Showdown um Herbstmeistertitel geht an Viktoria Marchtrenk

ASKÖ SV Mauky's Verfliesung Viktoria Marchtrenk
ASKÖ Vorchdorf

Nach vier Runden standen nur vier Zähler und ein Trainerwechsel zu Buche. Dann begann die Maschine aber richtig zu laufen. Sieben Siege und zwei Remis später empfängt der ASKÖ SV Mauky's Verfliesung Viktoria Marchtrenk als Drittplatzierter die auf dem zweiten Rang liegenden Kicker des ASKÖ Vorchdorf zum Showdown um die Herbstmeisterkrone der Bezirksliga Süd. Einen Umfaller der Mondseer vorausgesetzt, darf sich der Gewinner über den inoffiziellen Titel freuen. In einer ausgeglichenen Partie zeigen sich die Marchtrenker vor allem dank feiner Standards als effektiveres Team. Mit einem 3:1-Heimerfolg holt man nicht nur den sechsten Heimsieg in Serie, sondern zieht im Klassement sowohl an den Vorchdorfern als auch an den gegen Gunskirchen patzenden Mondsee-Kickern vorbei. Marchtrenk überwintert an der Tabellenspitze. Die Gäste lauern zwei Zähler dahinter auf Rang drei. (Jetzt Trainingslager buchen!)

 

Trainertor und strittiger Elfmeter bringen Marchtrenk in Front

In einer vom beidseitigen Bemühen um defensive Stabilität geprägten Anfangsphase erarbeiten sich zuerst die Gäste ein leichtes Übergewicht. Chancen sind von Beginn an Mangelware. Ein unglücklicher Zusammenstoß des mächtig wirbelnden Vorchdorfer Flügelspielers Tayfur Sabur mit Marchtrenk-Goalie Christoph Hoscher zwingt den Gäste-Aktivposten zur Aufgabe nach gut zwanzig Minuten. Die folgende Findungsphase des Tabellenzweiten bringt Marchtrenk besser ins Spiel. Den Aufschwung münzen die Heimischen auch rasch in Zählbares um: Eine Stangl-Ecke wird von Gerald Derflinger per Kopf Richtung Gehäuse befördert. Janko Sirocic rettet in höchster Not. Sein Klärungsversuch landet via Stange bei Spielertrainer Dominik Hamader, der aus knapp fünf Metern zur Führung einschießt. Nicht viel später kommt es zu einer spielentscheidenden Situation im Strafraum der Gäste. Marco Kontschieder und Jordan Hattinger begegnen sich mit hohen Beinen. Kontakt ist unstrittig. Wer wen foult, sehr wohl. Der Schiedsrichter spricht den Verteidiger schuldig und entscheidet auf Elfmeter. Sascha Lengauer verwandelt sicher. Marchtrenk führt nach 34 Minuten mit 2:0. Vorchdorf läuft mit Wut im Bauch an. Ein Treffer von Lukas Kamesberger nach zirka 36 Minuten wird wegen Abseitsstellung aberkannt. Ein Lahninger-Freistoß findet Gerald Rumpl, letzterer aber nicht das Netzinnere. Und kurz vor der Pause sind es noch einmal die Marchtrenker, die offensiv aufzeigen, ein famoses 40-Meter-Solo Philipp Stangls wird aber in letzter Sekunde von Gerald Rumpl verteidigt. Deshalb werden die Seiten beim Stand von 2:0 gewechselt.

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Vorchdorf verkürzt, drückt und verliert

Die Sirocic-Elf kommt mit mächtig Dampf aus der Kabine. Sie preschen vehement nach vorne. Marchtrenk verwaltet, stellt fußballerische Bemühungen gänzlich ein. Die Gäste kommen zu guten Torchancen. Weil Nikolaus Kronberger gelegt wird, gibt es nun Elfmeter für Vorchdorf. Schon nach 49 Minuten gelingt Andreas Lahninger der Anschlusstreffer vom Punkt. Vorchdorf spielt, Marchtrenk verteidigt. In der 53. Minute dann die größte Ausgleichsmöglichkeit: Der Torschütze bedient den Gefoulten, doch aus spitzem Winkel zischt der Abschluss am langen Pfosten vorbei. In die weiter anhaltende Drangperiode fällt nach einer Stunde aber die Entscheidung zugunsten der Hausherren. Gerald Derflinger köpft einen Stangl-Freistoß zum 3:1 über die Linie. Marchtrenk spielt den Sieg in der Folge sicher nach Hause. Vorchdorf hat noch die eine oder andere Chance. Mehr als ein Stangenkopfball Christoph Hellauers kurz vor dem Spielende will aber nicht mehr herausschauen. Das effektivere Team gewinnt und nützt die Mondseer Niederlage gleich zur Tabellenführung nach dem Herbstdurchgang. Vorchdorf ist starker Dritter und voll im Rennen.

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Stimmen zum Spiel:

Dominik Hamader, Trainer ASKÖ SV Mauky's Verfliesung Viktoria Marchtrenk:

"Die Anfangsphase war von viel Nervosität geprägt. Beide Mannschaften sind sehr kompakt gestanden. Ab der zehnten Minute ist Vorchdorf stärker geworden, mit der verletzungsbedingten Auswechslung Tayfur Saburs hat sich das aber gedreht. Chancen waren generell Mangelware. Die Tore sind daher aus Standards gefallen. Der Elfmeterpfiff zum 2:0 war dabei sicher strittig. Wir haben den Vorsprung dann gut verwaltet. Nach der Pause sind die Vorchdorfer aber noch einmal stark aufgekommen. Sie hatten einige Chancen und haben den überfälligen Anschlusstreffer erzielt, wobei auch dieser Elfmeter kein ganz eindeutiger war. Wir haben zu diesem Zeitpunkt völlig vergessen, Fußball zu spielen. Obwohl Vorchdorf Druck gemacht hat, kamen sie kaum zu zwingenden Chancen. In ihre Druckphase haben wir das 3:1 erzielt. Damit war die Sache erledigt. Das Spiel war ausgeglichen. Über ein Remis hätten wir uns nicht beschweren können. Wir waren die effektivere Mannschaft. Die Saison war super, wenn man den schwachen Start bedenkt. Einige Spieler sind vor allem körperlich noch nicht bei 100 Prozent. Im Frühjahr ist daher sicher ein Sprung nach vorne möglich. Mit Markus Neunteufel ist die neue zweite Hälfte für das Trainerduo schon gefunden. Er hat auch in den letzten Runden bereits mitgeholfen. Mark Petter konzentriert sich wieder auf seine Funktion als Obmann."

Hans Kronberger, Sportlicher Leiter ASKÖ Vorchdorf:

"Ein unorthodoxes Spiel, in dem alle vier Tore aus Standards gefallen sind! Der gesperrte Bozidar Cosic hat uns sehr gefehlt. Zudem hat uns die Verletzung Tayfur Saburs aus dem Konzept geworfen. Der vorentscheidende Elfmeter gegen uns war für mich eine klare Fehlentscheidung. Nach der Pause haben wir dann auf ein Tor gespielt, sind aber durch das 3:1 gebremst worden. Danach war die Luft draussen. Man hat heute wieder unsere größte Baustelle gesehen: Wir tun uns schwer mit dem Tore schießen! Der Gegner war da abgeklärter und hat deshalb gewonnen. Der Mannschaft ist aber gar kein Vorwurf zu machen. Es ist weiter alles knapp beisammen. 25 Punkte sind eine sehr gute Ausgangsposition. Wir sind zufrieden. In der Offensive werden wir uns verbessern müssen. Wenn alles passt, werden wir um den Aufstieg mitspielen."

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Fotos: Andreas Mühlberger

 

Lukas Kollnberger

 

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