Regionalliga Mitte: Analyse Herbst 2010 Teil II: Union Volksbank Vöcklamarkt

voecklamarkt_big.jpgIm zweiten Teil der Analyse der Regionalliga Mitte Vereine zur Herbstsaison 2010 beleuchtet ooeliga.at diesmal den Tabellenachten aus Österreichs dritthöchster Spielklasse, die Union Volksbank Vöcklamarkt. Der Aufsteiger, der die Euphorie aus dem Aufstiegsjahr mitnehmen wollte, hatte einen holprigen Start in die Saison, hagelte es in den ersten drei Runden nur Niederlagen. In der zweiten Saisonhälfte der Hinrunde fand die Vietz-Elf jedoch zu gewohnter Stärke zurück und präsentierte sich vor allem auf eigener Anlage bärenstark. Mit beachtlichen 21 Punkten ist die Basis geschaffen, hat es der Aufsteiger im Frühjahr nun selbst in der Hand, das Ziel Klassenerhalt zu fixieren. In der folgenden Analyse nimmt Trainer Karl Vietz zur Hinrunde seiner Mannschaft Stellung und zieht Bilanz, zudem liefern wir Ihnen die wichtigsten Statistiken von Peter und Co.

Stolperstart der Vietz-Elf
Die Union Volksbank Vöcklamarkt errang unter Trainerfuchs Karl Vietz auf beeindruckende Art und Weise den Meistertitel in der OÖ Liga und konnte sich über den Aufstieg in Österreichs dritthöchste Spielklasse freuen. Die erfolgsverwöhnten UVB-Kicker starteten, nach dem Cup-Erfolg gegen Liga-Konkurrent FC Pasching, topmotiviert in die Meisterschaft, in der es plötzlich das böse Erwachen gab. Nach den ersten drei Runden standen null Punkte mit einem desaströsen Torverhältnis von 2:9 zu Buche. Für Trainer Karl Vietz war der Zeitpunkt gekommen die Mannschaft wachzurütteln und dieser klar zumachen, dass man in der Regionalliga mit der spielerischen Leichtigkeit der vergangenen Saison nicht zu Punkten kommen wird. Die Mannschaft hatte die richtige Antwort parat und schaffte im vierten Spiel einen 3:1-Erfolg in Gleinstätten, der die Initialzündung für einen sehr zufriedenstellenden Herbst sein sollte.

Bärenstarke zweite Saisonhälfte
Vergleicht man die Ergebnisse der ersten Saisonhälfte mit jenen der zweiten, muss man festhalten, dass die Vietz-Elf mit Fortdauer der Meisterschaft immer besser in Fahrt kam. Hatte der Aufsteiger nach den ersten sieben Runden lediglich sieben Punkte auf dem Konto, konnte bis zur finalen Herbstrunde das Punktekonto verdreifacht werden. Beeindruckend vor allem die Heimbilanz: In den letzten fünf Heimspielen standen vier Siege und eine Remis zu Buche, bei einem Torverhältnis von 16:4. Aber auch auf den Anlagen der Kontrahenten wurde Vöcklamarkt im Laufe der Meisterschaft immer stabiler, sodass die UVB-Kicker die letzten vier Matches der Hinrunde unbesiegt bleiben konnten.

Offensivspektakel auf Kosten der Defensive
Der Aufsteiger hat mit 29 Volltreffern die zweitbeste Offensivabteilung der Regionalliga Mitte – nur der GAK konnte einen Treffer mehr erzielen. Die attraktive und vor allem offensive Ausrichtung der Vietz-Truppe sorgt für spektakulären Fußball und garantiert Treffer am laufenden Band. Vor allem Ungarn-Legionär Joszef Peter profitiert vom Offensivdrang seiner Mitspieler und hält mittlerweile bei 13 Saisontreffern. Er erweist sich als der Top-Stürmer den man in der Regionalliga braucht und macht in knappen Matches oftmals den Unterschied aus. Wer viel in die Offensive investiert und attraktiven Fußball bietet, läuft natürlich Gefahr dies auf Kosten einer kompakten Defensive zu tun. 25 Gegentore sprechen eine deutliche Sprache, hat sogar Schlusslicht ASK Voitsberg weniger zugelassen. Um eine ähnlich erfolgreiche Rückrunde abzuliefern, gilt es in der Vorbereitung die Balance zu finden zwischen einer kontrollierten Offensive und einer stabilen Defensive.

Herbstanalyse von Trainer Karl Vietz:
„Wir hatten uns die Umstellung auf die Regionalliga etwas leichter vorgestellt, war uns im Vorfeld nicht bewusst wie stark diese Liga tatsächlich ist. Die ersten Wochen waren für meine Mannschaft eine sehr lehrreiche Zeit, dauerte es doch vier Runden um sich auf die Anforderungen dieser Liga einzustellen. Da wir in den letzten zwei OÖ Liga Saisonen sehr erfolgreich gewesen waren, wurde meine Mannschaft vor ein völlig neue Situation gestellt. Wenn man nicht so erfolgreich spielt, lernt man seine Spieler auch einmal von einer anderen Seite kennen - für mich als Trainer war sehr interessant zu sehen, wie die einzelnen Spieler mit negativen Erlebnissen umgehen. Gerade in dieser Phase konnte ich mich auch zu hubdert Prozent auf meinen Co-Trainer verlassen, da es sehr wichtig war auf die Spieler zuzugehen und Gespräche zu suchen.

Unterm Strich bin ich mit unserer Hinrunde sehr zufrieden, sind wir doch im Prinzp mit einem unveränderten Kader in die neue Saison gestartet. Die Spieler fanden im Laufe der Hinrunde immer mehr Gefallen an der Regionalliga, bekamen Selbstvertrauen und konnten ihr Potential regelmäßig abrufen. Vor allem im Spiel nach vorne haben wir Qaualität: Spieler wie Sammer, Lexl, Stanisavlevic oder Peter können enormen Druck erzeugen und sind immer für Tore gut. Ein großes Plus waren auch unsere Zuschauer, die bei Heimspielen für Gänsehautstimmung sorgen - auch wenn wir nicht gewinnen stehen diese geschlossen hinter der Mannschaft. Bezüglich Frühjahr werden wir uns vor allem eines vornehmen: Guten, attraktiven Fußball spielen und unsere Zuschauer zufrieden stellen. Alles andere wird sich von selbst ergeben. "


Tabellenrang: 8
Punkte: 21
Erzielte Treffer: 29
ErhalteneTreffer: 25
Tordifferenz: + 4
Höchster Sieg: 5:0 (gegen SAK)
Höchste Niederlage: 1:4 (gegen BW Linz und SC Weiz)
Torreichstes Spiel: 3:3 (gegen FC Pasching)
Heimbilanz (Sieg/X/Niederlage): 4/2/2
Auswärtsbilanz (Sieg/X/Niederlage): 2/1/4
Fairplaywertung: Platz 2 (30 Punkte)
Bester Torschütze: Joszef Peter (13 Tore)
Kartenspieler: Thomas Laganda (8x Gelb), Manuel Gegenleitner (1x Rot, 2x Gelb)

von Didi Aichmayr

Foto Slide: LUI

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