Traun-Coach Kuranda zurückgetreten

Von Beginn der Saison stand für nahezu alle OÖ-Liga-Trainer ein Fixabsteiger fest, der SV Traun. Fast die gesamte Mannschaft hatte den Verein nach der Saison 2010/11 verlassen, wieder stand ein Neubeginn an. Ein wichtiger Baustein sollte Stephan Kuranda werden, ein Trainer, der aus dem Nachwuchsbereich des SV Urfahr zum OÖ-Ligisten kam. Nach einer Niederlagen-Serie und Abstimmungsprobleme kam das Team zu Ende der Herbstsaison etwas besser in Tritt. Nach der langen Winterpause, hoffte man, diesen Elan mit ins Frühjahr nehmen zu können, was auch ganz gut gelang. Bloß, die so bitter nötigen Punkte wurden nicht geholt, man kam nicht weg vom letzten Tabellenrang. Als man dann auch noch gegen den direkten Konkurrenten UFC Eferding eine empfindliche Niederlage einstecken musste, stand der Abstieg praktisch schon fest. "Nach diesem Spiel war ich nicht mehr so involviert in die internen Gespräche, was Transfers anging zum Beispiel. Ich habe es schon gespürt, doch keiner hat etwas gesagt. Von dritter Seite habe ich dann erfahren, dass man eh nicht mehr mit mir plant. So geht man normalerweise nicht mit jemandem um", ist Kuranda enttäuscht.

Für den 40-Jährigen ist die Einstellung des Trauner Vorstands ohnehin nicht ganz schlüssig, hat er sich, wie er selbst findet, nichts vorzuwerfen: "Es war nicht einfach beim SV Traun zu arbeiten, da haben einige Dinge gefehlt, musste ich oft improvisieren. Der Kader ist geschrumpft, wir hatten teils keinen Masseur, keinen Co-Trainer, und trotzdem haben wir alles gegeben. Ich denke, dass der Vorstand die Sache nicht richtig eingeschätzt hat, denn die Mannschaft war und ist einfach nicht OÖ-Liga-reif", findet Kuranda klare Worte, sieht aber auch Teilerfolge: "Für mich war schon sensationell, dass wir so lange um den Klassenerhalt mitgekämpft haben. Erst nach dem Eferding-Spiel war es dann wirklich gelaufen. In einigen Spielen hat die Mannschaft toll mitgehalten, solche Dinge scheinen von den Verantwortlichen jedoch keine Anerkennung zu finden. Ich will aber keine Schmutzwäsche waschen, wünsche dem Verein natürlich alles Gute für die Zukunft, vor allem, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen."

Auch wenn es über die gesamte Saison gegen den Abstieg ging, sowohl das Team als auch der Trainer einige bittere Momente miterleben mussten, so möchte Kuranda die gesammelte Erfahrung keinesfalls missen. "Es war sicher das schwierigste Jahr als Trainer für mich, doch auch ein sehr lehrreiches. Für meine Tätigkeit hat es mir sicher viel gebracht. Ich bin jetzt für alles offen, lasse die Dinge auf mich zukommen. Ich wünsche mir bei meiner neuen Aufgabe, für einen Verein tätig zu sein, der ein Fundament, gefestigte Strukturen hat. In nächster Zeit stehen für mich aber ohnehin auch andere Sachen auf dem Programm. Am meisten freue ich mich auf meine Hochzeit", verrät Kuranda, der am Samstag, den 26. Mai seine Xenia heiratet. Im Sommer folgt dann die Ausbildung zum UEFA-A-Lizenz-Trainer.

Lukas Moser, Sprecher der Sportlichen Leitung des SV foli-pack Traun

"Wir wollten noch warten, Stephan mitzuteilen, dass wir für die nächste Saison nicht mehr mit ihm planen, da wir ihm die Ereignisse in naher Zukunft nicht kaputt machen wollten. Wir sind aus Fairnessgründen so vorgegangen, die Trennung hat überhaupt keine persönlichen Gründe. In der Saison 2012/13 wollen wir in der Landesliga einen kompletten Neustart machen, was für uns auch hieß einen neuen Trainer zu engagieren. Wir haben uns mit Stephan noch einmal ausgesprochen, sind im Guten auseinander gegangen. Es war ja trotz allem eine schöne Zeit mit ihm und wir wünschen Stephan natürlich alles Gute für die Zukunft. Bis zum Saisonschluss wird nun Jürgen Wagner den Trainerposten übernehmen, ihn konnten wir vor etwa 1,5 Monaten als U16-Trainer verpflichten."

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von Milan Vidovic