EXKLUSIV! Olzinger nicht mehr Gmunden-Coach

gmunden_big.jpgDer SV Gmundner Milch und Trainer Alfred Olzinger gehen ab sofort getrennte Wege. Nach einem Gespräch mit dem Gmundner Vorstand, kam Olzinger zum Entschluss, sein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung zu stellen. "Ich hätte ohnehin im Sommer aufgehört, bin zuletzt aber zwischen zwei Fronten geraten", sagt der nunmehrige Ex-Coach. Für Gmunden's Sportlichen Leiter Gerhard Mittermayr kam die Entscheidung etwas überraschend, hatte er doch mit einer Trennung nach Ende der Saison gerechnet. Er zeigt jedoch Verständnis: "Die Stimmung war zuletzt etwas angespannt, die Chemie zwischen Trainer und Spieler hat nicht mehr gepasst." Für die Unstimmigkeiten sollen vor allem Personalentscheidungen gesorgt haben, nach knapp zwei Jahren Zusammenarbeit hätten aber auch "Abnützungserscheinungen eingesetzt". Bis zum Saisonende übernimmt Co-Trainer Jeton Cubrelji die Mannschaftsbetreuung, dann soll ein neuer Trainer präsentiert werden.


Spontane Entscheidung 

Schon seit längerer Zeit stimmte die Harmonie zwischen Trainer Olzinger und der Gmundner Mannschaft nicht mehr zu hundert Prozent. Mitgrund dafür war die eine oder andere Personalentscheidung, die auch der Coach mit zu verantworten hatte. "Vor allem die Torhüterposition hat uns im Herbst Probleme bereitet, da haben wir uns am Transfermarkt einfach vergriffen. Zum Glück haben wir mit Manuel Kronberger eine optimale Lösung gefunden, wobei auch das ein Risiko war, weil er von einem unterklassigen Club kam. Nach zwei Jahren setzten auch Abnützungserscheinungen ein, man hat gespürt, dass kein Feuer mehr da war. Aus diesem Grund stand für mich schon im Winter fest, dass ich nach Saisonende aufhöre", schildert Olzinger seine Beweggründe. Dass die Trennung nun schon sechs Runden vor Ende der Meisterschaft erfolgt, hat für ihn vor allem mit fehlender Motivation zu tun: "Ich habe gespürt, dass es sich bei der Zusammenarbeit nur noch um eine Zweckgemeinschaft handelt. Einige Spieler haben einen Trainerwechsel mit Saisonende sehr forciert, ich bin zwischen zwei Fronten geraten. Somit war kein Vertrauen mehr da, meine Entscheidung fiel schließlich spontan, keiner war eingeweiht."

"Habe Motivation verloren"

Trotz dieser angespannten Situation hat die Mannschaft vor allem zuletzt ihre Leistung gebracht, vier Mal in Folge gewonnen und sich damit endgültig aus dem Gefahrenbereich der Tabelle entfernt. "Unser Ziel war es ja auch, einen Mittelfeldplatz zu erreichen. Das haben wir geschafft, wobei die Mannschaft trotz kleinerer Unstimmigkeiten immer ihre Leistung gebracht hat. Nicht umsonst haben wir die letzten vier Spiele gewonnen. Sowohl die Spieler als auch der Vorstand wollten, dass ich die Saison noch fertig mache. Ich habe aber die Motivation verloren, wollte so nicht mehr weitermachen", erklärt Olzinger. Gerhard Mittermayr ist zwar etwas enttäuscht über das abrupte Ende der Zusammenarbeit, kann der Entscheidung aber auch etwas Gutes abgewinnen: "Vielleicht ist es so auch ganz gut, wir haben jetzt genügend Zeit, uns nach einem neuen Trainer umzusehen. Gott sei Dank haben wir genügend Punkte auf dem Konto, da kann also nichts mehr passieren. Somit können wir auch eine Ideallösung für die nächste Saison finden. Bald laufen auch die Vertragsverhandlungen mit den Spielern an, wobei ich hoffe, dass die Mannschaft so bleibt wie gehabt. Dann können wir in der nächsten Saison auch im Vorderfeld der Tabelle landen."

Trennung im Guten

Auch wenn es zwischen Mannschaft und Trainer immer wieder mal zu kleinen Problemen kam, blicken sowohl Olzinger als auch Mittermayr auf eine gute Zusammenarbeit zurück: "Ich war sehr zufrieden mit der Arbeit von Alfred Olzinger, der menschlich wirklich top ist. Vor allem auch die Verbindung zwischen ihm und mir war sehr gut, ich möchte die Gelegenheit nutzen und Danke sagen. Bei uns übernimmt nun Co-Trainer Jeton Cubrelji die Mannschaft, das wird bis Saisonende so bleiben." Auch Olzinger sieht seine Mission als erfüllt, kann die Mannschaft ruhigen Gewissens übergeben: "Ich bin nach einer stürmischen Zeit zum SV Gmundner Milch gekommen, hatte auch einen kleinen Anteil, den Verein und die Mannschaft in ruhige Fahrwasser zu geleiten. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war immer ausgezeichnet, auch die Arbeit mit der Mannschaft war sehr zufriedenstellend, da sind einige Top-Spieler im Kader. Ich sehe den Abschied insgesamt nicht negativ. Es war eine schöne Zeit, nach zwei Jahren muss man aber eine neue Herausforderung suchen. Nun werde ich aber entspannen, habe meinen Urlaub vorverlegt." 

ooeliga.at bedankt sich für die gute Zusammenarbeit und wünscht Alfred Olzinger viel Erfolg für die Zukunft!


von Milan Vidovic

Foto-Slide: LUI

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