Spieltaganalyse Runde 25 & 26 mit Albert Kabashi

SV Zaunergroup Wallern

Kabashi: "Der Sieg gegen Traun war ohnehin zu erwarten, jener gegen Donau war noch einmal schön für den Abschluss dieser tollen Saison. Es ist gut, dass die Luft auch ganz zum Ende nicht ganz draußen war, auch das spricht für die Moral und den Charakter dieser Mannschaft. Wallern ist wirklich meisterlich in die Saison gestartet und hat diese auch meisterlich beendet. Ich wünsche ihnen alles Gute für die Regionalliga, hoffe, dass sie auch dort diese Willensstärke und diesen Siegeswillen an den Tag legen."

SV Pöttinger Grieskirchen

Kabashi: "Das Spiel gegen Donau habe ich selber gesehen, das war wirklich sehr schön anzusehen. Grieskirchen hat begeisternden Fussball gespielt, viele Torchancen herausgespielt. Das ist eine Mannschaft die lebt, die auch von der tollen Mischung der Kaderspieler profitiert. Auch das Tor war wirklich Weltklasse, wenn so eines bei der EM fällt, zeigen sie es drei bis vier Tage lang. Man muss dazu sagen, dass Robert Lenz nicht dabei war, mit ihm hätten sie Donau wohl besiegt. Gegen Eferding haben sie am Schluss verloren, ihre Serie ist gerissen. Doch das hat mich gar nicht so gewundert, immerhin hat Eferding ums Überleben gespielt, haben alles reingehauen was nur geht. Grieskirchen ist dennoch Vize-Meister, was will man mehr."

Donau Linz

Kabashi: "Ich habe es oben schon beschrieben, Donau hatte gegen Grieskirchen enorme Probleme, konnte ihnen erst in den letzten Minuten Paroli bieten. Auch gegen Wallern hat man zum Abschluss verloren, dennoch, man kann mit der Saison schlussendlich zufrieden sein. Trotz dem Hänger, den sie hatten, ist es am Ende der dritte Platz geworden, ein beachtlicher Erfolg. In der Mannschaft steckt viel Potenzial, da ist viel Luft nach oben. Jetzt hat man mit Werner Topf einen erfahrenen Torjäger bekommen, der ihnen auch sicher weiterhelfen kann."

Union Edelweiß Linz 

Kabashi: "Das 0:0 gegen Sierning ist ein Resultat, mit dem man leben kann. Die Sierninger sind nunmal harte Knochen, wenn es da lange 0:0 steht, wird es ganz schwer. Gegen Gmunden war dann vielleicht doch die Luft ganz draußen, dazu kam mit dem verschossenen Elfer auch noch Pech. Wäre der Ball drin gewesen, hätten wir vielleicht ein ganz anderes Spiel gesehen. Erfolg und Misserfolg liegen eben ganz nah beinander. Man ist am Ende trotzdem Vierter, eine tolle Platzierung für einen Aufsteiger. Außerdem hat man die Liga kennengelernt, kann viel für die nächste Saison mitnehmen."

SV Grün-Weiß Micheldorf

Kabashi: "Im Spiel gegen Eferding hat vielleicht noch die Müdigkeit aus dem Landescup-Finale eine Rolle gespielt. Womöglich war man körperlich nicht leer, aber im Kopf. Man hat den Sieg ja auch gefeiert, und englische Wochen sind die OÖ-Liga-Vereine ohnehin nicht gewohnt. Der Sieg gegen Dietach war dafür umso wichtiger. Am Ende konnte man sich mit einem Dreier vom eigenen Publikum verabschieden, legte noch Punkte drauf auf die ohnein sehr gute Heimbilanz. Man ist am Ende unter den Top-5 und hat auch noch den Landescup gewonnen, eine tolle Saison für Micheldorf. 

SV Gmundner Milch

Kabashi: "Ein toller Abschluss für Gmunden. Der Sieg in Dietach kam wohl etwas glücklich zustande, jener gegen Edelweiß war dafür umso beeindruckender. Bei diesem Spiel wurde die Mannschaft von Jeton Cubrelji, von dem ich sehr viel halte, betreut. Er hat die Spieler sehr gut eingestellt, Pressing gegen Edelweiß spielen lassen. Das ist wirklich nicht ohne wenn man mit 6:0 gegen Edelweiß gewinnt. Gmunden hat Klasse, das habe ich schon immer gesagt. Vorausgesetzt natürlich, dass es auch ruhig im Verein bleibt."

SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure

Kabashi: "Junge Spieler haben immer Höhen und Tiefen, das ist ganz normal. Nach dem Spiel gegen Edelweiß wird den Jungs schon auch bewusst geworden sein, dass Talent allein nicht reicht, dass man schon auch Einsatz zeigen muss, um zum Erfolg zu kommen. Bei den Ried Amateuren ist immer auch die Tagesverfassung ausschlaggebend, doch schwer tut sich fast jeder gegen sie. Die Burschen sind gut ausgebildet, und sind sie gut drauf, kann man gegen sie auch mal unter die Räder kommen. Schade für Weißkirchen, diese Niederlage bedeutete gleichzeitig den Abstieg. Gegen Bad Schallerbach ging es dann um gar nichts mehr, für die Angerschmid-Elf war das Spiel aber mehr Wert als für Schallerbach, denn jedes Match im Erwachsenenfussball bringt die jungen Akteure weiter."

SV Flexopack Sierning

Kabashi: "Das 0:0 gegen Edelweiß war ein gutes Ergebnis für Sierning, das 1:6 gegen Bad Schallerbach tut dagegen richtig weh. Jeder in Sierning hat sich diesen Abschluss anders vorgestellt, man möchte ja am Ende noch einmal feiern, auch die Spieler, die den Verein verlassen, verabschieden. So etwas schmerzt, kann aber passieren. Man sollte kein Drama daraus machen, solche Ergebnisse haben wir heuer ja öfter gesehen. Ein bisschen verwundert war ich aber schon, denn auch wenn die Spieler jetzt gehen, vielleicht kommen sie ja in ein, zwei Jahren wieder zurück, da hätte man schon etwas mehr Einsatz zeigen sollen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass auch immer ein Gegner auf dem Platz steht, und Bad Schallerbach war an diesem Tag eben auch ein sehr starker." 

SV sedda Bad Schallerbach

Kabashi: "Bad Schallerbach hat einen tollen Abschluss, ja ein tolles Frühjahr hinter sich gebracht. In dieser Zeit haben sie ihr wahres Gesicht gezeigt, diese Mannschaft hat einfach viel Potenzial. Wenn die Hegedüs-Elf mit zwei Toren führt, können daraus auch schnell mehr werden, vor allem der Sturm und das Mittelfeld sind sehr gut besetzt. Es gibt eben Tage, an denen auch alles nach Wunsch läuft, so einen haben sie gegen Sierning erwischt. Das Match gegen Neuhofen/Ried war dagegen der erwartete Sommerkick, da war nicht mehr zu erwarten."

Union Dietach

Kabashi: "Wenn das Ziel der Klassenerhalt war, dann hat man dieses auch erreicht, dann ist das alles auch ok. Ein fahler Beigeschmack bleibt dennoch, denn der Pfeil zeigt ganz klar nach unten. Im Frühjahr hat man nur neun Punkte geholt, diese neun Punkte schreien förmlich nach einer Krise. Wenn es bei ihnen im Herbst so weitergeht, wird das nächste Frühjahr ganz ganz schwer."

UFC Gemüseregion Eferding

Kabashi: "Petkov hat zu Beginn seiner Trainerstation in Eferding zwei Stunden lang trainieren lassen, hat sehr viel Druck gemacht. Es kam schnell Kritik auf, doch schon damals sagte ich, dass man ihn arbeiten lassen muss. Und tatsächlich, er hat der Mannschaft in dieser kurzen Zeit neues Leben eingehaucht, seine Handschrift ist deutlich erkennbar. Man muss Eferding gratulieren und man muss Petkov gratulieren. Die Mannschaft hat im richtigen Moment Herz gezeigt, hat wirklich alles gegeben für den Klassenerhalt. Ich freue mich richtig mit ihnen mit, Petkov hat nun jene Sympathien, die vorher Kuranda bei Traun hatte. Mit so einer Einstellung kann man dann auch gegen Gegner wie Micheldorf und Grieskirchen gewinnen."

Union Raika Weißkirchen

Kabashi: "Bei Weißkirchen ist es am Ende leider nicht besser geworden, sondern schlechter. Man hat von Runde zu Runde einen Abfall sehen können. Der Vorstand muss jetzt zur Kenntnis nehmen, dass man in einer schwierigen Phase viel riskiert hat, das aber nach hinten ging. Wenn man im Tabellenmittelfeld liegt, dann ist das in Ordnung, doch in so einer Situation einen solch jungen Trainer zu engagieren, war schon sehr riskant. Ich möchte keinesfalls Begic kritisieren, der Vorstand hat sich eben zu diesem gefährlichen Schritt entschlossen. Es hat ja nicht schlecht ausgesehen, nur hat man am Ende Nervenflattern bekommen. Auch für Begic ist das nicht leicht, denn dieses Abstieg-Etikett bleibt ihm, gelernt hat er dennoch sehr viel. Beim Fussball steht immer die Moral an erster Stelle, dann erst das System. Die deutsche Nationalmannschaft hat beispielsweise nicht immer mit gutem System gespielt, doch der Einsatz, der Wille war immer da, das hat sie auch erfolgreich gemacht. Ich kann mir schon vorstellen, dass das bei Weißkirchen etwas gefehlt hat."

ATSV Bamminger Sattledt

Kabashi: "Der Sieg gegen Traun war zu erwarten, denn in dieser Konstellation war der Gegner nicht konkurrenzfähig. Auch gegen Weißkirchen gelang ein Sieg, wobei für die Begic-Elf die Saison auch schon gelaufen und die Enttäuschung sicher riesig war. Man darf diese Ergebnisse also nicht überbewerten, für die Moral sind sie dennoch gut. Sattledt ist für mich die größte Enttäuschung in dieser Saison. Man hat gewusst, dass es Traun, Weißkirchen oder Eferding schwer haben werden, mit Sattledt als Abstiegskandidat hat aber keiner gerechnet."

SV foli-pack Traun

Kabashi: "Ma musste ja mit diesen Ergebnissen zum Schluss rechnen. Traun ist nicht zu beneiden, der Verein muss ganz neu anfangen. Ergebnisse wie ein 0:8 und ein 0:7 sprechen Bände, das braucht man eigentlich nicht lange kommentieren. Hier muss viel passieren. Ich hoffe, dass der Verein die richtigen Akzente setzt und dass es bald wieder aufwärts geht."

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von Milan Vidovic