Vorwärts Steyr ringt Dietach in engem Derbyfight in die Knie - Beres avanciert zum tragischen Helden

steyr-big.jpgdietach2.jpgTabellenführer gegen Schlusslicht, Kultklub gegen Dorfklub, oder ganz einfach SK Vorwärts Steyr gegen Union Dietach. Die 11. Runde in der Radio OÖ-Liga konnte mit einem echten Leckerbissen und heißem Lokalduell aufwarten. Besondere Brisanz wurde der Partie durch die Sommertransfers von Manuel Schönberger, Manfred Rabenhaupt und Dejan Javorovic verliehen, die im Sommer das Trikot der Rotjacken auszogen und nach Dietach gingen. Ersterer war aber heute gesperrt und musste von der Sitzplatztribüne mitansehen, wie sich seine Mannschaft als klarer Außenseiter teuer verkaufte, aber vor 1700 Zuschauern letztendlich doch mit 2:3 den Kürzeren zog. Der Siegestreffer für Vorwärts gelang Ferenc Beres in der 89. Minute. Nur Augenblicke später wurde er - genauso wie der Neo-Dietacher Rabenhaupt schon zehn Minuten zuvor - mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen.

 

Vorwärts mit Blitzstart - Tormann-Blackout bringt Dietach schnell zurück

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Noch nicht alle der 1700 Fans hatten im Vorwärts-Stadion bereits Platz genommen, als die Südkurve das erste Mal bebte. Der ungarische Publikumsliebling Ferenc Beres konnte eine Kopfballvorlage von Goran Aleksic, der zuvor von Danilo Duvnjak mit einem weiten Ball in Szene gesetzt wurde, annehmen und ließ dem gegnerischen Keeper Alexander Bartak mit einem herrlichen Schuss in die linke Kreuzecke keine Abwehrmöglichkeit. Steyr ging durch ein Traumtor in Führung, sollte aber keine fünf Minuten später durch ein Alptraum-Gegentor den Ausgleich kassieren. Der ansonsten sehr zuverlässige SKV-Goalie Reinhard Großalber spielte einen Pass genau in die Füße von Dietach-Legionär Kristijan Sinkovic, der den Patzer eiskalt ausnutzen konnte und schnell auf 1:1 stellte. 

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Die Fans bekamen in der Anfangsphase einen offenen Schlagabtausch präsentiert, wobei Vorwärts nach einer Viertelstunde wieder am Drücker war. Zunächst vergab Aleksic nach schönem Zuspiel von Christoph Prandstätter aus aussichtsreicher Position und knallte das Leder über den Bartak-Kasten, ehe es der Kroate Augenblicke später besser machte. Der Ex-Horn- und Austria-Kärnten-Angreifer konnte sich im Strafraum durchsetzen, im Kopfballduell gegen Christian Schmitt behaupten und alleine vor dem gegnerischen Goalie problemlos das 2:1 besorgen (16.).

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Der flotte Beginn setzte sich auch Mitte des ersten Abschnitts nahtlos fort. Dejan Javorovic hatte nach gut 20 Minuten Pech als ein Schuss knapp über die Latte strich, ehe Beres nach Aleksic-Vorlage eine tolle Gelegenheit ungenützt ließ. Nach einer halben Stunde meldete sich das Schlusslicht aus Dietach aber lautstark zurück. Dietach-Captain Christian Schmitt konnte sich nach einem Corner am zweiten Pfosten im Kopfballduell gegen Dejan Jeftenic und Goran Aleksic behaupten und nach einer halben Stunde den 2:2-Ausgleich besorgen. Die Steyrer fanden am stark mit Sand bearbeiteten Terrain nicht zur gewohnten Spielstärke, Dietach machte die Räume und vor allem die Mitte geschickt zu und unterband so einen Großteil der Angriffsbemühungen der Kensy-Elf. So ging es mit einem 2:2-Remis in die Kabinen.

Beres schießt Vorwärts Last-Minute ins Glück

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Vorwärts-Trainerfuchs Adam Kensy durfte in der etwas lauteren Kabinenansprache die richtigen Worte gefunden haben und sah eine stärker auftretende Mannschaft im zweiten Abschnitt. Nach 50 Minuten konnte Christoph Prandstätter nach einem Tempovorstoß Goran Aleksic mit einem gut getimten Pass in die Gasse schicken, doch der Routinier schlenzte das Leder knapp an der langen Ecke vorbei. Der Tabellenführer wurde mit Fortdauer des zweiten Abschnitts immer dominanter, doch die Schausberger-Elf hielt mit viel Disziplin und Willen dagegen. Vor allem Rene Kober setzte bei den Gästen viele Impulse und beschäftigte die Vorwärts-Defensive mit guten Aktionen. Nach 72 Minuten dann aber wieder der SKV, doch Tormann Bartak konnte einen gut angetragenen Duvnjak-Schuss parieren. 

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In der 78. Minute bekam dann Manfred "Mauschi" Rabenhaupt, der heute erstmals als Gegner im Vorwärts-Stadion auflief, nach einem Foul an David Klug vom guten Referee Clemens Schüttengruber die Ampelkarte präsentiert, was zugleich das Ende jeglicher Entlastungsangriffe der Gäste bedeutete. Vorwärts warf nun Mann und Maus in den gegnerischen Strafraum, stürmte dann sogar Innenverteidiger Danilo Duvnjak an vorderster Front mit. Die Stadionuhr zeigte schon die 89. Minute als Michael Lageder einen der vielen langen Bälle in den Dietacher Strafraum zimmerte, dieser genau Ferenc Beres fand, der das Leder direkt und sehenswert im gegnerischen Kasten zum 3:2 für die Steyrer versenkte. 

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Das Vorwärts-Stadion bebte, die Südkurve war in Ekstase, genauso wie Beres, der beim Torjubel auf den Zaun des Fansektors sprang, um den Treffer zu bejubeln und danach vom Unparteiischen aufgrund einer Unsportlichkeit mit der zweiten gelben Karten - also mit Gelb-Rot - des Feldes verwiesen wurde. "Den Schiedsrichter trifft keine Schuld, er muss so handeln, das gibt ihm da Regelwerk vor. Die Regel selber ist hingegen absoluter Blödsinn, ich kann hier mit Ferenc mitfühlen", zeigt sich SKV-Coach Kensy verärgert über diesen Regelpassus. Am Heimsieg änderte dies aber nichts mehr, durften sich die Vorwärts-Kicker nach intensiven 93 Minuten über einen hart erkämpften Derbysieg und ein anschließendes "Humpa" mit den fans freuen, während Dietach trotz sehr ordentlicher Leistung am Ende doch mit leeren Händen dastand.

 

Adam Kensy (Trainer SK Vorwärts Steyr):
"Wir haben gewusst, dass die Partie gegen Dietach kein Selbstläufer wird, haben die Dietacher doch in den letzten Wochen immerhin Grieskirchen geschlagen und gegen Donau voll mitgehalten. Noch dazu ist unser Rasen zurzeit nicht einfach zu bespielen, da er unter der Woche mit Sand bearbeitet wurde. Wir sind zwei Mal in Führung gegangen, haben aber blöde Gegentreffer einstecken müssen. Beim ersten hatte unser Tormann ein Blackout, beim zweiten stimmte die Zuordnung im Strafraum nicht. Solche Sache ärgern mich, wenngleich ich mich über die drei sehr schön erzielten Tore freue. Der Sieg ist - auch wenn der Siegestreffer später gefallen ist - letztendlich verdient, da wir im zweiten Abschnitt gedrückt haben und einige gute Chancen nicht nutzen konnten. Die gesamte Mannschaft hat heute eine ordentliche Leistung geboten, wenngleich ich heute unsere beiden Legionäre Ferenc Beres und Goran Aleksic hervorheben möchte. Die Investition in Aleksic hat sich gelohnt, er wird von Woche zu Woche besser, ich möchte ihn unbedingt über den Winter hinaus behalten."

Die Besten: Pauschallob (insbes.: Ferenc Beres, Goran Aleksic)

Helmut Schausberger (Trainer Union Dietach):
"Wir haben heute schon sehr viel richtig gemacht, Vorwärts nicht ins Spiel kommen lassen und sie zu vielen langen Bällen gezwungen. Unglücklich war das zweite Gegentor, da meiner Meinung nach ein Foulspiel an unserem Kapitän Christian Schmitt vorangegangen ist. Ich denke auch, dass man nach einer Attacke an David Doppelmeier auch Elfmeter für meine Mannschaft geben hätten können, wenngleich den Schiedsrichter defintiv keine Schuld an unserer Niederlage trifft. Wir haben am Schluss einfach ein wenig die Cleverness vermissen lassen, hätten die Partie zu elft fertig spielen sollen, da wir nach dem berechtigten Ausschluss nicht mehr für Entlastung sorgen konnten. Das Endergebnis ist negativ, aber ansonsten konnte ich heute viel Positives bei meiner Mannschaft beobachtet. Alle Spieler haben 90 Minuten Vollgas gegeben und sich nicht versteckt, das war in Ordnung so."

Die Besten: Pauschallob

von Marco Wolfsberger

Fotos: GBfoto.at 

 

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