Grafenschachen entscheidet das Derby gegen Riedlingsdorf knapp für sich

Zwei Teams aus dem vorderen Drittel der 1. Klasse Süd SC Grafenschachen und ASKÖ Riedlingsdorf trafen im Nachbarschaftsderby aufeinander. Die Heimischen konnten sich dabei knapp mit 2:1 durchsetzen und bleiben weiterhin auf Platz vier, während die Riedlingsdorfer auf Rang sechs zurückfallen.

 

Beide Teams sind nicht gerade gut in die Rückrunde gestartet. Daher war die 1. Halbzeit eher ein Abtasten und beide Abwehrreihen standen gut und ließen kaum Chancen zu. Diese Halbzeit war auch von wenig Torchancen geprägt. Die Erste hatten aber die Gäste in der 20. Minute nach einem Freistoß. Pausackerl bringt diesen weit in den Strafraum und Pfeffer überhebt per Kopf den herausstürmenden Tormann Buchegger. Doch der Ball geht auch über das Tor. Nur wenige Mintuen später trat das erste Mal Schiedsrichter Nir in den Mittelpunkt, als der Riedlingsdorfer Rechberger mit dem Ball auf und davon läuft und nur mehr mit einem Foul vom letzten Grafenschachener gestoppt werden kann. Joachim Schwarz: „Für mich war das eindeutig Torraub und eine spielentscheidende Situation.“ Doch Schiedsrichter Nir entschied nur auf Foulspiel und zeigte Gelb. In der 27. Minute dann ein weiter Befreiungsschlag der Grafenschachener über die rechte Seite, der Ball landet bei Halwachs, welcher seinem Gegenspieler entwischt und allein Richtung Tor stürmt. Er hält einfach drauf und der Ball landet im Netz. 1:0 für die Heimischen. Kurz vor der Pause versuchten die Gäste noch, den Ausgleich zu erzielen, als Kajtar sich den Ball im Mittelfeld schnappt und aus gut 25 Meter draufhält. Sein Schuss landet am Lattenkreuz.

Elfer entscheidet das Spiel zugunsten von Grafenschachen

Aber in der zweite Spielhälfte sollten sich die Ereignisse überschlagen und die Zuseher kamen voll auf ihre Kosten. Offensiver orientiert kamen die Gäste aus Riedlingsdorf aus der Kabine und drückten auf den Ausgleich. Nach einem Eckball in der 60. Minute spielte ein Grafenschachener den Ball mit der Hand und SR Nir entschied sofort auf Elfmeter, welchen Neamti souverän zum 1:1 verwertete. Dauerdruck der Gäste war nun angesagt und die Heimischen versuchten ihr Glück nur mehr aus Kontern. Doch dann kam wieder eine knifflige Situation im Spiel, wo SR Nir nicht unbedingt glücklich aussah. Ein harmloses Foul auf der Mittellinie, welches von Pausackerl verursacht wurde, wird mit Gelb bestraft. Dann merkte Hr. Nir plötzlich, dass er diesen Spieler bereits in der ersten Halbzeit für eine ähnliche Situation bereits Gelb gezeigt hat und schickt ihn mit Gelb-Rot vom Feld. Joachim Schwarz: „Nach dieser Gelb-Roten war ich einfach sprachlos. Pausackerl machte zwei stinknormale Fouls und bekommt jedes Mal gelb dafür. Aber zu diesem Zeitpunkt war leider dem Schiedsrichter die Partie schon längst entglitten.“

Doch auch diese Dezimierung sollte an der Druckphase der Gäste nicht unbedingt etwas ändern und sie gaben nicht auf. Grafenschachen versuchte mit weiten Bällen und mit Kontern gefährlich zu werden. In der 70. Minute hatten dann die Heimischen eine Doppelchance durch Wappel, der aber zweimal am Riedlingsdorfer Tormann Horvath scheitert. Dieser kann jedes Mal noch mit dem Fuß abwehren.

In der 75. Minute eine Torchance für die Gäste, als Neamti einen tolles Laufpass zu Rechberger bringt. Dieser läuft allen auf und davon, setzt aber den Ball am Tor vorbei. Nur eine Minute später fanden die Heimischen die letzte große Torchance vor, als Thier aus ca. 10 Meter den Ball über das Tor haut. Die Schlussphase gehörte nun eindeutig den dezimierten Gästen aus Riedlingsdorf. Es wurden Chancen im Minutentakt vergeben. So auch in der 85. Minute als Kajtar den Ball Richtung Tor knallt und Tormann Buchegger kann zwar abwehren, doch Neamti schnappt sich diesen nochmal und stolpert mit dem Ball neben das leer Tor vorbei. Nur eine Minute später probiert es Rechberger mit einem Gewaltschuss aus ca. 10 Metern. Auch diesen Ball kann Buchegger sensationell auf der Linie abwehren. Und wieder eine Minute später steht Kajtar vor dem Tormann und versucht sein Glück. Er legt sich den Ball auf seinen starken Fuss und schießt, auch diesen Ball kann der starke Buchegger auf der Linie abwehren.

Jetzt glaubten schon alle, dass die Partie mit einem glücklichen Unentschieden für die Heimischen enden wird, welche stehend k.o. waren. Doch dann kam leider noch ein unglücklicher Höhepunkt des Schiedsrichters in der Partie. Eine weite Flanke der Grafenschachener landet im 16-er der Gäste. Der Riedlingsdorfer Pfeffer und Stürmer Balogh gehen gleichzeitig auf den Ball und plötzlich ertönt ein Pfiff und SR Nir zeigt auf den Elfmeterpunkt. Keiner der beiden Teams bzw. die Zuseher konnten erkennen, was der Schiedsrichter hier sah, doch die Heimischen freuten sich über das Geschenk. Auch die heftigen Proteste der Gäste halfen nichts und SR Nir blieb bei seiner Entscheidung. Balogh legte sich das Leder zurecht und schoß zum umstrittenen 2:1 ein. Doch nicht nur diese dubiose Entscheidung war strittig, sondern zu diesem Elfmeterpfiff hätte es gar nicht kommen dürfen, da der Grafenschachener Flankengeber den Ball zuvor mit der Hand stoppte. Auch dies sah der Schiedsrichter leider nicht und der SR-Beobachter konnte diesen Fehler bestätigen. Natürlich kochten nun die Gemüter über und Hr. Nir beendete sofort die Partie. Leider endete dieses tolle Fußballspiel mit einem Skandal und der Schiedsrichter musste mit sechs Ordnern zu seiner Kabine gebracht werden.

Riedlingsdorf-Coach Joachim Schwarz meinte zum Match: „Also, ich bin heute einfach nur sauer auf dieses Schiedsrichterleistung. Natürlich haben wir viele Chancen vergeben, aber dass ein Schiedsrichter die Partie so entscheiden kann, ist für mich einfach ein Skandal. Ich kann eine spielentscheidende Fehlentscheidung akzeptieren zB den Torraub oder auch die Gelb-Rote an Pausackerl, aber der Elfmeter in der letzten Minute war einfach katastrophal! Da fragt man sich, für was man am Spielfeld 100 % gibt, wenn man so benachteiligt wird. Ich muss aber meinen Jungs zur heutigen Leistung trotzdem gratulieren.“

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