Enttäuschter Gatterbauer verlässt Traun

traun_big.jpgNach zwei Jahren beim SV foli-pack Traun verlässt Mittelfeldspieler Patrick Gatterbauer den Verein und spielt in der kommenden Saison bei Ligakonkurrent SV Pöttinger Grieskirchen. Der 24-Jährige war zuletzt Kapitän der Trauner und bildete mit seinem guten Freund Sinisa Markovic eine der besten Mittelfeldachsen der Liga. "Ich hatte von fast allen Top-Vereinen der OÖ-Liga ein Angebot vorliegen, habe aber bis zuletzt auf Traun gewartet. Da kam aber nichts. Ich bin menschlich unheimlich enttäuscht", sagt Gatterbauer nach seinem Abgang. Im Gespräch mit ooeliga.at schildert er die Vorgehensweise des Vereins. Der Trauner Vorstand nimmt ebenfalls Stellung dazu.

"Traun ist einmalig"

Patrick Gatterbauer hatte seine gesamte Jugend beim LASK Linz verbracht und war auch bereits mit einem Jungprofivertrag ausgestattet. Beim LASK klappte es nicht, dafür bei Traun umso besser. Bereits in der ersten Saison wurde er zu einer Schlüsselfigur in der Mannschaft, die Spitzenvereine warfen ein Auge auf ihn. "Damals hat es mir hier schon sehr gut gefallen, weshalb ich auch auf sehr gute Angebote verzichtet habe. Eine Voraussetzung war aber, dass mein sehr guter Freund Sinisa Markovic nach Traun wechselt. Das hätte dann auch fast nicht geklappt, hätte mein Vater nicht selber Sponsoren aufgetrieben. Diese Saison war gemeinsam mit Markovic sensationell, wir haben oft tollen Fussball gespielt und einige Favoriten schlagen können. Die Atmosphäre hier war sensationell, sowohl was Mannschaft und Trainer, als auch insbesondere die Fans betrifft. So einen Verein wie Traun gibt es kein zweites Mal. Leider gab es aber Versäumnisse des Vorstands", erklärt Gatterbauer. 

"Keiner hat mit mir gesprochen" 
Nach dem ersten Jahr hatte sich der 24-Jährige für Traun entschieden, nach dem Zweiten wäre er ebenfalls gerne geblieben, Gatterbauer verlässt Traun (r.)vorausgesetzt jemand vom Vorstand wäre an ihn heran getreten. "Ich bin menschlich sehr enttäuscht von einigen Personen. Da gratuliert dir jemand immer wieder zu einem tollen Spiel, aber keiner fragt wie es denn in der kommenden Saison weiter gehen soll. Ich habe lange abgewartet, habe das auch dem Trainer mitgeteilt, keiner vom Vorstand hat aber mit mir gesprochen. Ich dachte zunächst, dass es womöglich an mir liegen könnte, aber sie haben auch nicht mit Markovic gesprochen. Das hat mich doch sehr überrascht", erklärt ein sichtlich enttäuschter Gatterbauer und meint weiter: "Besonders leid tut es mir auch wegen den anderen Spielern. Wenn ich gehe und womöglich auch Markovic, dazu noch der ein oder andere Spieler, dann fallen die Jungen durch den Rost."

Neues Glück in Grieskirchen
So schmerzlich der Abgang aus Traun für Gatterbauer auch ist, bei Grieskirchen wird er in der nächsten Saison beim heurigen Vizemeister spielen. "Natürlich freue ich mich auch auf Grieskirchen, mit Fuchsjäger, Lenz und Milojevic kenne ich auch einige Akteure dort. Die Perspektiven dort sind sicher höhere als in Traun. Vor allem spielen wir auch im ÖFB-Cup, was mich sehr freut. Ich glaube, dass wir in der nächsten Saison ein sehr heißer Anwärter auf einen absoluten Spitzenplatz in der OÖ-Liga sein werden", freut sich der Mittelfeldstratege auf die neue Aufgabe.

Andreas Nöhmeyr, Obmann-Stellvertreter SV foli-pack Traun
"Wir hatten vor zwei Wochen Generalversammlung und vor sechs Tagen haben wir das Budget für die nächste Saison beschlossen. Natürlich hätte noch jemand mit dem Spieler gesprochen, jeder im Verein wusste über diese Situation bescheid. Wir hätten Gatterbauer aber wohl ohnehin nicht halten können, es ist unglaublich mit welchen Ziffern da um sich geworfen wird, da können und wollten wir gar nicht mitziehen. Eigentlich hatte es letztes Jahr ein ligainternes 'gentleman agreement' gegeben, wonach sich jeder Verein außer Steyr an die 540 € pro Monat für einen einzelnen Spieler hält. Ich weiß nicht, ob wir nicht die einzigen waren, die das wirklich taten. Die Vereine, die aber bis zu 2000 Euro zahlen, werden irgendwann mit Konsequenzen rechnen müssen. Wir werden jedenfalls versuchen, alle anderen Spieler zu halten, was nicht einfach wird. Uns hat aber auch keiner zugetraut, dass wir 29 Punkte eine Runde vor Saisonende auf dem Konto haben."

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von Milan Vidovic

Foto: Gerald Gatterbauer

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