Radio OÖ-Liga 2012/13: FC Braunau

braunau_fc.jpgEs war einer der Traditionsvereine Oberösterreichs, im Jänner 2002 verschwand der SV Braunau - jahrelang mischte der Verein in der 2. bzw. 1. Division, der heutigen Ersten Liga, mit - aber von der Bildfläche. Im selben Jahr wurde der FC Braunau gegründet, der auf der gleichen Anlage und ebenfalls im traditionellen Schwarz-Weiß spielt. Nach drei Spielzeiten in der OÖ-Liga verabschiedete man sich 2008 wieder in die Landesliga, scheint nach einem abermaligen "Neubeginn" aber wieder den Weg in die oberste Spielklasse Oberösterreichs finden zu können. Die Mannschaft überwintert nämlich als Herbstmeister der Landesliga West und hat sieben Punkte Vorsprung auf Verfolger Union Gurten. ooeliga.at hat mit Trainer Hans Peter Pöttinger gesprochen.


Glorreiche Zeit und abruptes Ende

Damals, als man der SV Ried die Vormachtstellung im Innviertel noch streitig machen wollte, ja damals war noch alles in Ordnung. Fast alles, denn schon kurz nach dem Aufstieg in die damalige 2. Division hatte sich der SV Braunau verschuldet. In der neuen 1. Division, die nur noch aus zehn statt 16 Teams bestand, platzierte man sich dennoch auf Rang vier. Es sollte das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte bleiben. Im Jänner 2002 folgte nämlich der Konkurs, die restlichen Meisterschaftsspiele wurden mit 0:3 gewertet. Der FC Braunau, auch wenn nicht offiziell, aber zumindest der ideologische Nachfolgeverein des SV, brauchte nicht lange, um die ersten Erfolge zu feiern. Schnell schaffte man den Aufstieg in die OÖ-Liga, musste nach drei Spielzeiten aber wieder zurück in die Landesliga. Erneut folgte ein Ausverkauf der Spieler.

Jüngste Mannschaft der Liga

Man war also wieder gezwungen eine Art Neubeginn zu starten, diesmal zog man diesen aber auch durch. "Wir haben die mit Abstand jüngste Mannschaft der Liga, liegen in der E24-Tabelle weit vorne. Die meisten der Akteure sind auch Stammspieler. Nach dem Abstieg aus der OÖ-Liga wurden sieben, acht junge Spieler einfach ins kalte Wasser geworfen. Man hat dann auch mit jeder Halbsaison die Entwicklung sehen können, die Burschen waren und sind einfach motiviert", freut sich Trainer Hans Peter Pöttinger über das Engagement seiner Spieler.

Veränderungen im Winter

Trotz der guten Leistungen der jungen Spieler ist der Verein aber gezwungen in der Winterpause neues Spielermaterial zu holen. "Wir wollen jetzt im Winter schon zwei oder drei Spieler holen. Das müssen keine Leistungsträger, können auch Ergänzungsspieler sein, der Kader muss aber größer werden", verlangt Pöttinger, der im Falle eines Aufstiegs weiteren Handlungsbedarf sieht: "Nur drei Spieler haben OÖ-Liga-Erfahrung, die anderen sind sehr jung, da bräuchten wir also wieder zwei, drei erfahrene Männer." Dabei kommt die Dominanz - Braunau gewann zehn von 13 Saisonspielen, musste nur eine Niederlage gegen Gurten einstecken - doch etwas überraschend für den Coach. "Mit diesem Kader ist das schon sehr überraschend. Wir wollten die guten Leistungen aus dem Frühjahr bestätigen, dass es so läuft hätte ich aber nicht gedacht. Es kann aber auch schnell in die andere Richtung gehen, wir müssen aufpassen", warnt Pöttinger.

"Sie sind wohl selbst etwas enttäuscht"

Zu den größten Widersachern der Grenzstädter zählen Union Gurten und ATSV Ranshofen, die die Plätze zwei und drei belegen. Auch ATSV Stadl-Paura, unter anderem mit Stürmer Christian Mayrleb, SV Bad Ischl und Union Esternberg liegen in Lauerstellung, aber mit elf Punkten Rückstand auch schon ein ganzes Stück zurück. "Gurten und Ranshofen sind wohl die größten Konkurrenten um den Meistertitel. Falls wir einbrechen, sind die anderen drei Teams aber auch wieder schnell dran. Am meisten hatte ich aber mit Ranshofen gerechnet, sie haben die Liga womöglich etwas unterschätzt. Sie sind wohl selbst etwas enttäuscht, dennoch bleiben sie sehr gefährlich", ist der Meistertitel für Trainer Pöttinger noch keinesfalls in trockenen Tüchern.


von Milan Vidovic  

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