Vorwärts dreht irre Partie nach 0:2-Rückstand (mit Fotos)

steyr-big.jpgfreistadt_sv.jpgWiedergutmachung! Die Devise war klar für den SK Vorwärts Steyr, im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Hennerbichler Freistadt musste nach der überraschenden und enttäuschenden 1:3-Pleite in Eferding ein Sieg her. Die Kensy-Elf musste aber nach gut zehn Minuten den nächsten Rückschlag hinnehmen, als Elis Delic den Außenseiter aus dem Mühlviertler mit 0:1 in Führung köpfelte. Nach knapp 20 Minuten kam es für die Steyrer noch dicker, als Simon Hochstöger auf 0:2 erhöhte. Knapp vor der Pause hauchte dann aber Vorwärts-Angreifer Matosevic mit dem 1:2-Anschlusstreffer wieder Hoffnung ein. In Halbzeit zwei drehten die Steyrer die Partie mit einer starken Performance und viel Moral noch in einen harterkämpften 3:2-Heimsieg.

Während Vorwärts auf den gesperrten Innenverteidiger Danilo Duvnjak und den ebenso gegen Eferding ausgeschlossenen Angreifer Gernot Falkner verzichten musste, fehlten bei den Freistädtern die beiden tschechischen Legionäre. Abwehrchef Jiri Peroutka hatte einen Nasenbeinbruch erlitten, Radim Pouzar sah beim Auftakt gegen Grieskirchen die Ampelkarte.

Aufsteiger schockt Vorwärts und führt nach einer guten Viertelstunde 2:0

Vor rund 1600 Fans versuchte Vorwärts sofort das Heft in die Hand zu nehmen, musste aber nach nicht einmal zehn Minuten die bittere Pille schlucken. Keeper Reinhard Großalber unterlief eine Flanke von der rechten Seite und Edis Delic sagt Danke und nickte aus kurzer Distanz zur Führung für die Hasanovic-Elf ein. Vier Minuten später trafen die Steyrer das erste Mal, doch Jubel wollte keiner aufkommen. Dem Treffer von Christoph Prandstätter wurde korrekterweise die Anerkennung verwehrt, war doch der Ball bei Michael Lageders Flanke schon über der Outlinie. 

Vorwärts gelingt trotz unglaublicher Harmlosigkeit Anschlusstreffer

Die Stadionuhr zeigte die 17. Minute als sich die Steyrer Anhänger plötzlich wieder wie im falschen Film vorkamen. Nach einer Flanke von der linken Seite ist es Simon Hochstöger der im gegnerischen Strafraum am höchsten steigt und mit einem wuchtigen Kopfball auf 2:0 stellte. Chancen oder eine Reaktion der Vorwärts? Fehlanzeige! Nach einer knappen halben Stunde hätte Hochstöger sogar schon auf 3:0 für den SVF erhöhen können, scheiterte aber an Schlussmann Großalber im Eins-gegen-Eins. Knapp vor der Pause geht ein Freistoß von Freistadts Mittelfeldmann Alexander Stöglehner knapp über das rechte Kreuzeck, Vorwärts konnte sich bis zum Pausenpfiff von Referee Karassek nur mehr einzige nennenswerte Aktion herausspielen, diese sollte aber gleich den Anschlusstreffer bedeuten. Oliver Stadlbauers Zuckerflanke aus dem rechten Halbfeld verlängerte Ivan Matosevic mit dem Hinterkopf zum 1:2 aus Sicht der Heimelf.

Adam Kensy beweist Goldhändchen - Joker sticht

Um das Offensivspiel seiner Elf zu beleben, zog Coach Adam Kensy schon zur Halbzeit die Trumpfkarte und brachte den leicht angeschlagenen Publikumsliebling und Offensivspieler Ferenc Beres für Innenverteidiger Daniel Steinbeiss. Und tatsächlich die Steyrer wurden etwas stärker und fanden gleich Chancen vor. Eine gefährliche Freistoßflanke von Prandstätter konnte SVF-Goalie Schützeneder gerade noch bereinigen (50.), ehe die Vorwärts nach 55 Minuten den Ausgleich erzielen konnte. Ein Stadlbauer-Corner wurde noch verlängert, der Ball gelangte zum eingewechselten Ferenc Beres und der Ungar lässt die Hütte das erste Mal - mit Mithilfe eines SVF-Verteidigers - beben und stellte (nicht ganz verdient) auf 2:2. steyr-freistadt_bota3.jpg

Die Rotjacken drückten nun auf den Ausgleich. Nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen war es Michael Lageder der aus spitzem Winkel den Ball knapp am langen Eck vorbeisetzte (65.). Das Bild hatte sich im Vergleich gänzlich gedreht. Vorwärts diktierte und Freistadt kämpfte verbissen, um nach einer starken ersten Halbzeit nicht mit leeren Händen die Heimreise antreten zu müssen. 

Ein deutliches Plus an Spielanteilen, jedoch wenig Zwingendes konnte die Vorwärts bis zur 80 Minuten bieten. Nach 82 Minuten zog der flinke Prandstätter alleine aufs Tor, lupfte den Ball über Keeper Schützeneder, der den in Halbzeit zwei stark spielenden Kreativspieler von den Beinen holte und Glück hatte, dass der Ball noch von einem Verteidiger vor der Linie geklärt werden konnte und der ansonsten gute Schiedsrichter nicht auf den Punkt zeigte.

steyr-freistadt_bota4.jpg

86. Spielminute - Vorwärts dreht verrückte Partie endgültig 

Vier Minuten vor dem regulären Ende wurden die Offensivbemühungen der Kensy-Elf endlich bemüht. Prandstätter steckte auf Baric durch, der zog ab, der Ball wird abgefälscht, Goalie Schützeneder konnte den Ball verständlicherweise nur abklatschen und David Klug zimmert das Leder aus drei Metern zum vielumjubelten 3:2 in die Maschen. Danach verwaltete die Kensy-Truppe den Vorsprung routiniert und durfte sich in einer verrückten Partie - in der die Vorwärts zwei Gesichter gezeigt hatte - über einen enorm wichtigen Heimsieg gegen einen tapfer kämpfenden Aufsteiger freuen.  

 

Stimmen zum Spiel:

Oliver Stadlbauer (Linker Mittelfeldspieler Vorwärts Steyr; 2 Assists):
"Die erste Halbzeit müssen wir komplett abhaken. Der Trainer wurde zur Halbzeit etwas lauter und dann haben wir im zweiten Abschnitt um jeden Ball gefighted und ordentlich Gas gegeben. Durch die Hereinnahme von Ferenc Beres sind wir in der Offensive deutlich gefährlicher geworden und haben diesen verdammt wichtigen Sieg doch noch einfahren können. Ein großer Dank gebührt den Fans, die uns 90 Minuten - und trotz dieser katastrophalen ersten Halbzeit - so unterstützt haben. Ich bin froh, dass ich mit zwei Assists einen Beitrag zu diesem wichtigen Dreier leisten habe können. Nun ist uns nach Eferding und dieser ersten Halbzeit endlich der Turnaround gelungen."

Christoph Prandstätter (Hängende Spitze und rechtes Mittelfeld Vorwärts Steyr):
"Die Eferding-Pleite ist uns in der ersten Halbzeit noch in den Knochen gesteckt, so dürfen wir uns nicht präsentieren, das haben sich die tollen Fans nicht verdient. Der Anschlusstreffer von Ivan Matosevic in Halbzeit eins war enorm wichtig. In den zweiten 45 Minuten haben wir dann alles gegeben, um das Match noch zu drehen. Ich bin überglücklich, dass uns das noch gelungen ist. Danke nochmals an die Fans - Nun wollen wir ihnen für die sensationelle Unterstützung einen Derbysieg in Sierning schenken. Die Stimmung war einfach Wahnsinn, so etwas habe ich in Pasching nie erlebt!"

Die Besten: Ferenc Beres, Oliver Stadlbauer, Christoph Prandstätter, Alex Danninger

Samir Hasanovic (Trainer SV Freistadt):
"Schade, wir haben stark begonnen, aber in Halbzeit zwei zu viele individuelle Fehler gemacht und zu viele Standards verursacht. Es wäre nach dem tollen Start ins Spiel natürlich mehr drinnen gewesen, doch der Gegner ist immer stärker geworden und wir haben einfach zu viele Schnitzer gemacht."

Die Besten: Simon Hochstöger, Klaus Schützeneder

von Redaktion

Fotos + Foto-Slide: Gabor Bota

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.