Gmundner Todesstoß gegen Weißkirchen in Minute 92

gmunden_big.jpgweisskirchen_big.jpgAuf der heimischen Kunstrasenanlage empfing der SV Gmundner Milch am Freitagabend die Bohensky-Elf aus Weißkirchen. Die ca. 200 Besucher konnten eine spannende Partie erwarten, trennten die beiden Teams vor dem Spiel doch nur drei Punkte (Gmunden 24 Punkte, Weißkirchen 21) und zwei Plätze (Gmunden Platz acht, Weißkirchen Platz zehn) voneinander. Leicht favorisiert wurden allerdings die Gmundner, die auf dem eigenen Kunstrasen aus den letzten vier Spielen zehn Punkte erreichen konnten. Und auch in dieser Runde verbesserten die Gmundner ihr Punktekonto um drei weitere Punkte. Sie konnten sich mit 3:2 durchsetzen. Doch lange sah es nach einem Unentschieden aus – bis dann Tommy Schmidl kam.

Beide Teams verstecken sich nicht
In der Anfangsphase spielen beide Teams nach vorne und so kommt eine abwechslungsreiche und interessante Partie zu Stande. Die erste große Chance finden dann die Gmundner in Minute 10 vor. Nach gutem Zusammenspiel der beiden Schmidl-Brüder läuft Tommy Schmidl auf den Tormann zu und umspielt diesen gut, kann dann den Ball aber nicht im Tor unterbringen. Die Weißkirchner antworten auf die Gmundner Offensivaktionen immer wieder mit guten Angriffen, die bislang allerdings noch keinen Erfolg bringen. In Minute 15 dann eine ähnliche Chance für Gmunden wie zuvor. Nach erneuter Vorarbeit von Manuel Schmidl kann auch Pühringer, nachdem er Gäste-Keeper Froschauer umspielt hat, den Ball nicht zur 1:0-Führung verwerten. Dann wieder Union Raika Weißkirchen, und diesmal kracht es im Tor der Gmundner. Nach einem Konter über die rechte Seite und dem weiten Querpass auf links kann Semih Gölemez völlig ungedeckt zum 0:1 für die Gäste einnetzen.

SV Gmundner Milch kann den Gegentreffer anscheinend gut verarbeiten und so dauert es nur drei Minuten, bis Manuel Schmidl nach schönem Zusammenspiel mit Bruder Tommy und Chokchev das 1:1 erzielen kann. Alles wieder offen in Gmunden. In den verbleibenden Minuten der ersten Halbzeit spielt sich die Olzinger-Elf viele gute Chancen heraus, die sie allerdings nicht zu Toren verwerten können. Vor der Pause ändert sich dann nichts mehr und es geht mit 1:1 in die Kabinen.

Erneute Gäste-Führung in Hälfte zwei
Während die Gmundner nach etwa zehn gespielten Minuten in Hälfte zwei kurz vor dem nächsten Treffer stehen, ist es wieder die Bohensky-Elf, die einen Angriff mit Erfolg abschließt. Nach einem Ballverlust der Gmundner im Weißkirchner Strafraum kontern die Gäste enorm schnell und überraschen so die Gmundner Abwehr. Der Weißkirchner Grishov hat auf der rechten Seite viel Platz, zieht aufs Tor und stellt auf 1:2. Gmunden ist infolge des Rückstands nicht mehr so aktiv wie in Hälfte eins, doch trotzdem kommen sie wieder ins Spiel zurück. Nach einem Foulspiel von Gäste-Tormann Froschauer in Minute 64, der auch die Gelbe Karte dafür sieht, gibt es Elfmeter für Gmunden! Den Schuss von Chokchev kann er vorerst parieren, doch gegen den Nachschuss ist er chancenlos. Zum zweiten Mal holt Gmunden gegen gut agierende Weißkirchner einen Rückstand auf. Und dann sieht es lange nach einem verdienten Auswärtspunkt für Bohensky und sein Team aus, was dem Spielverlauf auch entsprechen würde. Nach dem Elfmetertor für Gmunden flacht die Partie etwas ab und beide Teams riskieren nichts mehr. Den Gmundnern merkt man die Müdigkeit aufgrund des Cup-Spiels am vergangenen Dienstag dann auch deutlich an.

Entscheidung in der Nachspielzeit
In der letzten Minute dann allerdings eine Szene, mit der niemand mehr gerechnet hatte. Nach einem langen Pass auf Bajza auf die linke Seite zieht dieser Richtung Strafraum und bringt einen gefährlichen Stangelpass vor das Weißkirchner Tor. Während der erste Gmundner den Ball noch verfehlt, steht Tommy Schmidl am zweiten Pfosten goldrichtig und verpasst den Weißkirchnern den Todesstoß zum 3:2 in Minute 92.

Eine bittere Niederlage für Union Raika Weißkirchen, die in dieser Partie spielerisch auf jeden Fall ebenbürtig war. Der vermeintliche Heimvorteil des Kunstrasens zeigte keine Wirkung bei Gmunden und beide Teams lieferten sich eine sehr harte, abwechslungsreiche Partie, die mit einem Unentschieden gerecht ausgegangen wäre.


Alfred Olzinger, Trainer SV Gmundner Milch
„Es war heute ein sehr gutes Spiel, vor allem zum Ansehen. Beide Teams spielten attraktiven Fußball und es waren viele Torszenen zu sehen. Hierbei muss ich auch den Weißkirchnern zu dieser guten Leistung gratulieren, deren Torhüter Froschauer heute besonders in Topform war. Es wäre ein gerechtes Unentschieden gewesen. Mit dem Tor in Minute 92 hatte niemand mehr gerechnet, nicht einmal wir.“

Juan Bohensky, Trainer Union Raika Weißkirchen
„In Hälfte eins war Gmunden besser und war offensiv sehr stark. In Hälfte zwei konnten wir uns dann aber etwas Übergewicht heraus spielen, was auch zur 1:2-Führung führte. Man merkte aufgrund des Kunstrasens keinen Unterschied, wer hier Heimvorteil hat. Es wäre ein gerechtes Unentschieden gewesen in einer Partie, in der der Schiedsrichter meiner Meinung nach zu hart spielen ließ. Ich bin schon enttäuscht, dass wir ohne Punkt aus Gmunden zurück gekommen sind, vor allem, wenn man sich den Spielverlauf ansieht.“

von Christoph Bolda


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