Aufregung über Angerschmid-Statement

grieskirchen_big.jpgneuhofen-ried-big.jpgEtwas überraschend konnte SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure in der sechsten Runde auswärts beim SV Pöttinger Grieskirchen mit 2:1 als Sieger vom Platz gehen. Das entscheidende Tor fiel kurz vor dem Schlusspfiff. Für Aufregung sorgen nun aber Aussagen, die kurz nach dem Schlusspfiff seitens Neuhofen/Ried-Trainer Michael Angerschmid geäußert wurden. Der Ex-Profi kritisierte dabei vor allem Grieskirchen-Stürmer Robert Lenz, der nach Angerschmid-Geschmack zu sehr darauf aus sei, Elfmeter zu schinden und dadurch das Spiel auch anheize. Der Neuhofen/Ried-Coach stellte auch die vielen Elfmeter für Grieskirchen in der Vorsaison in Frage. Das geht den Verantwortlichen des Vizemeisters zu weit. Sie schlagen nun zum Gegenangriff. Das Originalzitat von Michael Angerschmid und die Grieskirchner Antwort lesen Sie hier:


Es ist die 75. Minute, als Robert Lenz nach einem Foul von Neuhofen/Ried-Tormann Stefan Pointner zu Boden geht und daraufhin einen Elfmeter zugesprochen bekommt. Pointner wird darüber hinaus mit Rot vom Platz gestellt, laut seinem Trainer Michael Angerschmid auch "völlig zurecht". Robert Lenz tritt an und trifft auch zum 1:1-Ausgleich. Ähnlich ging es auch in der Vorsaison zu, als Lenz zwölf seiner 30 Saisontore per Elfmter erzielte, die meisten hatte er auch selbst herausgeholt. Das gab Michael Angerschmid wohl auch Grund zu folgender Aussage nach dem Spiel in Grieskirchen:

"Ich kann es einfach nicht verstehen, dass unsere Schiedsrichter immer wieder auf die Spielchen von Robert Lenz reinfallen. Wer weiß, wieviele von den Elfmetern, die sie in der vergangenen Saison dank Lenz erhalten haben, auch tatsächlich Fouls waren. Lenz treibt dann oft seine Spielchen und zündet die Partie an. Da platzt mir als Trainer einfach der Kragen, wenn unsere Unparteiischen immer wieder darauf reinfallen, obwohl wir alle wissen, dass Lenz leicht und gerne zu Boden geht." 

Grieskirchen kontert Verbalattacke
Diese Aussage geht den Verantwortlichen des SV Grieskirchen deutlich zu weit. Der Sportliche Leiter Ronald Scharschinger und auch Trainer Helmut Wartinger, der zu Angerschmid sonst ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, melden sich zu Wort. "Das, was Herr Angerschmid nach dem Spiel gemacht hat, das tut man als Trainer einer anderen Mannschaft einfach nicht. Man sollte sich grundsätzlich nicht über Spieler anderer Vereine äußern, besonders nicht über die Presse", sagt Ronald Scharschinger. Ihm ist das Verhältnis Angerschmids' zu Robert Lenz aber ohnehin ein Dorn im Auge: "Ich glaube, dass Angerschmid ein persönliches Problem mit Lenz hat. Er tätigte ja im Vorjahr schon negative Aussagen gegenüber unserem Spieler, damals über die Kronen Zeitung. Daraufhin habe ich mit ihm gesprochen, nun macht er nocheinmal das gleiche", ist Scharschinger fassungslos. 

"Angerschmid selbst ist unsportlich"
Im Spiel gegen Neuhofen/Ried haben Scharschinger und Wartinger nicht nur einen nicht gegebenen Elfmeter für Grieskirchen - "ein Neuhofen/Ried-Spieler hat den Ball im eigenen Sechzehner eindeutig mit der Hand gespielt" - sondern auch unsportliches Verhalten seitens des Ex-Riedprofis gesehen. "Angerschmid macht auch selbst Fehler. Er hat bei Outeinwürfen für uns, unseren Spieler den Ball immer wieder vor der Nase weggeschossen. So etwas würde mir nie einfallen", sagt Helmut Wartinger. 

Verantwortliche verteidigen Robert Lenz
Der eigentliche Angriff hatte aber Grieskirchen-Stürmer und Torschützenkönig der Saison 2010/11 Robert Lenz gegolten. Immer wieder kommt Lenz im gegnerischen Sechzehner zu Fall, beschwert sich in Folge dessen auch bei den Schiedsrichtern. Für Helmut Wartinger meist auch zurecht: "Natürlich provoziert Lenz auch und hat den Mund oft offen, doch in der Sache selbst muss man ihm meist Recht geben. Ich war ja bei allen Spielen in der Vorsaison dabei und weiß deshalb, dass die Elfmeter auch völlig zurecht gepfiffen wurden. Die Schiedsrichter wurden mit der Zeit aber aufmerksam darauf und verwehrten uns sogar klare Elfmeter zum Ende der Saison. Auch heuer haben wir erst einen bekommen, obwohl es drei oder vier hätten sein müssen", beschwert sich Wartinger.

"Wir suchen die Fehler nicht bei anderen"
Nach der 1:2-Heimniederlage haben die Aussagen von Angerschmid zwar noch etwas Salz auf die Wunden gestreut, Ronald Scharschinger will die Fehler aber nicht bei anderen suchen: "Wir akzeptieren die Niederlage und suchen sie nicht beim Schiedsrichter oder bei Neuhofen/Ried. Wir sind enttäuscht und werden die sportlichen Leistungen auch intern ansprechen. Doch eines möchte ich Richtung Michael Angerschmid noch loswerden. Er sollte seiner jungen Mannschaft lieber ein Vorbild sein, anstatt sich von der ersten Minute weg mit seinem Co-Trainer mehr auf Robert Lenz, als auf alles andere zu konzentrieren." Trainer Wartinger versucht die Äußerungen seines Ex-Kollegen beim SV Ried dennoch zu verstehen: "Michael ist ein guter Freund von mir, ist grundsätzlich auch in Ordnung. Er ist aber noch nicht so lange im Trainergeschäft und möchte so vielleicht einfach etwas provozieren."


von Milan Vidovic





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