Dumm gelaufen! Union St. Martin/I. muss Abstieg und Abschied von Leistungsträgern verdauen

Union St. Martin/I.

So unerwartet der Aufstieg 2015 kam, so bitter ist der Abstieg 2016. "Es ist dumm gelaufen", bringt Manfred Weilhartner, Sektionsleiter der Union St. Martin/I. die abgelaufene Saison in der 1. Klasse Nord-West auf den Punkt. "Wir waren nicht so schlecht und haben immer brav mitgespielt. Im Endeffekt ist uns aber immer etwas abgegangen, waren wir in Summe auch zu blauäugig." Schon im Herbst fand man sich im Tabellenkeller wieder. Eine Steigerung im Frühjahr war zu wenig, um die Klasse zu halten. Viele Spieler konnten in der neuen Liga nicht ganz an die tollen Auftritte der Aufstiegssaison anknüpfen, wie St. Martins Manager betont: "Wir sind überraschend aufgestiegen, früher als geplant. Wir haben ein junges Team. Unsicherheit und Unzufriedenheit haben sich breit gemacht. Viele Leistungsträger haben ihr Potenzial nicht so abrufen können wie in der 2. Klasse."

Abgänge tun weh

Dass man nun einen neuerlichen Anlauf wagen muss, die letzte Spielklasse zu verlassen, schmerzt Manfred Weilhartner hörbar. Der Abgang von vier wichtigen Spielern hilft da nicht. Tormann Stefan Luser schließt sich der Union Dorf/Pram an. Kapitän und Mittelfeldmann Matthias Luser versucht sich in Utzenaich. Torjäger Ivan Grabovac, der in der abgelaufenen Spielzeit mit 16 Treffern glänzte, zieht es zur Union Gurten 1b. Zudem steht auch Offensivkraft Oliver Sabelja (Union Eggerding) nicht mehr zur Verfügung. "Sie alle waren Leistungsträger. Ihr Abgang wiegt schon schwer", erklärt St. Martins Sportchef. Vom Kopf in den Sand Stecken hält er aber nichts: "Ich bin trotzdem guter Dinge. Wir haben einen guten Kader." Diese Überzeugung nähren zwei Personalien. Zum einen steht mit Josef Wetscher fortan ein absoluter Top-Mann an der Seitenlinie. Zum anderen konnte man einen neuen vielversprechenden Angreifer verpflichten.

Wetscher Back in Business

"Josef Wetscher lebt in St. Martin. Er hat eigentlich schon seine Karriere beendet, aber diese Aufgabe taugt ihm", freut sich Manfred Weilhartner den ehemaligen Utzenaich-Erfolgscoach an der Kommandobrücke begrüßen zu können. Dem erfahrenen Trainer steht mit Daniel Kögl, der zuletzt für den TSV Aurolzmünster auf Torejagd ging, ein neuer Angreifer zur Verfügung. "Daniel wohnt ebenfalls in St. Martin und passt gut in die Mannschaft. Was ich bisher gesehen habe, gefällt mir sehr gut", weiß die Verstärkung den Vereinsboss bereits zu überzeugen. Weil der Slowene Jasmin Junuzovic und Jonas Feichtner aus dem Senftenbacher Nachwuchs noch Zeit brauchen werden, um sich für einen Platz in der ersten Mannschaft zu empfehlen, steht den vier Abgängen Daniel Kögl als einziger wirklicher Neuzugang gegenüber. Kein Problem, sagt Manfred Weilhartner: "Mit ihm haben wir die wichtige Position im Angriff gut nachbesetzt. Alle anderen Positionen können wir gut intern auffangen."

Mannschaftswerdung als erster Schritt

Angesprochen auf die Ziele für die Zukunft, trennt er zwischen kurz- und langfristig: "In erster Linie gilt es nun eine Mannschaft zu werden und sich zu finden. Wir müssen im Herbst herausfinden, was wir noch verändern müssen, um wieder vorne mitspielen zu können. Auf lange Sicht ist der Aufstieg wieder das klare Ziel. Uns ist klar, dass ein sofortiger Wiederaufstieg schwierig ist." Mit einer Einschätzung bezüglich Titelkandidaten in der wieder aufs Neue kennenzulernenden 2. Klasse West tut er sich schwer, einigt sich dann aber doch auf die Teams aus Schildorn, Polling und Pattigham/Pramet. Damit man sich auch selber wieder an die Spitze herantasten kann, befindet man sich in der dritten Trainingswoche und werkt eifrig an der Form. Im ersten Testspiel konnte die Union Vichtenstein (2. Klasse West-Nord) 5:0 besiegt werden. Test Nr. 2 brachte ein 1:1 gegen 1. Klasse Nord-West-Vertreter Union Neukirchen/Walde. In gut drei Wochen erfolgt der Startschuss in Pattigham.

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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