Kann der FC Altmünster den Ausfall von Schlüsselspielerin Spießberger verkraften?

Mit 2 Punkten Rückstand auf Leader Dorf/Pram hält Altmünster in der Landesliga auf Platz 2, punktegleich mit dem sensationellen Aufsteiger St. Stefan/Waldmark. Im Doppel-Interview wollte das Ligaportal vom Trainer-Duo Philipp Karlinger/Jürgen Wabitsch dessen weitere Pläne mit der jungen Mannschaft erfahren:

 

Philipp, Jürgen, wir lautet Euer persönlicher Rückblick auf die Herbst-Saison?

Karlinger: „Meine Rückschau ist mit viel Positivem verbunden, immerhin gab es einige Umstellungen, wir hatten leider auch Verletzte, aber insgesamt passt für mich die Herbstbilanz mit wenigen Ausnahmen.“

Wabitsch: „Leider spielten wir nie das volle Potenzial aus; über das wir verfügen, positiv ist sicher, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben, die noch viel Luft nach oben hat.“

Gab es echte Überraschungen im 1. Durchgang in der eigenen Elf?

Karlinger: Ja, Michaela Zauner hat sich rasch eingefügt, auch Nora Frankowicz hat sich sehr gesteigert, Julia Spießberger war unser bester Neuzugang und entwickelte sich zur Spielmacherin. Aber auch mit allen anderen Spielerinnen war ich hochzufrieden und hatte immer einen so großen Kader zu Verfügung, dass ich leider manchmal Spielerinnen nicht berücksichtigen konnte.

Wabitsch: „Es wäre meiner Ansicht nach nicht fair, irgendeine herauszuheben, jede Spielerin ist auf ihre Art eine Bereicherung und das macht eine Mannschaft aus.“

Hattet Ihr oft die Möglichkeit „komplett“ zu spielen, sprich, mit den meisten Schlüsselspielerinnen?

Karlinger: „Das war leider in keinem einzigen Spiel der Fall, 1 oder 2 der großen Team-Stützen fehlten jedes Mal.

Wabitsch: „Leider nicht, aber so hatte immer eine andere Spielerin die Chance, sich zu beweisen.“

Von welchen Ereignissen wurdet Ihr quasi „am falschen Fuß“ erwischt?

Karlinger: „Was uns natürlich schon getroffen hat, war die schwere Verletzung von Julia (Spießberger) in Peuerbach. Auch der Ausfall von Emilie (Hametner) nach dem Spiel bei St. Stefan und mehrere Spiele ohne Evelyn (Karlinger) haben uns geschwächt“.

Wabitsch: „von dem Spiel in Peuerbach……!“

Welche Auswirkungen hat der Ausfall von Torjägerin Spießberger auf Eure Ziele im Frühjahr?

Karlinger: „Natürlich trifft uns das schmerzlich, wir werden sie auch nicht 1:1 ersetzen können, aber wir versuchen, mit unserem großen Kader im Kollektiv einen Ausgleich zu finden. Julia wurde vor wenigen Tagen operiert, die OP ist gut verlaufen, in einigen Wochen wird sie uns beim Training besuchen und uns von außen im Frühjahr unterstützen, so gut es geht“.

Wabitsch: „Es wird sicher eine andere Spielerin diese Rolle übernehmen……“.

Beim Kampf um die Spitzenplätze: welches Team der Konkurrenz überzeugte Euch am meisten?

Karlinger: „Mich hat Herbstmeister Dorf/Pram deshalb überrascht, weil sie im Sommer ja ihre Spielführerin Julia Dürnberger an den LASK verloren haben und sie trotzdem die Meisterschaft ohne Niederlage beendet haben. Auch „Neuling“ St. Stefan stellt eine sehr gute Mannschaft, die unbekümmert vorne mitspielt“.

Wabitsch: „Ich finde, dass Niederthalheim sehr großes Potenzial hat und gegen uns trotz der Niederlage richtig gut gespielt hat….“

 

Bewies trotz sehr viel Jugend schon große Spielstärke: der Tabellenzweite aus Altmünster (Foto: Herbert Redhammer)

Was unternehmt Ihr in der Winterpause?

Karlinger: „Wir peilen keine Neuerwerbungen an, aber wenn uns eine Spielerin weiterhelfen kann, ist sie herzlich willkommen. Es ist kein Trainings-Lager geplant, wir wollen in der 2. Jänner Woche wieder mit dem Training beginnen, wenn es Corona zulässt. Als Vorbereitung ist im März ein Match gegen die SPG Steyr Damen geplant, dem sollen noch einige Tests folgen“.

Wie geht es im Frühjahr beim FCA weiter, sollte“ 2 G“ verpflichtend vorgeschrieben werden?

Karlinger:„Meiner Meinung nach sollte jeder Verein selbst entscheiden können, wie er das handhabt. Wenn es aber von „oben“ verordnet wird, sind wir in der Situation, dass die meisten Spielerinnen geimpft sind, einige sind gerade genesen. Ich selbst habe mich impfen lassen, weil ich Vorbild sein möchte, und hoffe, dass es die restlichen Kadermitglieder auch noch machen, weil sie ihren Sport lieben“.

Wabitsch: „Ist sehr schwierig zu beantworten, ich bin der Meinung: Zwang ist kein guter Ratgeber in allen Lebensbelangen!“

Was sollte von den zuständigen Stellen, OÖFV usw. unternommen werden, um die Meisterschaft in der LL zu optimieren?

„Bei Spielen, die für die Meisterschaft von entscheidender Bedeutung sind, sollten unbedingt Verbandsschiedsrichter nominiert werden. Wir sind von der Begegnung in Peuerbach ein gebranntes Kind, wegen eines inkompetenten Spielleiters, der nicht einmal Karten mit sich führte.“

Wabitsch: „Dazu hat Philipp schon alles gesagt!“

Eure größten persönlichen Anliegen für die nächsten Monate?

Karlinger: Da schließe ich an die vorhergehende Frage an: mein größtes Anliegen wäre, dass der Frauenfußball von allen Schiedsrichtern genauso ernst genommen wird wie der Männer-Fußball“.

Wabitsch: Den Frauen- Fußball weiter voranzutreiben und ihn zu fördern!

Herzlichen Dank für Eure klaren Antworten und viel Glück im Frühjahr!

Helmut Pichler

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