Tür in die Regionalliga ist sperrangelweit offen
Nur die Wenigsten glauben wahrscheinlich noch an einen weiteren Aufschub der Titelentscheidung der Radio OÖ-Liga. Zu klar ist die Favoritenstellung der Steyrer gegen Eferding. Mit einem Sieg ist Vorwärts auch rechnerisch nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen. Praktisch ist sie ohnehin schon durch. Und das durchaus verdient. Oft in dieser Saison mussten sich die Mannen von Edi Glieder anhören, unattraktiven Fußball zu spielen. Zu viele Unentschieden, zu wenig Tore, zu wenig Zauber und Glanz. Nicht immer wurde darauf Rücksicht genommen, wie defensiv die Gegner gegen Vorwärts Steyr teilweise agieren und einfach oft kein schönes Spiel zulassen. Doch gegen Ende der Saison sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Vorwärts ist das beste Heimteam, das beste Auswärtsteam, Herbstmeister, Führender in der Rückrundentabelle, hat zudem die meisten Tore geschossen und die wenigsten erhalten. Noch Fragen?
Vorwärts Co-Trainer Reinhard Mayr: "Natürlich ist die Situation im Moment angenehm. Aufgrund der Tabellensituation brauchen wir nicht sonderlich nervös zu sein. Die Spieler sind voll fokussiert und haben diese Woche super trainiert, deshalb blicke ich dem Match am Samstag sehr optimistisch entgegen."
Eferding würde Rolle des Spaßverderbers gefallen
Der 90-minütige Meisterfeier-Aufschubsgrund Eferding will sich sicher nicht als solcher präsentieren, obwohl die Leistungen im Frühjahr sehr durchwachsen waren. Nur neun Punkte konnte man aus zehn Spielen holen. Dazu ist die Slach-Elf noch die zweitschwächste Auswärtsmannschaft und verlor auch das Heimspiel gegen Vorwärts klar mit 0:4. Eine Chance könnte sich jedoch bieten, wenn die Steyrer die vermeintlich einfache Aufgabe zu leicht nehmen und schon vor dem Anstoß davon träumen, beim Abpfiff in einer Jubeltraube unter ihren Fans zu verschwinden.
Reinhard Mayr: "Die Stimmung in der Mannschaft ist zwar sehr positiv, aber die Gefahr, dass wir Eferding unterschätzen, ist absolut nicht gegeben. Dazu sind unsere Spieler auch zu routiniert. Sie werden alles geben und am Schluss schauen wir dann, was rauskommt."
Eferding-Coach Thomas Slach sieht das ähnlich: „Ich denke nicht, dass die Steyrer uns unterschätzen werden. Man hat aber in jedem Match eine Chance, auch wenn man krasser Außenseiter ist. Die Chancen stehen 80:20 für Vorwärts, aber ab und zu kann man solche Ausgangslagen auch auf den Kopf stellen. Vielleicht gelingt uns das sogar am Samstag, wir könnten die Punkte ja auch noch dringend brauchen, falls doch zwei Teams aus der Liga absteigen müssen. Für die Spieler ist das Match natürlich etwas Besonderes: Entscheidungscharakter, eine tolle Kulisse – das ist eine große Sache, besonders für die Jungen.“
Andreas Richter
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