St. Peters Trainer kämpft in seiner Abschiedssaison um Aufstieg

Insgesamt sechs Jahre lang war Heinz Binder Trainer der Union Raiffeisen St. Peter am Hart. Bevor es für die Mannschaft in der laufenden Meisterschaft in die entscheidende Phase geht, gab der Verein nun am Dienstag bekannt, dass man ab der nächsten Saison getrennte Wege bestreiten wird. Ein Nachfolgekandidat für die kommende Spielzeit ist bereits gefunden. Mit Rudolf Rembart – derzeit Trainer des Landesligisten FC Braunau – kehrt ab Juli ein alter Bekannter zum derzeitigen Tabellenzweiten der 2. Klasse Süd-West zurück, welcher einst bereits die U19 der Gelb-Schwarzen trainierte und auch beim damaligen Neustart in der 2. Klasse mitgeholfen hatte. Er könnte das Team möglicherweise bereits eine Klasse höher als zuletzt übernehmen und zwar dann, wenn St. Peters Spieler ihrem derzeitigen, langjährigen Betreuer Heinz Binder zum Abschied den Meistertitel oder zumindest Platz zwei in der Tabelle schenken würden.

Notelf gegen Titelkandidaten
Einen ersten Schritt um dieses Ziel zu erreichen, wollte man im Heimspiel gegen die SPG Palting/Seeham setzen. Laut Papierform gingen die Hausherren auch als klarer Favorit in die Begegnung, war man doch immerhin schon seit sieben Partien ungeschlagen. Für die Gäste wurde die Ausgangslage vor dem Spiel, durch eine regelrechte Flut an Ausfällen – insgesamt musste man acht Akteure vorgeben - erschwert. Wodurch der Liga-Neuling buchstäblich mit dem letzten Aufgebot antreten musste, dem nicht nur Spieler aus der Reserve angehörten, sondern sogar der beinahe auch bald 50 jährige Trainer Mirsad Music. Alles deutete somit auf einen klaren Heimsieg von St. Peter hin.

Maturant in Torlaune
Bereits die allererste Spielminute sollte diese Annahme zusätzlich untermauern. Ein langer Ball in die Spitze verursachte ein Missverständnis zwischen Paltings Torwart Danijel Leper und seinen Vorderleuten, welches St. Peters Routinier im Angriff, Alexander Treiblmair, zur Führung nutzen konnte. Trotz dieses frühen Nackenschlages erfingen sich die Gäste schnell. Überraschenderweise waren sie es, die das Geschehen auf dem Rasen in der ersten halben Stunde bestimmten. In Minute 14 gelang Palting schließlich der Ausgleich. Der extra für diese Partie wieder in den Kader zurückgekehrte Sebastian Dick, welcher eigentlich das Frühjahr aufgrund seiner anstehenden Matura auslassen wollte, versenkte einen Freistoss zum 1:1. Zwölf Minuten später konnte sich der Schüler bereits über seinen zweiten Treffer im Spiel und die erstmalige Führung des Außenseiters freuen.

Doppelschlag vor Pausenpfiff
Die letzte Viertelstunde in Halbzeit eins gehörte dann aber wieder St. Peter. Die stark aufspielenden Gäste zollten den warmen Temperaturen in Verbindung mit dem fehlenden Training Tribut und konnten daher das hohe Tempo der Anfangsphase nicht mehr aufrecht erhalten. Noch vor der Pause gelang es der Binder-Elf dies auszunützen. Zunächst erzielte Andreas Binder, ebenfalls per Freistoss, in der 34. Minute den Ausgleich, ehe nur eine Minute später Michael Hager abzog und den Favoriten wieder in Front brachte - 3:2.

In der zweiten Spielhälfte setzte sich der Trend aus den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel fort. Die Kräfte des Teams aus Palting schwanden und die Heimelf konnte somit das Spiel zunehmend kontrollieren. Die Mannen von Trainer Binder erarbeiteten sich auch die eine oder andere Chance auf einen weiteren Treffer, welcher vermutlich die Vorentscheidung bedeutet hätte, jedoch wurden die Möglichkeiten allesamt vergeben, wobei auch Paltings Schlussmann Leper dabei sein Hände im Spiel hatte. Die letzten fünf Minuten mussten die Gäste, nachdem Schiedsrichter Etzinger Rene Obrlik mit der Ampelkarte vom Platz gestellt hatte, schließlich mit einem Mann weniger auskommen.

Eigentor in Schlussminute
Als alle eigentlich schon mit einem Sieg des Tabellenzweiten gerechnet hatten, passierte aber das Unglaubliche und die Paltinger konnten in der Nachspielzeit doch noch ausgleichen. Eine Hereingabe von Top-Stürmer Istvan Benics wollte St. Peters Florian Siegesleitner klären. Sein Versuch misslang aber total und so fand der Ball schließlich, über Torhüter Thomas Schwarz hinweg, den Weg ins eigene Tor zum 3:3, was auch gleichzeitig den Endstand bedeutete.

Ein Unentschieden, welches vor dem Spiel aufgrund der Ausgangslage den Gästen nur wenige zugetraut hätten. Die Union St. Peter bleibt zwar weiterhin in dieser Saison zu Hause ungeschlagen, jedoch wird man wohl mit der Ausbeute von nur einem Punkt, in Hinblick auf dem Titelkampf, nicht wirklich zufrieden sein, ist durch das Unentschieden doch der Vorsprung zu einem Nicht-Aufstiegsplatz auf vier Punkte geschmolzen.

Alfred Weiss (Sportlicher Leiter SPG Palting/Seeham): „ Ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Eigentlich war das Ziel vor dem Spiel aufgrund der vielen Ausfälle, nur Schadensbegrenzung zu betreiben. Nach der Partie denke ich, dass der Punkt vor allem wegen Halbzeit eins nicht unverdient war. Am Sonntag gegen Handenberg entspannt sich die Personallage bei uns wieder ein wenig, dennoch sind wir wohl klarer Außenseiter. Wir werden uns aber auch in diesem Duell mit einem weiteren Aufstiegsaspiranten sicherlich nicht verstecken.“

Reinhold Klika (Obmann Union St. Peter am Hart): „Wir verdanken Heinz Binder nicht nur sportlich sehr viel. Er war immer ein Bindeglied zwischen Mannschaft und Verein. Nach sechs Jahren ist es aber legitim und verständlich, wenn sich ein so engagierter Trainer zurückzieht. Wir alle hoffen, dass dies parallel mit dem Aufstieg in die 1. Klasse geschieht. Wenn uns dieses Saisonziel gelingt, dann lautet die Vorgabe für den neuen Trainer Rudi Rembart: Klassenerhalt. Sollten wir es wider Erwarten nicht schaffen, wollen wir auch in der neuen Saison wieder um den Titel mitspielen.“


Michael Obrecht

Foto: Union St. Peter

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