2. Landesliga West

Wett-Skandal erschüttert den SC Herzogenburg

Eine herzogenburg scMeldung aus dem fernen Malaysia erschüttert den niederösterreichischen Amateur-Fußball und im Speziellen den SC Herzogenburg: Der malaysische Verband sperrte fünf Spieler und drei Offizielle des Erstligisten Kuala Lumpur wegen Spiel-Manipulationen lebenslang. Zum Kreis der Verurteilten zählt auch ein gewisser Stanislav Lieskovsky - der 49-Jährige trat im Finish der Herbstsaison das Traineramt beim SC Herzogenburg, Schlusslicht der 2. LL West, an.

 

Herzogenburg-Obmann Kurt Schirmer fiel am Wochenende aus allen Wolken: "Ich bekam einen Anruf von einem Journalisten, der mich über diese Wettskandal-Geschichte in Malaysien informierte und mir erzählte, dass auch Stanislav Lieskovsky involviert sein soll." Schirmer wusste diese Hammer-Meldung auch am Sonntag noch nicht recht einzuordnen: "Ich kann es mir persönlich schwer vorstellen. Doch das haben sich wohl auch viele andere bei den jüngsten Stories rund um den Wett-Skandal in Österreich gedacht."

 

Stanislav Lieskovsky beteuert seine Unschuld

Schirmer berief noch am Samstag kurzfristig eine Vorstands-Sitzung im engsten Kreis an, daran nahm auch Lieskovsky teil: "Er hat uns gegenüber ganz klar seine Unschuld beteuert, kann sich das Ganze nicht erklären. Er wird nun in die Slowakei fahren und versuchen Details zu erfahren, wie es dazu kommen konnte." Eines ist für Schirmer klar: "Sollte an dieser Geschichte etwas dran sein und das Urteil am Ende bestätigt werden, dann werden wir uns von Lieskovsky trennen."

Der SC Herzogenburg wird auch mit dem ÖFB Kontakt aufnehmen und weitere Schritte besprechen. Schirmer: "Ich kenne Stanislav seit seiner Zeit als Spieler in Herzogenburg, hätte geglaubt, dass ich ihn inzwischen halbwegs kenne. Umso schwerer ist mir für mich all dies nachvollziehbar. Die Geschichte trifft mich auch persönlich unheimlich schwer."

 

Lieskovsky: "Sie versuchen so eine Scheiße mit mir zu machen"

Lieskovsky selbst schaltete bereits einen Anwalt ein, kann und will die Vorwürfe so nicht stehen lassen: "Ich habe nie gewettet oder betrogen, bin kein Verrückter, werde mich dagegen wehren. Ich habe mit dieser Geschichte nichts zu tun." Lieskovsky wird seinen Aussagen nach bereits morgen in der Slowakei das Gespräch mit dem Verband suchen, auch Medien-Termine mit Presse & Rundfunk stehen an.

Der nunmehrige Herzogenburg-Coach sagt: "Ich war bis Ende Juli Trainer bei Kuala Lumpur, bin danach in die Heimat zurück. Einige Monate später versuchen sie nun so eine Scheiße mit mir zu machen. Das ist ein verrücktes Land mit verrückten Leuten. Ich wurde nie angehört, nie zu etwas befragt. Das ist unglaublich." Im Zentrum soll die Premier-League-Partie von Kuala Lumpur gegen Sime Darby stehen. Hier hätten bereits während der Partie verärgerte Zuschauer Plakate mit dem Spruch "Buchmacher 5 - Fans 0" in die Luft gehalten. Sime Darby gewann am Ende tatsächlich 5:0. "An diese Plakate kann ich mich erinnern, doch wie gesagt: Damit hatte und habe ich nichts zu tun", bekräftigte Lieskovsky.

 

Christian Reichel

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