Spieltaganalyse Runde 2 mit Albert Kabashi

albert_micheldorf.jpgViele der favorisierten Radio OÖ-Liga-Teams sind auch nach Runde zwei in der unteren Tabellenhälfte zu finden. "Man muss eben die ersten vier bis fünf Runden abwarten, um die Teams tatsächlich richtig einschätzen zu können", sagt ooeliga.at-Experte Albert Kabashi, der Spekulationen vor Saisonbeginn für problematisch hält. Dass die ein oder andere Mannschaft den Erwartungen nicht gerecht werden kann, sieht man allerdings schon jetzt, brauchen einige Teams wohl noch etwas Zeit, um zur richtigen Stärke zu finden. "Es gibt jede Woche Überraschungen, das ist gut so", freut sich Kabashi, grübelt aber vor allem über das 5:2 zwischen Bad Ischl und Dietach.

Donau Linz - Union Edelweiß Linz 0:2
"Der Edelweiß-Sieg ist keine richtige Überraschung, da das ja eine gute Mannschaft ist. Die eigentliche Überraschung ist der schlechte Start von Donau. Man hatte geglaubt, dass sie sich gut verstärkt haben, aber jetzt läuft es ähnlich wie zu Beginn der Vorsaison. Das ist bitter für die Mannschaft, denn sie müssen den anderen nun hinterher laufen. Jetzt muss man punkten, sonst ziehen die Kontrahenten zu weit davon. Was mit Donau los ist, kann man schwer beurteilen. Es sind aber nur zwei Spiele gespielt, ein Sieg wäre jetzt ganz wichtig für die Mannschaft. Edelweiß gehörte schon in der Vorsaison zur Spitze, heuer scheint das wieder möglich zu sein. Das ist ein Traumstart mit zwei Siegen zum Auftakt, zudem ein Erfolg im Linzer-Derby, eine tolle Sache für sie."

SV Pöttinger Grieskirchen - SV Flexopack Sierning 1:1
"Ich habe dieses Spiel selbst gesehen und konnte feststellen, dass Sierning eine sehr gute und kompakte Mannschaft hat. Die Luksch-Elf war dem Sieg viel näher als Grieskirchen, die Heimischen waren harmlos, ideenlos und überhaupt nicht torgefährlich. Da sieht man wie sehr Lenz fehlt, als Torjäger und als Persönlichkeit. Auch Sailer ist nicht zu ersetzen, ich habe keinen gesehen, der seine Dynamik hat. Vielleicht spielt auch die Zufriedenheit eine Rolle, da man in den letzten zwei Jahren Vizemeister wurde. Es war diesmal auf jeden Fall ein gewonnener Punkt für Grieskirchen. Sierning war dagegen sehr gut, jetzt weiß man, warum sie sich gegen Donau so gut geschlagen haben. Vielleicht hat man sie etwas unterschätzt, denn die Mannschaft scheint alle Spieler adäquat ersetzt zu haben. Man hat gesehen, dass die Neuen Klasse haben. Ileli war zudem immer brandgefährlich, jedes Mal als er den Ball hatte, musste Grieskirchen aufpassen. Gemeinsam mit Makowski hat Sierning da eine sehr gute Waffe."

FC Wels - SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure 3:3
"Für Wels spricht die Moral, denn wenn man 1:3 hinten war und auch noch diese turbulenten Tage im Funktionärsbereich berücksichtigt, dann ist das eine sehr gute Leistung. Wenn auf einmal zwei Funktionäre aufhören, dann muss irgendetwas sein. Man kann da nicht reinschauen, aber etwas passt nicht. Die Mannschaft hat diese kleine Krise aber gut wegstecken können. Ich bin überzeugt, dass in der Mannschaft sehr viel Qualität steckt, die kommen schon noch. Ich denke, dass sie ein gewaltiges Wort in dieser Liga mitreden werden. Für Neuhofen/Ried ist das Ergebnis in Ordnung, natürlich ist man nach einer 3:1-Führung etwas enttäuscht, aber das ist eben die Jugend. Du kannst nicht erwarten, dass so eine Mannschaft konstant bleibt. Ich habe aber den Eindruck, dass die Mannschaft stärker ist als im Vorjahr."

SV Gmundner Milch - SV sedda Bad Schallerbach 2:0
"Das ist ein super Start für Gmunden, erneut hat das Sturm-Duo Schmidl-Chokchev zugeschlagen. Es ist schon bemerkenswert, dass man die beiden gut kennt, aber dennoch nichts ausrichten kann. Was beeindruckt ist auch die Null hinten. Natürlich haben sie mit Bajza einen der besten Innenverteidiger der Liga, aber dennoch ist das eine tolle Leistung. Das spricht auch für den Trainer. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Für ganz vorne kann es normalerweise nicht reichen, denn die Mannschaft ist sehr jung und wird auch Tiefen haben. Der Start ist aber gelungen, jetzt darf man auch irgendwann verlieren, ohne in eine Krise zu geraten. Bad Schallerbach war allerdings von den Spielanteilen die bessere Mannschaft, darauf kann man aufbauen. Denn wenn man öfter gut spielt, dann wird man auch seltener verlieren."

SV Grün-Weiß Micheldorf - UFC Gemüseregion Eferding 1:1
"Eferding hat nun gegen zwei sehr gute Mannschaften gepunktet, jetzt wird man das Team ernst nehmen müssen. Der Sieg gegen Steyr ist vielleicht durch die Euphorie entstanden, aber der Punkt in Micheldorf ist schon bemerkenswert, denn die Waldhör-Elf ist sehr heimstark. Die Frage ist, wie lange Eferding das so beibehalten kann. Micheldorf muss dagegen langsam schauen zu gewinnen, denn wenn du einmal unten bist, dann ist es schwer wieder vom Fleck zu kommen. Für sie wird es jetzt immer schwieriger, denn irgendwann kommt auch der Druck dazu, gewinnen zu müssen. Aber Qualität hat die Mannschaft ja."

SV Zebau Bad Ischl - Union Dietach 5:2
"Sicherlich eine Überraschung. Das ist das Problem am Anfang einer Saison. Man denkt irgendwo ist mehr Qualität, mehr Erfahrung vorhanden, dann bringen die ersten Spiele aber viel Unruhe in die Liga, auch bei uns Experten. Bei diesem Spiel ist bemerkenswert, dass Bad Ischl 5:2 gewonnen hat, aber der Tormann im Team der Runde steht. Die Mannschaft hat also auch viele Chancen zugelassen, bei Stürmern wie Roidinger, Haderer oder Lenz wäre der Ball also womöglich drin gewesen. Der Sieg ist zwar toll, doch Bad Ischl muss aufpassen, darf nicht mehr so viele Chancen zulassen. Für Dietach ist es ein schlechter Start in die Saison, aber wenn man viele Chancen herausgespielt hat, kann man den Spielern nicht viele Vorwürfe machen. Vielleicht hat Dietach nicht den richtigen Knipser in den Reihen, wenn man fünf Stück bekommt, hat aber vor allem die Defensive nicht gestimmt."

SK Vorwärts Steyr - SV Hennerbichler Freistadt 3:2
"Freistadt hat einen Punkt bei Grieskirchen geholt und in Steyr ebenso fast Remis gespielt, das zeigt die Stärke der Mannschaft schon ganz deutlich. Auf der anderen Seite sieht man aber auch die unglaubliche Stärke von Steyr. Wenn man 0:2 hinten ist und 3:2 gewinnt, dann ist das eine tolle Leistung. So etwas haben sie gebraucht. Anders wäre es, wenn sie 3:0 vorne gewesen wären und 3:2 gespielt hätten. Mit diesem Sieg sind die Spieler sicher noch näher zusammengerückt. Das freut mich für Vorwärts. Für Freistadt ist die Niederlage sicher bitter. Man weiß, dass es die Aufsteiger schwierig haben werden, aber auf dieser Leistung kann man aufbauen. Sie brauchen nicht traurig wegen der Niederlage sein, sondern froh zu wissen, dass man gegen jeden Gegner in der Liga mithalten kann."


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