SV Fenastra Krenglbach: „Wir geben uns noch nicht geschlagen!

Auch beim knappen 2:3 (2:2) gegen den neuen Tabellenführer der 2. Frauen-Bundesliga, SPG U. Kleinmünchen/BW Linz war das Spielglück nicht auf der Seite des Aufsteigers, womit der Punktestand auch nicht aufgebessert werden konnte. „Frauenbeauftragter“ Mag. Wolfgang Schwetz skizziert im Ligaportal einen kurzen Rückblick auf die bisherige Herbstsaison:

 

Wolfgang, wie würdest Du Euer Spiel am Sonntag charakterisieren?

Schwetz: „Wieder einmal kann man aus dem Endergebnis und natürlich auch aus der Tabelle nicht ablesen, welche Leistung unsere Mannschaft tatsächlich geboten hat. Es war ein ausgesprochen schönes und anspruchsvolles Spiel, wobei die Linzerinnen über ein junges, technisch ausgezeichnetes Team verfügen. Über weite Strecken war die Partie ausgeglichen, im Endeffekt stehen wir aber wieder ohne Zähler da“.

Wo ortest Du generell die Ursachen für die magere Punkteausbeute?

„Mangel an Routine und auch die Tatsache, dass wir eminent wichtige Mannschaftsstützen wegen schwerer Verletzung vorgeben müssen bzw. nicht vollwertig ersetzen konnten wie die laufstärkste Spielerin, „Mittelfeldmotor“ Vanessa Hörmanseder und Innenverteidigerin Iris Knienieder.Beide befinden aber schon wieder auf einem guten Weg zurück und das gibt uns Hoffnung für das Frühjahr.

Gab es Spiele, wo ihr absolut chancenlos wart?

„Ja, bei 3 von insgesamt 10 Partien, nämlich in den Begegnungen gegen den Bundesliga-Absteiger SV Horn (0:4), FC Mohren Dornbirn und LUV Graz (jeweils 1:6) hatten wir „keinen Socken“, um es deutlich auszudrücken“.

Und in den übrigen Spielen?

„Konnten wir über lange Phasen mithalten, kassierten Treffer in den Schlussminuten und wurden dann unter Wert deutlich geschlagen, wenn ich z.B. an das 4:6 beim USC Landhaus denke. Aus dem dem Nichts lagen wir 0:2 und 0:3 hinten, nach krassen Abwehrfehlern und ich traut meine Augen nicht, dass hier unsere Mannschaft spielt. Meine Tochter sagte mir dann später, dass sie und ihre Teamkolleginnen auf Grund der Hitze am Spieltag Probleme mit der Atemluft hatten. Nach dem 1:3-Anschluss-Tor starteten die Mädels dann eine sensationelle Aufholjagd bis zum 4:3, kassierten nach einem dummen Foul durch einen Freistoß das 4:4 und mussten noch 2 Treffer hinnehmen, obwohl sie zwischendurch die Gegnerinnen an die Wand gespielt hatten“.

Du hast sicher noch weitere Beispiele für unglückliche Punkteverluste, denn nach dem 2:5 in Geretsberg lobte Euch deren Cheftrainer Meindl, „Krenglbach hat uns in der ersten Spielhälfte mit sehr gutem Stellungs-Spiel überrascht, sie waren sehr gut auf uns eingestellt“?

„Im Heimspiel gegen Neusiedl fanden wir eine Unmenge an Chancen vor, verfehlten sogar das leere Gehäuse, kassierten aber aus einem „raren“ Konter das 0:1 und mussten am Ende froh sein, noch zum 1:1 ausgleichen zu können.

In Geretsberg führten wir nach einem Blitzstart nach 3 Minuten 1:0 und nach 21 Minuten 2:0 und kassierten leider noch in der Nachspielzeit den Anschlusstreffer. Nach einer harten „roten Karte“ wegen Torchancenverhinderung mussten wir bei einem Spielstand von 2:2.ab der 57. Minute zu zehnt weiterspielen  Erst in den letzten 10 Minuten schwanden die Kräfte und es gesellten sich noch 3 wetere Verlust-Treffer dazu".

Gegen Wildcats Krottendorf gab es daheim ein 1:5?

„Sieht nur auf dem Papier eindeutig aus, beim Stand von 1:1 wurde uns ein Tor aberkannt, dann drückten wir auf die Führung, aus unerklärlichen Gründen wurde das 1:2 anerkannt, obwohl aus Abseitsposition erzielt, auch das 1:3 war umstritten, das bestätigten uns sogar unsere Gegnerinnen. nach 2 weiteren Verlust-Toren es 1:5, jeder Außenstehende vermutet: „klare Sache“, wenn er die Vorgeschichte nicht kennt“.

Wie sehr blieb die Arbeit Eurer Trainer bisher unbelohnt?

„Man darf nicht vergessen, dass wir einen großen Nachteil in der Vorbereitung hatten und fast ein ¾ Jahr coronabedingt weder trainieren durften noch ein Spiel in den Beinen hatten, während die 2. Bundesliga durchspielen durfte. Wir starteten mit den Relegationsspielen und ein Monat später mit der Meisterschaft, und das merkten wir am Anfang enorm. Es wird im Training sehr gut gearbeitet und die größte Aufgabe ist es zurzeit, nach der Niederlagenserie die Moral jeder einzelnen Spielerin hochzuhalten“.

Werdet Ihr Euch in der Winterpause um Verstärkungen umsehen?

„Würden wir gerne, aber wie Du weißt, hat der LASK vor der Saison den „Markt“ nach Top-Spielerinnen gründlich „abgegrast“ und Schülerinnen des „Frauenfußball-Zentrums für Oberösterreich (FFZOÖ) sind ebenfalls nicht „loszueisen“, weil die Cheftrainer von LASK und der SPG Kleinmünchen/BW Linz „ihre Hand darauf haben“. Ausländerinnen zu engagieren, lässt sich mit unserer Vereinsphilosophie nicht vereinbaren, deshalb ist es äußerst schwierig, zusätzlich gute Spielerinnen zu holen. Wir möchte ja vor allem die Breite vergrößern, 4-5 Spielerinnen dazubekommen, die etwa ab der 60. oder 70.Minute eingewechselt werden können, ohne dass das Spielniveau zu sehr abfällt".

Du bist aber nach wie vor vom Klassenerhalt überzeugt?

„Natürlich wird es realistisch gesehen sehr schwierig, da wir dazu jetzt einen wirklichen Lauf brauchen werden. Wer die Kampfkraft und den Willen unserer Spielerinnen kennt, der weiß auch, dass man uns aber alles zutrauen kann. Auch wenn mich andere Funktionäre dafür nicht ernst nehmen, ich glaube noch immer daran, dass wir nach der Rückkehr von Schlüsselspielerinnen und mit wesentlich mehr Spielglück als im Herbst noch positiv überraschen können“. Und wenn es nicht gelingt, dann geht die Welt auch nicht unter, denn wir haben mit unseren Mitteln mehr erreicht, als uns je wer zugetraut hat!“

Hofft auf mehr Spielglück, möchte mit Kampfgeist und Spielfreude wieder erfolgreich sein und jubeln können: das Team des SV Fenastra Krenglbach (Foto: Verein)

Helmut Pichler

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