Yahya Genc nach 0:1: ?Stecken mitten im Abstiegskampf? (mit Fotos)

fcwels.jpgvoecklamarkt_big.jpgMit einem beachtlichen 0:0-Remis in der Wörthersee-Arena haben sich die Mannen des FC Wels in der Vorwoche gegen Austria Klagenfurt mehr als nur beachtlich aus der Affäre gezogen. Am 20. Spieltag der Regionalliga Mitte stand für die Messestädter nicht nur ein OÖ-Derby, sondern auch ein „Spiel mit Finalcharakter“ gegen die Union Volksbank Vöcklamarkt an. Die Gäste wurden bei ihrem Gastspiel in Wels von ihrem Co-Trainer Franz Gilhofer betreut, der für den erkrankten Karl Vietz eingesprungen war. In einem offenen Schlagabtausch setzten sich die Vöcklamarkter dank des Goldtreffers von Devid Stanisavlevic in der 74. Minute durch, konnten ihre nunmehr bereits fünf Spieltage lang andauernde Serie ohne Niederlage prolongieren und dürfen nun berechtigt mit einem Auge auf die vorderen Tabellenplätze schielen.

Die von Yahya Genc trainierten Welser begannen stark, kamen durch die Kreativspieler Aldin Sarhatlic und Milan Koprivarov zu guten Einschussgelegenheiten, doch wie schon in den letzten Partien, erwies sich auch heute UVB-Keeper Manuel Harrant als Fels in der Brandung und konnte in der Anfangsphase mehrmals sein Können unter Beweis stellen. Nach rund einer Viertelstunde fanden die von Franz Gilhofer betreuten Gäste immer besser ins Spiel. Vor allem die spritzige Flügelzange, bestehend aus Stefan Sammer und Markus Lexl, bereitete der Defensive des FC Wels gewaltiges Kopfzerbrechen. Auch der wiedergenesene Jozsef Peter fügte sich sehr gut ins Angriffsspiel seiner Elf und belebte die Offensive der Union Vöcklamarkt mit seinen Aktionen. Die in Scharen nach Wels gepilgerten Anhänger aus Vöcklamarkt hatten den Torschrei im ersten Spielabschnitt schon mehrmals auf den Lippen, doch ein Weitschuss von Devid Stanisavlevic und etliche weitere „Sitzer“ wurden leichtfertig vergeben. Auf der anderen Seite zog Schlussmann Harrant der jungen Welser Mannschaft mit seinen phänomenalen Paraden den letzten Nerv. Pünktlich nach 45 Minuten beendete Schiedsrichter Greinecker die, trotz fehlender Treffer, sehr ansehnliche erste Hälfte.

Der zweite Abschnitt begann wie ein Ebenbild der ersten Hälfte. Die Mannen von Yahya Genc fanden wieder besser ins Spiel und dominierten nach der Pause die Begegnung. Doch, wie schon in Hälfte eins, riss auch im zweiten Durchgang nach knapp 20 Minuten der Faden. 65 Minuten waren gespielt und plötzlich kam Stanisavlevic aus sieben Metern freistehend zum Ball, doch anstatt abzudrücken, machte der Stürmer einen Haken zu viel und verstolperte die hochkarätige Möglichkeit. Zwei tolle Torchancen hatte der Angreifer schon vergeben, doch die dritte ließ er sich nicht nehmen: Nach einem Eckball kommt der Offensivakteur frei zum Schuss, dieser wird abgefälscht und schlägt unhaltbar für den Welser Tormann Benjamin Kramer im Gehäuse ein.

Der Rückstand bedeutete zugleich den Weckruf für die Welser, die nun mit rollenden Angriffen das Tor der UVB belagerten. Doch ein Feichtinger-Distanzschuss wurde durch Harrant ebenso unschädlich gemacht, wie ein „Hochkaräter“ der Welser, den Stanisavlevic bereits nach Ablauf der regulären Spielzeit gerade noch von der Linie kratzen konnte. Danach war der Derbysieg für die von Franz Gilhofer betreuten Gäste unter Dach und Fach gebracht worden und die über 200 mitgereisten Fans feierten ihre Mannschaft, die nun auch ganz vorne in der Tabelle anklopft, überschwänglich.

Yahya Genc, Trainer FC Wels:
“Ich bin maßlos enttäuscht von meinen Spielern, habe ich ihr doch unter der Woche oft genug die Wichtigkeit dieses Duells erläutert. Nach dieser enttäuschenden Darbietung stecken wir mitten im Abstiegskampf, ein Punktepolster nach hinten ist kaum mehr gegeben. Die Spieler müssen nun schnell den Ernst der Lage begreifen, um dieser bedrohlichen Entwicklung entgegenzusteuern. Der UVB möchte ich zum verdienten Derbysieg gratulieren. Sie waren nicht nur in den Beinen, sondern auch im Kopf schneller, als meine Mannen.“

Franz Gilhofer, Co-Trainer Union Volksbank Vöcklamarkt:
“Bis auf die beiden Anfangsphasen zu Beginn und nach der Pause muss ich der gesamten Mannschaft, von “Eins” bis “Elf”, ein großes Lob aussprechen. Der Leitsatz „Einer für alle, alle für einen“ wurde heute von jedem Einzelnen zu 100 Prozent beherzigt. Ein Wahnsinn was unser Keeper Manuel Harrant heute wieder alles gehalten hat – eine Spitzenleistung! Ein großes Dankeschön auch an unsere Fans, die uns heute ein Heimspiel in Wels beschert haben. Nach so einer heroischen Leistung steigt natürlich schon die Vorfreude auf das nächste Derby in der kommenden Woche gegen Blau-Weiß Linz, wo ich ein kleines Volksfest erwarte.“

Formation FC Wels: 4-5-1
Beste Spieler: pauschale Mannschaftkritik, Benjamin Kramer ausgenommen

Formation UVB: 4-4-2
Beste Spieler: Manuel Harrant, pauschales Mannschaftslob

Fotos: Helmut Klein www.picturesexclusive.com

von Marco Wolfsberger

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