Landescup: Wallern fast "zu grün hinter den Ohren"

wallern_sv.jpgWas war das für ein Cup-Fight. 90 Minuten reichten nicht, um einen Sieger im Zweitrunden-Match des Baumgartner Bier Landescups zwischen Union Katsdorf und SV Zaunergroup Wallern zu ermitteln. Erst in der Verlängerung machten die Neo-OÖ-Ligisten alles klar. Dabei hatte es lange nach einem sicheren Sieg ausgesehen, Werner Topf (35., 37.) traf per Doppelpack zur 2:0-Pausenführung. In Durchgang zwei konnte Katsdorf aber aufschließen und sogar ausgleichen, Benjamin Tautscher (54., 71.) traf dabei doppelt. Wenig später schien Philipp Haslgruber (78.) alles klar zu machen, Katsdorf konnte aber abermals durch Tautscher (84.) ausgleichen. In der Verlängerung machte Ivica Jurinovic (91.) schnell das entscheidende 4:3 für Wallern. Bis zur 120. Minute ging es aber weiterhin rund:

Die Schlussphase... 
Wir befinden uns nun in der Verlängerung, es steht 4:3 für Wallern. Der OÖ-Ligist präsentiert sich als die ausgefuchstere Mannschaft, Katsdorf kann nicht mehr zusetzen. Die Gschnaidtner-Elf kommt durch den eingewechselten Dominic Schierhuber zu zwei Sitzern, kann diese aber nicht verwerten. Dann die 119. Minute: Katsdorf kommt noch einmal zu einem Gegenstoß, nach einer Flanke kommt Jürgen Pendlmayr an den Ball und schießt. Aufschrei auf den Zuschauerrängen. Latte. Wenige Sekunden später ist das Spiel aus.  

Rückblende.

Wallern klar stärker  
Katsdorf und Wallern haben in der letzten Saison noch in der selben Spielklasse gekickt, Wallern wurde Erster, Katsdorf Zweiter. Wallern stieg auf, Katsdorf nicht. Hört sich knapp an, die erste Halbzeit in diesem Spiel ließ aber anderes vermuten. Wallern ist die tonangebende Mannschaft, die Gastgeber dagegen agieren sehr unsicher und oft unbeholfen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde nutzt der OÖ-Ligist die Überlegenheit. Und wer könnte es sein als Top-Torjäger Werner Topf, der beide Tore für Wallern beisteuert. Zunächst nutzt er einen Abwehrfehler, als ein Katsdorfspieler den Ball zu kurz zu Tormann Joachim Sommer köpfelt. Topf geht dazwischen - 0:1 (35.). Nur zwei Minuten später erhöht Topf nach schönem Stanglpass auf 2:0 für die Gäste. Mit diesem Ergebnis geht es auch in die Kabinen. 

Katsdorf lässt sich nicht unterkriegen  
Zweite Halbzeit - anderes Match. Könnte man jedenfalls meinen. Es stehen aber immer noch die gleichen Mannschaften auf dem Platz. Zur Verwunderung aller. Denn nun ist Katsdorf am Drücker, spielt sich aufeinmal Chancen heraus, an die in Durchgang eins nicht einmal zu denken gewesen wäre. Dann der große Auftritt von Benjamin Tautscher. Zunächst kommt er in der 54. Minute nach einem Eckstoss zum Ball und verwertet trocken. In der 71. Minute wird er von Christoph Gstöttenmayr in Szene gesetzt und vollendet einen Konter zum 2:2.  

Spannende Schlussphase 
Wenige Minuten nach dem Ausgleich scheint sich Wallern nach dem Tor von Philipp Haslgruber (78.) wieder zu fangen. Nach einem Eckball hatte der Wallern-Spieler zur vermeintlich entscheidenden Führung eingeschossen. Einer hatte aber etwas dagegen. Benjamin Tautscher. Er hat mit seinen beiden Toren noch nicht genug und möchte Wallern ärgern. Eine schön herausgespielte Aktion inklusive Doppelpass vollendet Tautscher (84.) per trockenem Schuss ins lange Eck zum 3:3. Es geht in die Verlängerung. Kaum hatte der Schiedsrichter das Spiel wieder angepfiffen, schon gab es wieder ein Tor zu bejubeln. Nach einer schönen Aktion über die Seite, ist Ivica Jurinovic (91.) zur Stelle und macht das alles entscheidende 4:3 für Wallern.

Reinhard Klug, Trainer Union Katsdorf
"In der ersten Halbzeit haben wir ein schlechtes Spiel abgeliefert. Dann haben wir das Spiel aber fast noch gedreht. Wir hätten schon nach 90 Minuten als Sieger feststehen können. Auch in der Verlängerung hatten wir zum Schluss hin eine Riesenchance auf den Ausgleich. Man hat aber Wallerns Qualität in der Verlängerung gesehen. Wir konnten leider nicht mehr zusetzen. Die Mannschaft hat aber Moral bewiesen und sich nicht aufgegeben. Das ist auf jeden Fall positiv anzumerken."

Harald Gschnaidtner, Trainer SV Zaunergroup Wallern
"Der erste Durchgang war sehr gut, vor allem aber auch weil das der Gegner zugelassen hat. In der zweiten Halbzeit haben wir dann aufeinmal die Ordnung verloren, die Aggressivität hat gefehlt. Es ist mir unverständlich wie so etwas passieren konnte. Es ist nicht mit Müdigkeit zu erklären, vielleicht waren sich die Spieler schon zu sicher. Man hat gesehen, dass wir bei weitem nicht so weit sind, wie viele uns schon gesehen haben. Die vielen jungen Spieler sind noch etwas zu grün hinter den Ohren. Nach einer 2:0-Führung darf man die Nerven nicht so wegschmeißen."


von Milan Vidovic

Foto-Slide: LUI

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