Grieskirchen siegt im zweiten Anlauf

Am Dienstagabend kam es zum Wiederholungsspiel der 18. Runde zwischen dem UFC Eferding und dem SV Pöttinger Grieskirchen. Beim ersten Versuch das Landl-Derby im Eferdinger Birkenstadion über die Bühne gehen zu lassen, streikte nach 83 Minuten beim Stand von 2:2 die Flutlichtanlage. Schuld daran waren defekte Kondensatoren, welche einen Kurzschluss verursachten und letztendlich zum Abbruch der Partie führten. Im neuerlichen Aufeinandertreffen der beiden Vereine waren vor allem die Gastgeber aus Eferding gefordert, den negativen Trend der letzten beiden Spielen, in denen es gegen Neuhofen/Ried bzw. Sattledt, nicht nur keine Tore, sondern auch keine Punkte gab, aufzuhalten.

Abseitsposition verlängert Torsperre
Beinahe wäre die Heimelf diesem Unterfangen bereits in der zweiten Spielminute einen großen Schritt näher gekommen. Der aufgerückte Innenverteidiger Hans-Peter Wiesinger kam, nach einer Freistosshereingabe, aus rund fünf Meter frei zum Abschluss. Sein Versuch hätte den Weg auch ins Tor gefunden, jedoch wurde der vermeintliche Treffer wegen Abseits nicht anerkannt. Nach diesem beinahe Paukenschlag zu Beginn, versuchten beide Mannschaften erst einmal Ordnung in ihr Spiel zu bekommen. Das gegenseitige Abtasten fand in der zehnten Minute durch Grieskirchens Hannes Eckersberger, der den gesperrten Toptorjäger Robert Lenz im Angriff ersetzte, ein Ende. Halblinks am gegnerischen Strafraum kam dieser frei zum Schuss, welchen jedoch Eferdings zuletzt stark agierender Tormann, Joachim Florian, parieren konnte.

Derby-Tugenden zunächst im Vordergrund
Beide Teams taten sich in der ersten Hälfte schwer, den Zuschauern gute zusammenhängende Aktionen zu zeigen. Das Derby lebte vor allem vom Einsatzwillen und dem Kampfgeist aller 22 Spieler am Feld. In Minute 22 waren es die Gastgeber, welche die nächste Möglichkeit vorfanden. Einen scharfen Idrizaj-Freistoss konnte Grieskirchens Keeper Reinhard Fuchsjäger aber entschärfen. Scheinbar auf dem Geschmack gekommen, versuchte sich Eferdings Offensivakteur kurz darauf wieder mit einem scharfen Schuss aus der Distanz. Sein Abschluss verfehlte aber knapp das Ziel, ebenso wie ein paar Minuten später ein Versuch von Philipp Schobesberger am Gehäuse vorbeistrich.

Strafstoß und Rot nach Torraub
Grieskirchen hatte bis auf einen Eckersberger-Schuss und einen Kopfball von Matthias Waltenberger offensiv in der ersten halben Stunde nicht viel zu Wege gebracht. In Minute 36 sollte sich dies jedoch schlagartig ändern. Der ansonsten so zuverlässige Eferdinger Schlussmann Joachim Florian ließ einen Ball fallen, welchen sich Grieskirchens Linksverteidiger Waltenberger am Fünfer schnappte. Zum Abschluss kam dieser aber nicht mehr, da er davor regelwidrig von Florian gestoppt wurde. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber entschied auf Elfmeter und zückte zusätzlich die Rote Karte. Eferdings Tormann musste also den Platz vorzeitig verlassen. Beim Strafstoß von Grieskirchens Kapitän Rainer Kührer, hatte der neu ins Spiel kommende Ersatztorwart, Stephan Bauer keine Chance.

Mit der Wut im Bauch versuchte die Heim-Mannschaft, trotz numerischer Unterlegenheit, noch vor Abpfiff der ersten Hälfte, den Ausgleich zu erzielen. Ein guten Freistoss von Klinger konnte Grieskirchens Keeper Fuchsjäger gerade noch mit der Hand zum Corner ablenken, welcher aber nichts mehr einbrachte. So ging es mit einem 0:1 in die Pause.

Tapfere Gastgeber
In der Halbzeit reagierte Gästetrainer Wartinger und brachte für den mit Gelb vorbelasteten Innenverteidiger Michael Flörl Maximilian Stadler ins Spiel. In den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff plätscherte die Partie vor sich hin, ehe die in Unterzahl agierenden Eferdinger zwei gute Ausgleichsmöglichkeiten vorfanden. Zunächst konnte Torwart Fuchsjäger einen Distanzschuss von Delic noch entschärfen, kurz darauf kam Sageder aus zwölf Meter frei zum Abschluss. Sein Schuss ging aber über das Grieskirchner Gehäuse. Die Moral der Heimelf stimmte auch in Halbzeit zwei. So erarbeitete man sich viele Eckbälle und Freistösse, welche aber allesamt nichts einbrachten. Die in Führung liegenden Gäste taten, trotz einem Mann mehr auf dem Feld, zu wenig und versuchten nur das Geschehen zu verwalten. In Minute 70 dann eine umstrittene Szene. Eferdings Stürmer Richard Klinger kam im gegnerischen Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Schüttengruber entschied jedoch nicht auf Elfmeter, sondern zeigte wegen Schwalbe Gelb.

Slach-Elf im Pech
Je länger das Derby dauerte, desto hitziger wurde es. Die Folge daraus war eine Verwarnung nach der anderen. In der 89. Minute kam es, wie es kommen musste und der erst zur Pause eingewechselte Maximilian Stadler erhielt für sein überhartes Einsteigen die Ampelkarte. Das nun wieder herrschende Gleichgewicht der Kräfte hätte Eferding beinahe auch noch zum Ausgleich genützt. Nach einer Freistosshereingabe konnte Grieskirchen nicht klären und der Ball gelangte vor die Füße des eingewechselten Stefan Haudum. Dieser schoss aus acht Meter Torwart Fuchsjäger das Spielgerät aber direkt in die Arme, womit es schlussendlich beim 0:1-Endstand blieb.

Grieskirchen klettert dank dieses Erfolges von Platz sieben in der Tabelle hinauf auf die vierte Position. Am kommenden Wochenende wartet auf die Wartinger-Elf mit Traun, der nächste Gegner aus den unteren Regionen der Tabelle. Kann man auch in diesem Spiel voll punkten, ist man auf einem guten Weg in Richtung eines Platzes, der zu einer Cup-Teilnahme berechtigen würde. Für Eferding hingegen wird es auch im nächsten Spiel, auswärts gegen Donau Linz, schwierig, Punkte mitzunehmen.

Stimmen zum Spiel

Thomas Slach (Trainer UFC Eferding)
„Ein großes Lob an meine Mannschaft heute. Uns ist es mit zehn Mann gelungen, den Gegner permanent unter Druck zu setzen. Dass wir bei einem Foulspiel an Klinger wieder keinen Elfmeter bekommen haben, verstehe ich schön langsam nicht mehr. Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass uns ein Strafstoß vorenthalten wird!“ 

Aufstellung: 4–2–3–1
Bester Spieler: Pauschallob an das Team

Roland Scharschinger (Sportlicher Leiter SV Pöttinger Grieskirchen):
„Das war heute kein besonders gutes Fußballspiel. Meiner Mannschaft hat man die hohe Belastung der letzten Tage und Wochen angesehen. Unser Kader ist auch nicht der größte, wodurch wir uns in solchen Situationen zusätzlich schwer tun. Der Sieg war vielleicht etwas glücklich, aber auch Eferdings Erfolg in der Hinrunde war damals nicht unbedingt verdient.“

Aufstellung: 4–4–2
Bester Spieler: Reinhard Fuchsjäger

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