Union St. Roman nach Pleitenserie vor "Neubeginn"

"Wir haben eine schwierige Saison erwartet, konnten mit einem derart schlechten Abschneiden aber nicht rechnen und hätten uns im Sommer nicht vorstellen können, elf Spiele in Serie zu verlieren", ist Rudolf Mayr, Sportchef der Union St. Roman, noch immer fassungslos. Die Mannschaft von Trainer Christian Hartinger, der seit Sommer das Zepter schwingt, wurde im Herbst vom Verletzungsteufel gebeutelt, konnte lediglich vier Punkte sammeln und überwintert in der Bezirksliga West als einsames Schlusslicht. Auch wenn praktisch nur ein Wunder hilft, hat man in St. Roman die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht restlos aufgegeben. (Jetzt Trainingslager buchen).

 

Nach ansprechendem Saisonstart wütete der Verletzungsteufel

Nach einem zehnten Platz im Vorjahr kam die Hartinger-Elf gut aus den Startblöcken, trotzte in Neumarkt dem Herbstmeister ein Unentschieden ab und feierte gegen Antiesenhofen einen Heimsieg. Damit hatte man das Pulver aber auch schon verschossen, gingen die folgenden elf Spiele allesamt verloren. "Zum einen konnten die im Sommer verpflichteten vermeintlichen Verstärkungen die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, und zum anderen hat der Verletzungsteufel unseren Kader stark dezimiert. So sind ab Mitte der Hinrunde ständig fünf, sechs Spieler ausgefallen", weiß der Sportchef.

 

Schwächste Offensive der Liga - in der Fremde seit 8. November 2014 sieglos

Während zwei Teams mehr Gegentore kassierten, traf der Nachzügler nur zehn Mal ins Schwarze. "Obwohl ab und an drei Verteidiger gleichzeitig gefehlt haben, sind wir mit der Performance der Hintermannschaft nicht unzufrieden. In der Offensive hat uns aber die Durchschlagskraft gefehlt. Das hat aber auch daran gelegen, dass aufgrund der vielen Ausfälle der eine oder andere Offensivspieler in der Defensive aushelfen musste", so Mayr. In der Fremde sind die Kicker aus St. Roman gerngesehen Gäste, seit 8. November 2014 sieglos und mussten in den letzten 13 Auswärtsspielen den Platz elf Mal als Verlierer verlassen.

 

"Mannschaft hat bis zum Schluss nicht aufgegeben"

"Nach einem vielversprechenden Saisonbeginn hat das Unheil seinen Lauf genommen, wurde der Kader zusehends dezimiert. Dennoch hat die zum Teil stark ersatzgechwächte Mannschaft bis zum Schluss nicht aufgegeben, ist für ihren Kampfgeist aber nicht belohnt worden. "Auch wenn die Tabelle eine andere Sprache spricht, waren wir im Herbst kein Prügelknabe, sondern in den meisten Spielen dabei. Aber wenn man in der Abwärtsspirale steckt, fehlt auch das nötige Glück, wenngleich in einigen Spielen der Gegner um das eine Tore besser war", meint Rudolf Mayr.

 

Mögliche Zukunft ohne Legionäre

Während Christian Hartinger nicht zur Diskussion steht, der Trainer keine Schuld am enttäuschenen Abschneiden trägt, denkt man in St. Roman über eine mögliche Zukunft ohne Legionäre nach. So wird mit den im Sommer verpflichteten Jiri Novotny und Frantisek Zavesky nich mehr geplant. Hinter der Zukunft von Tomas Kupka und Gabor Hegedüs steht aktuell ein Fragezeichen. "Wir stecken in einer ungemein schwierigen Situation. Sollten wir uns von allen Legionären trennen, werden wir Transfers tätigen. Denn sollten wir tatsächlich absteigen müssen, wollen wir dies erhobenen Hauptes tun und mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft den Weg in die 1. Klasse antreten", so Mayr.

 

Trainingslager in der Türkei

Mit dem Start in die Vorbereitung beginnt Ende Januar die "Mission Impossible". Neben einigen Testspielen steht in der Aufbauzeit auch ein Trainingslager im türkischen Belek auf dem Programm. "Auch wenn uns ans rettende Ufer zehn Punkte fehlen, glauben wir an die kleine Chance an den Klassenerhalt und werden uns intensiv vorbereiten. Wir betrachten das Frühjahr als Neubeginn, haben nichts mehr zu verlieren und können ohne Druck spielen. Wir sind zwar den Abstiegskampf nicht gewohnt, hoffen aber, einen Lauf starten und vielleicht die Relegation erreichen zu können", sagt der Sportchef und freut sich, dass vor wenigen Wochen der Spatenstich zur Errichtung des neuen Hauptfeldes, dass 2017 spielfähig sein soll, erfolgt ist.

 

Günter Schlenkrich

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