SV Schalchen: Neuer "Knipser" soll es richten

Nach dem souveränen Meistertitel in der Bezirksliga und dem Aufstieg in die Landesliga West ist der SV Schalchen im Herbst auf dem harten Boden der Realität gelandet. "Wir verfügen über das Potenzial, die Klasse zu halten und hätten uns eine Präsenz im Mittelfeld der Tabelle erwartet, aus verschiedenen Gründen ist es in der Hinrunde aber nicht gelaufen und hatten im Herbst quasi die Seuche", erklärt Obmann Rob van Gils. Der Aufsteiger konnte bislang nur zwei Siege feiern und lediglich zehn Punkte sammeln. Die Schalchener überwintern zwar in der "roten Zone", von einem Nicht-Abstiegsplatz ist die Balinski-Elf aber nur aufgrund der um einen Treffer schlechteren Tordifferenz getrennt.

 

Schwere Auslosung, Monster-Sperre und Verletzungsteufel

In den ersten drei Runden konnte der Liga-Neuling nur einen Zähler ergattern, um dann im "Sechs-Punkte-Spiel" gegen Bad Wimsbach den ersten Sieg zu feiern. "Wir hatten eine hammerharte Auslosung und bekamen es in den ersten Spielen mit Fast-Meister Stadl-Paura und Aufstiegsaspirant Pettenbach zu tun. Nachdem Stürmer Emir Sabic aufgrund einer Unsportlichkeit als Zuschauer bei einem anderen Match eine 10-Spiele-Sperre ausgefasst hat und Neuzugang Manuel Starzengruber plötzlich nicht mehr erschienen ist, hat der Verletzungsteufel zugeschlagen", weiß der Obmann und spricht unter anderem den Wadenbeinbruch von Kapitän Maximilian Werdecker an. Aufgrund der Verletzungsmisere musste am Ende der Hinrunde auch der 45-jährige Roman Balinski wieder ins Geschehen eingreifen. Unter seiner Regie im Mittelfeld konnten in zwei Spielen vier Punkte gesammelt werden. "Der Einsatz unseres Trainers war nicht vorgesehen, aufgrund der vielen Ausfälle - im letzten Spiel mussten vier sieben Spieler vorgeben - ist Balinski in die Bresche gesprungen", so van Gils.

 

Probleme in der Offensive

Während vier Mannschaften mehr Gegentore kassierten als der Aufsteiger, stellt der SV Schalchen mit 15 Treffern - gemeinsam mit Schlusslicht Bad Wimsbach - die schwächste Offensive der Liga. "Das hat vor allem damit zu tun, dass Sabic gesperrt war und Starzengruber die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte bzw. nicht mehr erschienen ist. Zudem hatte Kaloyan Yankov im gesamten Herbst immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen", begründet der Obmann die geringe Torausbeute. "Dennoch sind wir den meisten Mannschaften auf Augenhöhe begegnet, konnten aufgrund der mangelnden Chancenverwertung aber kaum punkten. Nur in zwei Spielen, gegen Utzenaich und Friedburg, waren wir chancenlos und haben selbst gegen den kommenden OÖ-Ligisten aus Stadl-Paura eine gute Figur gemacht."

 

Neuer Stürmer aus Bulgarien im Anflug

Während Manuel Starzengruber das Schalchener Trikot künftig nicht mehr überstreifen und aktuell mit dem ATSV Laab in Verbindung gebracht wird, muss Robert Pessentheiner im Frühjahr kürzer treten und in absehbarer Zeit seine Laufbahn wohl beenden wird, sieht sich der Tabellenvorletzte intensiv nach Verstärkungen für die Offensive um. "Die Verpflichtung eines Stürmers hat oberste Priorität. Wir werden in den kommenden Wochen zwei, drei Bulgaren testen und zumindest einen davon verpflichten", hofft Rob van Gils, bei der Suche nach einem "Knipser", die richtitge Wahl zu treffen. "Darüberhinaus wird sich nicht viel tun. Denn zum einen wollen wir den jungen Spielern weiterhin eine Chance geben, und zum anderen konnte das Reserve-Team den Herbstmeistertitel erringen, ist der Kader eigentlich breit aufgestellt. Zudem sollten die verletzten Spieler im neuen Jahr allesamt wieder zur Verfügung stehen."

 

Trainingslager auf Mallorca

Mit dem Start in die Vorbereitung tritt Mitte Januar das Unternehmen Klassenerhalt in die entscheidende Phase. Anfang März schlagen die Kicker aus Schalchen ihre Zelte auf der Ferieninsel der Deutschen auf und halten auf Mallorca ein Trainingslager ab. "Das Trainingscamp auf Mallorca hat Tradition und ist zudem ein gutes Omen. Denn wir waren schon drei Mal dort und sind dann jedesmal aufgestiegen. Mit dem Aufstieg wird es in dieser Saison nichts werden, aber in unserer Situation ist der Klassenerhalt genauso wichtig wie der Meistertitel", meint Van Gils. "Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um die Klasse zu halten. Das Potenzial dazu ist in jedem Fall vorhanden. Wir wollen so rasch wie möglich von den hinteren Plätzen wegkommen und frühzeitig alles klar machen."

 

Günter Schlenkrich

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