Grieskirchen verweigert Aufstieg!

vkb_spiel der runde.jpgDie Radio OÖ-Liga-Trainer waren sich sechs Runden vor Saisonende fast einig, neun von zwölf tippten auf den SV Pöttinger Grieskirchen als Meister der Saison 2011/12. Doch dazu wird es wohl nicht kommen, was nicht an diversen Verletzungen, einer Formschwäche oder den Gegnern liegt - Grieskirchen will einfach nicht aufsteigen. Das "VKB-Spiel der Runde" gegen Union Edelweiß Linz könnte das letzte Spiel sein, bei dem alle Stammkräfte zum Einsatz kommen. "In den letzten Runden werden wohl vermehrt junge Akteure spielen", beschreibt Grieskirchen-Coach die Strategie des Vereins. Das würde bedeuten, dass auch noch Edelweiß eine Chance auf den Titel hätte, umso wichtiger wäre ein Sieg gegen die Trattnachtaler. "Wir werden Vollgas geben, auf jeden Fall auf Sieg spielen", bläst Edelweiß-Coach Christian Stumpf zum Sturm.

Meister gerne - Aufstieg nein!

Mit 19 Punkten aus sieben Frühjahrsspielen hat Grieskirchen eine Traumbilanz aufzuweisen, für den Geschmack der Vereinsführung wohl etwas zu viel. Denn nun scheint ein Stopp von oben zu kommen. "Gegen Edelweiß werden alle Spieler zum Einsatz kommen, wie gehabt. Gewinnen wir dieses Spiel, sind wir meiner Meinung nach Meister, denn dann haben wir alle oberen Mannschaften geschlagen. Wir würden auch gerne am Ende der Saison Meister sein, doch aufsteigen wollen wir nicht. Somit würden bei diesem Szenario in den letzten Runden vermehrt junge Spieler zum Einsatz kommen. Absichtilich verlieren werden wir nicht, doch es ist nicht davon auszugehen, dass die Jungen alle Spiele gewinnen", beschreibt Grieskirchen-Coach die geplante Vorgehensweise und führt weiter aus: "Gewinnen wir jetzt nicht, bleibt ohnehin alles beim Alten, Ziel für das Edelweiß-Spiel ist zumindest ein Remis."

"Regionalliga ist zu teuer für die Region"

Als Grund für den gewünschten Verbleib in der OÖ-Liga führt Wartinger vor allem finanzielle Gründe an: "Das konnte man ja in den letzten Jahren beobachten, die Regionalliga ist einfach zu teuer für die Region. Fast alle Mannschaften, die diesen Schritt gewagt haben, sind in finanzielle Nöte geraten. Wir wollen das dem Verein nicht erneut zumuten und bleiben lieber in der OÖ-Liga." Weil ein Verein bei einem errungenen Meistertitel den Aufstieg nicht verweigern darf, mit einem Zwangsabstieg rechnen muss, wählt Grieskirchen somit einen eleganteren Ausweg. Wettbewerbsverzerrung? - Auf den Aufstiegskampf zwischen Wallern und Edelweiß würde diese Vorgehensweise keine Auswirkungen haben, auf den Abstiegskampf womöglich schon. Denn man spielt unter anderem noch gegen Bad Schallerbach, Weißkirchen, Traun und Eferding. 

Edelweiß will "letzte Chance" wahren

Ob Edelweiß-Coach Christian Stumpf das geplante Grieskirchener Vorgehen vor dem direkten Aufeinandertreffen kannte, ist nicht nachvollziehbar. Im Gespräch mit ooeliga.at bezeichnet er das Spiel gegen die Trattnachtaler als "letzte Chance", möchte diese Partie unbedingt für sich entscheiden. "Verlieren wir hier, ist der Zug in Sachen Meistertitel wohl abgefahren. Wir werden 90 Minuten Vollgas geben, wollen zu Hause auf jeden Fall gewinnen. Grieskirchen ist zwar sehr gut drauf, vor Ehrfurcht erstarren werden wir dennoch nicht", sagt Stumpf. Hier zu punkten wäre in Anbetracht der neuen Umstände tatsächlich äußerst wichtig, denn in der nächsten Runde kommt es zum direkten Aufeinandertreffen mit dem SV Wallern, auf einmal könnte sich Edelweiß die beste Ausgangsposition schaffen. Ob Stumpf dabei auf seinen wichtigen Stürmer Marius Bogdan setzen kann, ist noch unklar: "Er hat zuletzt wieder mittrainiert, auch einige Einsatzminuten gegen Micheldorf bekommen. Ich weiß aber noch nicht, ob er gegen Grieskirchen von Beginn an auflaufen kann, immerhin hat er erheblichen Trainingsrückstand."

von Milan Vidovic

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