?Wochen der Wahrheit? beginnen für Glieder-Elf in Grieskirchen

Eigentlich logisch – mit Riesenvorsprung wurde das Match SV Pöttinger Grieskirchen gegen den SK Vorwärts Steyr zum „VKB-Spiel der Runde 19“ gewählt. Die Mannschaft von Edi Glieder muss nun die beiden Scharten gegen die Nachzügler Bad Ischl und Dietach auswärts bei einem Spitzenteam auswetzen, um sicher vor den SV WIGO Neuhofen/SV Ried Amateuren zu bleiben. Grieskirchen steht auch unter gewissem Zugzwang, will man einen Rang unter den Top-Vier und somit einen ÖFB Cup-Platz erreichen.

Grieskirchen will Vorwärts im Meisterrennen bremsen
Am Samstag könnte für die Elf von Helmut Wartinger jedoch zusätzlich zum eigenen Saisonziel ein weiterer, vielleicht nicht unwesentlicher Motivationsfaktor hinzukommen. Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude, und wer selbst nicht mehr in das Meisterrennen eingreifen kann, freut sich meist diebisch, wenn er zumindest jemandem „dreinpfuschen“ kann, der die Punkte bitter nötig hätte.

„Natürlich ist das Spiel gegen Vorwärts für meine Jungs etwas Besonderes. Die Ausgangslage und die vielen Zuschauer, die am Samstag da sein werden, sind eine super Motivation. Wir haben gegen die Neuhofen/Ried Amateure unglücklich verloren, jetzt wollen wir gegen Steyr punkten. Das ist auch machbar, denn auf eigener Anlage sind wir schwer zu knacken“, so Grieskirchen-Coach Helmut Wartinger.

Steyr will vor Hammer-Duell gegen Neuhofen/Ried Pole-position halten
Die Grieskirchner werden also alles daran setzen, den „Rotjacken“ die zweite Saisonniederlage zuzufügen, an der die Steyrer in den vergangenen beiden Runden jeweils knapp vorbeigeschrammt sind. Für Edi Glieders Mannen ist das Spiel von größter Bedeutung und der Startschuss zur „Woche der Wahrheit“. In der folgenden Runde steht nämlich der absolute Kracher gegen SV Neuhofen/SV Ried Amateure am Programm. Kann man vor diesem vielleicht vorentscheidenden Heimspiel den knappen Vorsprung auf die Angerschmid-Elf halten, würde das bestimmt einen gewissen psychologischen Vorteil mit sich bringen und den Gegner mehr unter Druck setzen.

Aufgrund seiner Grieskirchner Vergangenheit befragten wir SKV-Bomber Daniel Lindorfer nach seiner Einschätzung zu diesem wichtigen Duell: „Ich erwarte, dass es für uns in der Offensive einfacher wird und sich mehr Räume ergeben als gegen Bad Ischl und Dietach. Grieskirchen wird sicher auch selbst das Spiel machen wollen. Für mich sind die nächsten beiden Spiele entscheidend, denn wenn wir da die Tabellenführung verlieren, wird es nicht leicht, sie wieder zurück zu erobern. Die Neuhofen/Ried Amateure haben das leichtere Restprogramm im Vergleich zu unserem. Außerdem darf man nicht übersehen, dass Teams wie Donau oder Micheldorf sich wieder langsam an die Spitze heranschleichen." 

Grieskirchen wird aber in diesem Spitzenspiel sicher nicht ins offene Messer laufen wollen, wenngleich eine „Betonierer-Taktik“ wie von Daniel Lindorfer vermutet wirklich nicht in Frage kommt: „Ich habe gar nicht die Spieler, um so zu mauern wie weiter hinten angesiedelte Teams. Aber natürlich muss ich mir überlegen, die Taktik einen Tick defensiver auszurichten. Ich habe aber andererseits eine sehr gute Offensivabteilung und diese Stärke möchte ich meinen Spielern nicht nehmen. Daher erwarte ich ein offenes und spannendes Match“, so Wartinger.

Duell der Torgaranten Lenz – Lindorfer
Das Match Grieskirchen – Vorwärts ist auch das Aufeinandertreffen der beiden besten Torjäger der Radio OÖ-Liga. Topscorer Daniel Lindorfer (18 Tore) trifft auf seinen Verfolger Robert Lenz (15 Tore). Lenz ist auch der direkte Nachfolger von Lindorfer bei den Trattnachtalern – der Vorwärts-Stürmer schoss seine Tore in der vergangenen Saison noch für Grieskirchen. Das Duell der beiden Mannschaften liegt dem Führenden in der Torschützenliste auf jeden Fall. Bei zwei Einsätzen erzielte Lindorfer ganze fünf Tore. In der Saison 2009/2010 traf er beim 4:0 der Grieskirchner gegen Steyr drei Mal. Im Herbst erledigte er dann im roten Dress sein Ex-Team beim 3:2 mit zwei Toren fast im Alleingang.

Für Daniel Lindorfer ist es nicht nur wegen dieser Trefferquote ein besonderes Spiel: „Natürlich ist es für mich nicht ein Spiel wie jedes andere, ich habe ja zehn Jahre beim kommenden Gegner gespielt. Außerdem werden meine Familie und viele Freunde aus meinem Heimatort am Samstag in Grieskirchen sein, das macht das Match für mich sehr speziell."

zum Video Vorwärts - Dietach

von Andreas Richter

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