Die Union Babenberg klettert im letzten Moment noch auf das „Treppchen“

altaltIm Fernduell um den dritten Platz zwischen der Union Babenberg Linz und der ASKÖ SC Kirchberg-Thening benötigten die Linzer am letzten Spieltag Schützenhilfe von der ASKÖ Dionysen, um das ausgegebene Saisonziel noch zu erreichen. Tatsächlich sollten die Trauner der Hörmedinger-Elf den Gefallen tun und in Kirchberg-Thening gewinnen. Damit benötigten die Babenberger bei ihrem letzten Auftritt in dieser Meisterschaft noch einen einzigen Punkt, um sich unter die ersten Drei zu schieben. Mit einem 1:1-Unentschieden gegen die Union Mühlbach fuhren die Linzer am Ende genau diesen einen fehlenden Zähler noch ein.

Aufstellung gerechtfertigt

Den Gastgeber aus Mühlbach plagten, wie bereits im gesamten Frühjahr, auch in der letzten Runde wieder arge Personalsorgen. So musste Trainer Mario Sipura, gegenüber dem Nachtragsspiel am vergangenen Mittwoch gegen Dionysen, seine Startformation gleich auf fünf Positionen verändern. Besonders schwer wog das Fehlen des gesperrten Spielmachers Senad Hamsic. Einer der aufgrund der vielen Ausfälle in die Anfangself rutschte, war Harald Seltner. Er sollte seine Aufstellung bereits in der 6. Minute mit einem, wenn auch etwas kuriosen Treffer rechtfertigen. Bei einem Stanglpass fuhren zunächst gleich zwei Babenberger ins Leere, ehe der Ball vor den Beinen von Seltner landete. Beim darauffolgenden Schuss traf Mühlbachs Nummer 21 letztlich Stefan Traxler derart unglücklich an der Ferse, dass dieser das Leder unhaltbar ins eigene Tor ablenkte. Beflügelt durch die frühe Führung gaben die Hausherrn auch in der Folge den Ton in dieser Begegnung an. Die Gäste aus der Landeshauptstadt taten sich mit dem äußerst flexiblen Spiel der Mühlbacher über weite Strecken der ersten Hälfte sichtlich schwer. Kurz vor der Pause verhinderte dennoch nur Aluminium den Ausgleich der Babenberger, als Thomas Hörmedinger einen Freistoß an die Querlatte setzte. Der an diesem Tag wirklich stark spielende Schlussmann der Heimischen, Mario Gruber, hätte bei diesem gut angetragenen Versuch wohl das Nachsehen gehabt.

Ein Mann fürs Grobe

Nach Wiederbeginn kamen die Gäste besser in die Partie hinein, was zum Teil auch daran lag, dass sich bei den Mühlbachern doch erste Verschleißerscheinungen bemerkbar machten. Das Spiel der Sipura-Elf wurde zunehmend berechenbarer, wodurch sich die gegnerische Abwehr naturgemäß leichter tat. In Minute 61 sorgte schließlich ein Mann, der normalerweise fürs Grobe zuständig ist, für den Ausgleich. Stefan Traxler, der Unglücksvogel beim 0:1, nahm sich aus rund 25 Metern ein Herz und zimmerte das Leder genau ins linke Eck. Je länger der zweite Abschnitt andauerte desto größer wurde das Übergewicht von Babenberg in puncto Spielanteilen. Die Heim-Mannschaft ihrerseits verlegte sich zunehmend aufs Kontern. So richtig gefährlich wurden die Mühlbacher dann noch einmal bei einem Hibic-Freistoß, der jedoch nicht den Weg ins Tor fand.

Elfmeter gehalten

In der absoluten Schlussphase dieses Duells überschlugen sich dann nochmals die Ereignisse. So wurde unter anderem Mühlbachs Kapitän Michael Spindler mit der Ampelkarte in der 83. Minute vom Platz gestellt. Die Babenberger fanden in nummerischer Überlegenheit noch drei wirklich hochkarätige Chancen vor, um den möglichen Siegtreffer zu erzielen. Vor allem Jürgen Hartl, der in dieser Saison als offensiver Mittelfeldspieler immerhin schon satte 21mal getroffen hatte, hätte es aus Sicht der Gäste im Alleingang richten können. Zuerst scheiterte er jedoch mit einem schwach geschossenen Elfmeter an Torwart Gruber, ehe er wenige Augenblicke später, nach einem idealen Zuspiel von Thomas Bayer, aus 11 Metern ebenso wenig ins Schwarze traf. Da auch Babenbergs Bayer bei seinem Schussversuch in Mühlbachs Torwart Gruber seinen Meister fand, endete diese Partie 1:1 unentschieden. Aufgrund der gleichzeitigen Niederlage von Kirchberg-Thening mussten sich die Mannen von Trainer Wolfgang Hörmedinger nicht allzu lange über ihre vergebenen Möglichkeiten ärgern, holte man sich doch trotz des Remis noch den angestrebten dritten Platz.

 

Wolfgang Hörmedinger (Trainer der Union Babenberg Linz):

„Der Anfang war natürlich gleich einmal so richtig „super“ für uns. Wir sind wirklich voller Emotionen und extrem gepusht in dieses Spiel gegangen und dann bekommen wir so früh ein Gegentor, welches uns wirklich wehgetan hat. In den ersten 20 Minuten waren wir daraufhin geistig zum Teil wirklich abwesend. Zum Glück sind dann den Mühlbachern in der zweiten Hälfte etwas die Beine schwer geworden, wobei wir uns aber auch besser auf sie einstellen konnten. Die letzten 10 Minuten hatten es dann so richtig in sich. Zum Glück war es unterm Strich, aufgrund der Niederlage von Kirchberg-Thening, egal, dass wir so kurz vor Schluss gleich drei 1000%ige Torchancen ausgelassen haben. Meine Spieler und ich, zumindest in meiner Position als Trainer, haben jetzt erst einmal drei Wochen Pause, auf die wir uns alle schon sehr freuen. Wenn man bedenkt, dass wir seit letztem Sommer, bis auf 14 Tage in den Weihnachtsferien, durchtrainiert haben, dann ist unsere geistige Müdigkeit wohl auch zu verstehen. Als ich vor gut 3 ½ Jahren das Traineramt bei Babenberg übernommen habe, war dieser Verein eigentlich am Boden. Mittlerweile haben wir uns bereits schon im Vorderfeld der Tabelle etablieren können, worüber ich sehr stolz bin. Ich weiß, dass mich so manch einer auf gut Deutsch für „deppert“ hält, meiner Überzeugung nach muss man als Trainer aber bereit sein, den Spieler die richtige Einstellung selbst vorzuleben. Auch wenn man dann nur 4 oder 5 Spieler erreicht, so hat man trotzdem schon viel bewirkt.“

 

 

von Michael Obrecht

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