstoß. Lenz straft die alte Fußballerregel, dass der Gefoulte den Elfer nicht selbst schießen sollte, Lügen und bringt seine Mannschaft sogar mit 2:1 in Führung. Nun muss auch Edis Delic raus, Anto Krajina soll frischen Wind ins Spiel bringen. Und das macht er auch und sorgt gleich für den Ausgleich. Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung steht Krajina nach einer Flanke perfekt und bringt das erlösende 2:2 für Eferding. Die Partie verspricht kurz vor Schluss noch einmal spannend zu werden, doch da fällt schon wieder das Flutlicht aus. Im Gegensatz zu Halbzeit eins schaffen es die Techniker nicht, in so kurzer Zeit wieder Licht ins Dunkel zu bringen und so bricht der Unparteiische die Begegnung in Minute 83 bei einem Stand von 2:2 ab. Dieser Abbruch sorgt für Verwirrung und Diskussionen, ob es nun bei der Punkteteilung bleibt, es eine Strafverifizierung gibt oder die 90 Minuten noch einmal ausgetragen werden müssen, steht noch nicht fest.

Hinweis in eigener Sache: Wir entschuldigen uns für den gestrigen fehlerhaften Live-Ticker. Leider gab es zwischen unserem Live-Ticker-Mitarbeiter im Büro und dem an sich sehr zuverlässigen Verantwortlichen vor Ort ein Kommunikationsproblem. Schuld daran waren die örtlichen Umstände (Aufregung aufgrund des Flutlichtausfalls) sowie ein enorm hoher Lärmpegel. Bitte um Verständnis.

Stimmen zum Spiel:

Fritz Spitzenberger (Stv. Sektionsleiter UFC Eferding): "Es hat durch den Spielabbruch keine Diskussionen gegeben. Das kann leider jedem passieren, die Anlage ist noch nicht alt. Was noch sehr bitter ist, ist die Verletzung von Benjamin Humer, er wird jetzt wahrscheinlich die gesamte restliche Saison ausfallen."

Beste Spieler: Joachim Florian (Tor), Hans Peter Wiesinger (Verteidigung)

Formation: 4-4-2

Ronald Scharschinger (Sportlicher Leiter SV Pöttinger Grieskirchen): "Wäre das Flutlicht ausgefallen beim Stand von 2:1 für uns, hätte ich mich mehr geärgert. So ist das Spiel Unentschieden ausgegangen und eine Neuaustragung schadet dadurch keinem der beiden Vereine. Die Eferdinger hatten zu Beginn des Spiels Respekt vor uns, wir waren feldüberlegen und haben ihnen ein Geschenk gemacht. Ich muss unser Abwehrverhalten heftigst kritisieren. Dass wir in jedem Spiel dem Gegner ein Geschenk machen, kann nicht sein, da müssen wir uns gewaltig steigern."

Beste Spieler: Reinhard Fuchsjäger (Tor), Robert Lenz (Sturm)

Formation: 4-4-2

Fotos: privat (iPhone)

Stefan Steinkogler

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