Umfangreiche Stellungnahme des SV Traun

traun_big.jpgEs ist eine turbulente Saison für den SV foli-pack Traun. Als Fixabsteiger gehandelt, bewahrheitete sich diese Prognose, rutschte man schnell auf den letzten Tabellenrang, wo man bis zwei Runden vor Saisonende auch immer noch steht. Richtig turbulent wurde es allerdings in der Zeit nach dem Rücktritt von Trainer Stephan Kuranda. Zusätzlich zum sportlichen Misserfolg - 0:9 gegen Micheldorf, 0:8 gegen Grieskirchen - machte sich Kritik breit, vor allem in Richtung der Trauner Funktionäre. So ergriff auch ooeliga.at-Experte Albert Kabashi Partei für Kuranda und attestierte den Verantwortlichen des Vereins, sie würden die gewonnen Sympathien wieder verlieren. Dies will man in Traun aber nicht auf sich sitzen lassen, verfasste eine umfangreiche Stellungnahme, in der man unter anderem auf die derzeitige sportliche Situation, die Pläne für die Landesliga-Saison 2012/13 und die Kritik von Albert Kabashi eingeht.


Schwierige Kadersituation 

Schon im Herbst hatte der SV Traun vor allem zu Beginn der Saison Probleme, in die Meisterschaft zu finden, nahm gleich den letzten Tabellenplatz ein, den man bis zum Ende der Hinrunde auch nicht mehr los wurde. Die Leistungen wurden aber vor allem zum Ende hin besser, Trainer Stephan Kuranda schien aus den vielen unerfahrenen Spielern eine OÖ-Liga-taugliche Truppe formen zu können. "Vor allem im Herbst konnte die Mannschaft mit teilweise tollen Leistungen auf sich aufmerksam machen. Leider ist das Frühjahr 2012 mit dem Herbst aber nicht mehr zu vergleichen, Marcel Schmidt und Anu Khnsoongnoen haben Mitte der Frühjahrsmeisterschaft die Mannschaft im Stich gelassen und sind ohne Rückmeldung beim Verein einfach nicht mehr erschienen. Auch vor Verletzungen blieben wir nicht verschont. So sind Buchegger, Jusupow, Hiesl, Mohammadi, Subasic sowie Nkumba seit einigen Wochen nicht mehr einsatzbereit. Smajli reiste vor dem letzten Spiel aus Grieskirchen wieder ab, da er sich mit der Rolle des Ersatzspielers nicht zufrieden geben konnte. Zusätzlich kommen noch Gelb-Sperren hinzu, welche die Situation nicht erleichtern", schildert Lukas Moser, Teil der neuen sportlichen Leitung des SV Traun, die schwierige Situation und versucht damit auch die Ergebnisse der letzten Spiele, in denen viele Nachwuchsspieler eingesetzt werden mussten, zu erklären.

Kaderplanung 2012/13 

Mit elf Punkten auf dem Konto steht der SV Traun auch nach 24 gespielten Runden auf dem letzten Tabellenrang, der Abstieg in die Landesliga ist nicht mehr abzuwenden. Dieser Umstand soll aber keineswegs einen Zerfall des Vereins zur Folge haben, Moser betont, dass man in der Saison 2012/13 eine gute Rolle spielen will: "Wir wollen uns am oberen Tabellendrittel orientieren. Es ist nicht zu erwarten, dass der Verein sportlich zerfällt und in der kommenden Saison weiter solche Negativserien zustande kommen." Um dieses Ziel zu erreichen, schraubt man bereits am Kader, weiß schon, wie die Mannschaft auszusehen hat: "Das Ziel ist, jene Spieler im Verein zu halten, welche sich stets sowohl charakterlich als auch sportlich immer hervorragend gegenüber dem Verein verhalten haben. Der Großteil dieses Stamms hat sich bereits für einen Verbleib entschieden. Geplant sind außerdem vier oder fünf Neuverpflichtungen", möchte die sportliche Führung vor allem routinierte Spieler ins Boot holen. Zusätzlich sollen aber auch junge Nachwuchshoffnungen gefördert und der ein oder andere Jungkicker in den Kader mit aufgenommen werden. 

Umstellungen im Betreuerteam und Funktionärsbereich 

Nicht nur im sportlichen Bereich war das Frühjahr äußerst turbulent, der SV Traun erfuhr auch im Funktionärs- bzw. Betreuerteam einige Umstellungen. So trennte man sich vom sportlichen Leiter Horst Sonnleitner und verteilte die Funktionen auf Andreas Nöhmeyr, Thomas Schober und Lukas Moser. Letzterer möchte in der Stellungnahme auch noch einmal auf den Abgang von Stephan Kuranda eingehen: "In einer Vorstandssitzung wurde beschlossen, den 'Neustart' in der Landesliga mit einem neuen Trainer zu beginnen. Da diese Entscheidung in jener Woche getroffen wurde, in welcher die Hochzeit von Trainer Stephan Kuranda angestanden war, wollte man darauf Rücksicht nehmen und die Trennung erst danach mitteilen. Diese Entscheidung sollte Kuranda sehr wohl persönlich mitgeteilt werden. Aus bereits geklärten Umständen hat er dies jedoch schon zuvor aufgeschnappt und damit seinen sofortigen Rücktritt vermeldet. Das Ganze verlief äußerst ungllücklich", bedauert Moser und betont noch einmal, dass Kuranda im Verein geschätzt wurde und man ihm alles erdenklich Gute für die Zukunft wünscht. Was die Nachfolge von Kuranda betrifft, hat der Vereins schon ganz genaue Vorstellungen, so ist der derzeitige Interimscoach, Jürgen Wagner, absoluter Wunschkandidat. Ihm soll Thomas Schober als Co-Trainer an die Seite gestellt werden, für Tormanntrainer Peter Engler muss erst noch Ersatz gesucht werden, ebenso für den medizinischen Betreuer und Masseur Erwin Manhartseder.

Zur finanziellen Situation des SV Traun

Dass die finanzielle Situation beim SV Traun nicht einfach ist und war, ist hinlänglich bekannt. Seitens der Vereinsführung möchte man auch in Zukunft kleinere Brötchen backen, auf die bewährten Mittel setzen: "Der Verein kann und will nicht mit Unsummen, welche andere Vereine bieten, mithalten. Trotz allem gelingt es uns Jahr für Jahr, trotz sehr geringen finanziellen Mitteln, viele Talente für den Verein zu gewinnen. Wir sind den Spielern gegenüber in allen Belangen ehrlich, Abmachungen wurden und werden von der Vereinsseite stets eingehalten. Das schätzen auch die Spieler", ist sich Lukas Moser sicher.

Zu ooeliga.at-Experte Albert Kabashi 

In seinen wöchentlichen Spieltaganalysen macht ooeliga.at-Experte Albert Kabashi sowohl auf positive als auch auf negative Entwicklungen in der bzw. rundum die Radio OÖ-Liga aufmerksam. Immer wieder sorgt er damit für Gesprächsstoff, so wohl auch nach seiner Stellungnahme zum Rücktritt von Traun-Coach Stephan Kuranda. Beim SV Traun möchte man die Kritik an der Vorgehensweise bezüglich Kuranda nicht auf sich sitzen lassen, in der Stellungnahme des Vereins geht Lukas Moser auch darauf ein: "Kabashi hat im Fußball bereits viel Erfahrung gesammelt und ist mit seinem Know-how ein 'Fuchs' in diesem Geschäft, von dem junge Funktionäre – auch ich – lernen sollen und auch tun. Nach seiner letzten Analyse waren wir jedoch sehr überrascht und irritiert. Herr Kabashi weiß mit Sicherheit nicht, wie der Verein intern aufgestellt ist und arbeitet, er kennt auch mit Sicherheit nicht die internen Gründe, welche zu diversen Vereinsentscheidungen führen. Es würde uns freuen, wenn er uns seine Sicht der Dinge bei einem persönlichen Treffen erläutern würde."


von Redaktion

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