Endspurt im Titelrennen startet mit Showdown im Vorwärts-Stadion

Diese Abstimmung hätte man sich eigentlich sparen können. Der Form halber haben wir es aber natürlich doch den ooeliga.at-Usern überlavkb_spiel der runde.jpgssen, durch ihre Klicks den Schlager der Radio-OÖ-Liga, SK Vorwärts Steyr gegen SV Wigo-Haus Neuhofen/SV Ried Amateure, zum „VKB-Spiel der Runde 20“ zu küren. Das heiße Duell Erster gegen Zweiter ist aufgrund der dann noch ausstehenden sechs Runden kein vorentscheidendes, aber zumindest richtungsweisend. Der Sieger wird die Nase vorne haben und kann mit gehörigem Auftrieb und einem psychologischen Vorteil in die Endphase des Meisterrennens gehen.

Anspannung in Steyr – Lockerheit bei der Angerschmid-Elf
Die Ausgangslage ist überaus spannend. Beide Mannschaften haben in den letzten Wochen Federn gelassen, wobei das Momentum etwas für die Rieder Fohlen spricht. Die Punkteverluste musste man gegen starke Teams wie Donau oder Micheldorf hinnehmen. In der letzten Woche wurde jedoch Eferding mit 6:0 vom Platz gefegt. Vorwärts Steyr patzte gegen die beiden Tabellennachzügler Bad Ischl und Dietach, konnte aber jetzt durch einen Erfolg in Grieskirchen den einen Punkt Vorsprung auf die Angerschmid-Elf halten. Die Art und Weise des Sieges war aber wenig vielversprechend. Nicht umsonst wird Edi Glieder seine Mannen im Trattnachtal-Stadion zu einem etwas intensiveren Auslaufen gebeten haben.

Eines haben die beiden Teams gemeinsam. Beide sind erst in der vergangenen Saison als Aufsteiger in die Radio OÖ-Liga gekommen. Sie könnten diese also ungewöhnlich schnell in Richtung Regionalliga Mitte wieder hinter sich lassen. Bei diesem Ziel mehren sich aber wieder die Unterschiede in der Erwartungshaltung der Vereine. Die „Rotjacken“ wollen schnell wieder zurück in den Profi-Fußball, und auf dieser steinigen Reise ist der Meistertitel in dieser Saison eigentlich fix eingeplant – weil er der vermeintlich kleinste Mosaikstein zum Erreichen dieses Ziels ist. Ein Druck, der scheinbar auch auf den Schultern der teils Bundesliga erfahrenen Vorwärts-Kicker schwer lastet.

Edi Glieder, Trainer des SK Vorwärts Steyr: „Man darf dieses Spiel nicht als Entscheidungsspiel sehen. Egal, wie es ausgeht, es sind noch genug Runden zu spielen, um den Spieß wieder umzudrehen. Auch wenn der Titelkampf offen bleibt, einen kleinen psychologischen Vorteil kann man sicher in die letzten Runden mitnehmen, wenn man am Samstag drei Punkte holt.“

Die Jung-Wikinger dagegen können frei von der Leber weg spielen. Hauptziel bei den Amateuren des SV Ried ist, junge Spieler an den Profi-Kader heranzuführen, was in beeindruckender Regelmäßigkeit gelingt. Sollte heuer der Meistertitel herausschauen, ist das toll für das junge Team. Wenn nicht, ist das sicher auch kein Beinbruch.

Michael Angerschmid, Trainer der SV Neuhofen/SV Ried Amateure: „Der Titel war nie wirklich ein Ziel von uns. Wenn man aber sieben Runden vor dem Ende nur einen Punkt hinter dem Tabellenführer liegt und das direkte Duell ansteht, schielt man schon einmal Richtung Meisterschaft. Absolut vorrangig ist aber, dass meine Spieler etwas lernen. Und dazu ist eine Drucksituation wie diese und ein Spitzenspiel vor einer großen Kulisse, die uns verlieren sehen will, sehr gut geeignet. Damit muss meine junge Mannschaft umgehen können. Wir versuchen, ganz locker unser offensives Spiel durchzuziehen, dann sehe ich eine gute Chance.“

Individuelle Klasse gegen starkes Kollektiv
Die Mannschaft von Edi Glieder ist gespickt mit Spielern, die man in der vierten Liga Österreichs durchaus als „Stars“ bezeichnen kann. Mehlem, Rothbauer, Ruckendorfer, Kovacevic, Schönberger oder Lindorfer sind klingende Namen. Die SV Neuhofen/SV Ried Amateure leben dagegen vom guten Kollektiv. Während man beim SKV oft auf Tore des Goalgetters Daniel Lindorfer (18 Saisontore) angewiesen ist, teilen sich 15 junge Rieder die 39 bisher erzielten Treffer auf. Noch dazu verstärkte zuletzt mancher Jung-Profi aus dem Bundesligakader die Amateure.

Edi Glieder: „Eigentlich müsste in so einem Spiel die Mannschaft mit mehr Erfahrung einen kleinen Vorteil haben. Wie es dann aber wirklich am Rasen ausschaut, wird man sehen.“

Michael Angerschmid drängt verständlicher Weise die Steyrer in die Favoritenrolle: „Vorwärts hat die meiste Erfahrung, die teuersten Spieler und das Match geht vor den eigenen Fans über die Bühne. Wir werden uns gut vorbereiten und mit einer besonderen Leistung können wir auch beim SKV gewinnen. Ich erwarte ein von beiden Teams sehr offensiv geführtes Spiel. Es wird daher ein offenes Aufeinandertreffen und sicher ein Fest für die Zuschauer.“

Das Hinspiel im Herbst endete mit einem 1:1-Unentschieden. In der Saison 2009/2010 konnte jeweils das Heimteam die drei Punkte einfahren. Vorwärts hat in dieser Saison die meisten Tore erzielt, Neuhofen/Ried A. die wenigsten erhalten. Wer am Samstag Favorit ist, ist also glasklar: KEINER!

Von Andreas Richter

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