Wordrap

Unterhaus Spezial: Wordrap mit Halid Seljpic

altIn der brandneuen Rubrik "Unterhaus Spezial" sollen die Fans noch näher an die Spieler herangebracht werden, unterhaus.at deshalb den Fokus vermehrt  auf die Protagonisten des aktuellen Wochenendes richtet. Dabei wird Woche für Woche ein Spieler aus dem Unterhaus in einem Interview Rede und Antwort stehen, sowie beim Wordrap seine Spontanität unter Beweis stellen. Heute ist Halid Seljpic an der Reihe, der im vergangenen Jahr noch in der 1. Klasse in Salzburg tätig war und seit Sommer seine Tore beim SV Lugstein Cabs Friedburg erzielt. Die bislang sieben Saisontreffer des Bosniers, der im Nachwuchsbereich ausschließlich das Tor hütete und erst seit rund fünf Jahren als Stürmer seine Klasse unter Beweis stellt, sind mit ein Grund dafür, dass die Wüstenhagen-Elf zur Überraschungsmannschaft der Landesliga West avancierte. So waren es am vergangenen Wochenende auch zwei Seljpic-Tore, die den 2:1-Auswärtssieg beim damaligen Tabellenführer in Ranshofen ermöglichten.

Halid Seljpic lebt seit 18 Jahren in Österreich, wohnt in Hallein und ist in Elsbethen bei der Firma Perro Tiernahrung in der Geschäftsführung tätig. Der 27-jährige Stürmer, der mit seiner Familie 1992 wegen des Krieges in Bosnien nach Österreich geflüchtet ist, begann seine Fußballkarriere bei Olympia Hallein. Danach wechselte er zum damaligen Erstligisten FC Puch, wo er in den diversen Nachwuchsmannschaften im Tor stand und drei Meistertitel erringen konnte. Nach dem Wechsel zum FC Hallein machte Halid Seljpic bei Bad Vigaun (2. Klasse) erstmals als Stürmer auf sich aufmerksam. In den letzten beiden Jahren konnte er mit dem damaligen Landesligisten Neumarkt/Wallersee, sowie Union Hallein (1. Klasse) zwei Meistertitel in Folge feiern, ehe er vergangenen Sommer nach Friedburg in die Landesliga West wechselte und dort mit Erfolg in die Fußstapfen des abgewanderten Goalgetters Bernhard Huber trat.

unterhaus.at: Du lebst seit 18 Jahren in Österreich, war oder ist eine Rückkehr nach Bosnien für Dich ein Thema?
Halid Seljpic: "Nein, ich bin in Österreich aufgewachsen und habe hier meine Familie und Freunde. Ich verbringe aber regelmäßig den Urlaub in Bosnien. Eine Rückkehr kommt für mich jedoch nicht in Frage."alt

unterhaus.at: Du bis im Sommer als "No Name" nach Friedburg gewechselt und hast in der Landesliga bereits in den ersten Monaten für Furore gesorgt. Wie ist Deine Karriere vor diesem Wechsel verlaufen?
Halid Seljpic: "Eher ungewöhnlich. Ich habe meine Karriere als Torwart begonnen und bin im gesamten Nachwuchsbereich zwischen den Pfosten gestanden. So mit rund 18 Jahren bin ich mit meinen Freunden um die Häuser gezogen, habe ich vom Fußball mehr oder weniger eine Auszeit genommen. Erst nach meiner Hochzeit bin ich dann wieder ernsthaft dem runden Leder nachgejagt und habe dann mit rund 22 Jahren meine Qualitäten als Stürmer entdeckt."

unterhaus.at: Welche Erfolge konntest Du bislang feiern?
Halid Seljpic: "Die Erfolge liegen noch nicht lange zurück, denn in den letzten beiden Jahren bin ich mit zwei verschiedenen Vereinen jeweils Meister geworden. Beim Aufstieg von Neumarkt/Wallersee in die Regionalliga West war ich zwar nicht Stammspieler, da die Konkurrenz damals sehr groß war, Routiniers wie Promberger oder Zieher in der Mannschaft waren. Ich konnte aber immerhin neun Treffer erzielen. Und in der vergangenen Saison bin ich mit der Union Hallein Meister in der 1. Klasse geworden, habe dabei aber im Frührjahr vorwiegend hinter den Spitzen gespielt."

unterhaus.at: Wie ist Dein Wechsel nach Friedburg zustandegekommen und hast Du mit diesem Erfolg gerechnet?
Halid Seljpic: "Da haben Glück und Zufall eine Rolle gespielt. Nach dem Abgang von Goalgetter Bernhard Huber bin ich von Bekannten ins Gespräch gebracht worden. Zur Transferzeit war ich aber auf Urlaub, sodass sich der Wechsel letztendlich doch etwas überraschend ergeben hat. In der Vorbereitung ist es dann auch nicht sonderlich gut gelaufen, daher konnte ich im Sommer nicht erwarten, dass es dann in der Meisterschaft so gut läuft."

unterhaus.at: Du lebst in Hallein und arbeitest in Elsbethen bei Salzburg, ist da der Weg nach Friedburg nicht mit enormen Strapazen verbunden?
Halid Seljpic: "Es stimmt, die 65 Kilometer nach Friedburg sind kein Pappenstiel, aber es wohnen auch einige andere Mannschaftskollegen im Raum Salzburg, sodass ich gemeinsam mit Henry Diaz, David Kaucic, Christoph Mühllechner und Thomas Felber eine Fahrgemeinschaft bilde, wir uns abwechseln."

unterhaus.at: Der SV Friedburg hat das Auftaktspiel verloren, ist aber in den folgenden sieben Runden ungeschlagen geblieben und nimmt derzeit mit nur drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Wallern den vierten Rang ein. Was glaubst Du ist in dieser Saison möglich?
Halid Seljpic: "Dass es so gut läuft hat wohl keiner erwartet. Aber es passt zurzeit einfach alles. Es ist eine ausgezeichnete Mischung vorhanden und die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist phantastisch. Wir wollen uns weiterhin im Vorderfeld präsentieren und die Favoriten ein wenig ärgern. Mal schauen, zu was es dann am Ende reichen wird."

unterhaus.at: Wo liegen Deine fußballerischen Stärken?
Halid Seljpic: "Ich bin ein Strafraumstürmer. Technisch gehöre ich zwar nicht zu den allerbesten, ich glaube aber schon, dass ich auch im spielerischen Bereich Akzente setzen kann und daher auch Tore vorbereite. Deshalb habe ich im Frühjahr auch hinter den Spitzen im offensiven Mittelfeld gespielt."

unterhaus.at: "Du bist im Sommer von der 1. Klasse in die Landesliga gewechselt, ist für Dich ein weiterer Schritt nach oben möglich beziehungsweise ein Thema?
Halid Seljpic: "Das ist schwer zu sagen. Denn das Privatleben genießt bei mir einen hohen Stellenwert. Ich bin verheiratet und erwarte in vier, fünf Wochen Nachwuchs. Ausschließen möchte ich im sportlichen Bereich aber nichts. Und nachdem ich zwei Meistertitel in Folge feiern konnte, kann ich ja vielleicht auch mit Friedburg den Hattrick perfekt machen...?"


Halid Seljpic im WORDRAP:

Bosnien: Im Aufschwung
Österreich: Meine jetzige Heimat
Facebook: Jeder ist dabei
Blondinen: Eine davon habe ich zuhause
Doping: Auf gar keinen Fall
Kunstrasen: Habe nichts dagegen
Sex vorm Spiel: Nein, ist mir zu anstrengend...
Bier: Ich bin Moslem und trinke deshalb keinen Alkohol
Playboy: Diese Lektüre kenne ich zwar schon, habe sie aber noch nicht wirklich gelesen
Mc Donalds: Hin und wieder
Sushi: Das ist absolut nicht mein Geschmack
Internet: Ohne geht es nicht mehr
Viagra: Brauche ich noch nicht
Mainz 05: Leidenschaft pur, absolut gewaltig und sensationell
Boris Becker: Tennislegende
Pokern: Hin und wieder mit meinen Freunden
Theater oder Kino: Kino
Berge oder Meer: Eher das Meer
Chaotisch oder ordentlich: Extrem ordentlich
Limousine oder Sportwagen: Bis jetzt Sportwagen, künftig jedoch Limousine


Günter Schlenkrich

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.