Fettes Minus in der Kassa: Droht dem SV Rottenmann die Auflösung?

Der SV Rottenmann ist ein österreichischer Fußballverein aus der steirischen Bergstadt Rottenmann. Der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte war der Vizemeistertitel 1973/74 in der steirischen Landesliga, die damals Teil der dritthöchsten Spielklasse in Österreich war. Der Verein wurde 1929 gegründet, würde also in fünf Jahren sein 100-jähriges Bestehen feiern. Theoretisch, denn zuletzt zogen dunkle Gewitterwolken über dem Verein auf. LIGAPORTAL hat sich die Lage genauer angeschaut. 

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Schief gelaufen

Eines vorweg: Da ist gewaltig etwas schief gelaufen bei den Rottenmannern. Auch wenn es sportlich vor allem in den letzten Runden im Herbst in der Oberliga Nord ganz gut aussah, soll der Klub seine Kampfmannschaft aus dem Meisterschaftsbetrieb nehmen. Der Grund: Der Verein, der seit Jahren nicht gerade durch gute Nachwuchsarbeit glänzt, kann sich den Spielbetrieb mit einer Kampfmannschaft nicht mehr leisten. Es sollen rund 35.000 Euro in der Kassa fehlen, Sportdirektor Franz Mandl ist unter der Woche zurückgetreten, Trainer Alois Valtan hat sich längst verabschiedet. 

Wie das passieren konnte? Nachdem die Rottenmanner vor zwei Jahren aus der steirischen Landesliga abgestiegen waren, gab es einen großen Umbruch im Kader. Viele Leistungsträger verließen den Klub. In der ersten Oberligasaison wurde man schließlich Neunter, ehe wieder ein Umbruch folgte und Alois Valtan als Coach engagiert wurde. Er konnte eine Mannschaft aus der Truppe formen. Wie man hört, war die Stimmung allerdings von Beginn an nicht die beste. Von Woche zu Woche sollen immer weniger Spieler zu den Trainings gekommen sein. Dass am Wochenende Spiele über die Bühne gebracht werden konnten, war der Verdienst von Valtan. Die Aufwandsentschädigungen an die Kicker flossen trotzdem. Bis in den Oktober des Vorjahres, wo erstmals Gerüchte um ein finanzielles Loch im Budget auftauchten.

Loch nicht zu stopfen

Das Derby gegen SC Liezen und ein Krampuslauf stopften dieses Loch zunächst, es wurde aber immer größer und dürfte mittlerweile nicht mehr zu stopfen sein. Dem Vernehmen nach wird die Kampfmannschaft noch in der Winterpause aus dem Meisterschaftsbetrieb genommen. Kolportiert wird aber sogar eine gänzliche Auflösung. Was mit der Zweier passiert, die gemeinsam mit dem WSV Liezen in einer Spielgemeinschaft in der 1. Klasse spielt, ist auch noch völlig unklar. 

Derzeit scheint es drei Optionen für den Verein zu geben: eine Auflösung des Teams, die KM2 wird zur KM1 und spielt die Saison in der Oberliga fertig und ein anschließender Neustart in der ersten Klasse. Die dritte Option wäre eine Einigung mit dem WSV Liezen. Dabei würde man die derzeitige Saison fertigspielen und beginnt dann möglicherweise als SV Rottenmann wieder in der 1. Klasse. Durch die Einstellung des Betriebs seien aber nicht automatisch alle Probleme gelöst, heißt es von Seiten des Vereins. Ein echter Reset ist erst möglich, wenn die Schulden abbezahlt sind. "Davor bleibt der Verein eingeschränkt handlungsfähig im Herrenbereich. Der Verein ist dadurch nicht aufgelöst, und wenn wir einen Weg finden die KM2 weiter zu betreuen, dann freuen wir uns jetzt schon euch in unserer Faschingsbar begrüßen zu dürfen und möglicherweise einen Krampuslauf 24 für euch zu gestalten", betont man beim Verein. 

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