Steyr dreht VKB-Spiel der Runde in Schlussviertelstunde

grieskirchen_big.jpgskv.jpgAuf heimischer Anlage durfte der SV Pöttinger Grieskirchen den SK Vorwärts Steyr zum „VKB Spiel der Runde 19“ begrüßen. Geht es für die Steyrer derzeit darum, sich Luft im Titel-Zweikampf mit den SV WIGO Neuhofen/Ried-Amateuren zu verschaffen, gilt es für die Wartinger-Elf, sich im Rennen um Platz 4 und damit die Teilnahmeberechtigung zum ÖFB-Cup in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Die Führung in diesem Match übernahmen die Gastgeber durch Lenz in Minute 23, doch den Gästen gelang es, die Partie durch Tore von Schönberger (P./74.), sowie Kerschbaumer (82.) zu drehen und drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Offener Schlagabtausch zu Beginn
Der Anpfiff zu dieser Begegnung durch Schiedsrichter Martin Kollmann ist noch kaum verstummt, da lässt Manuel Schönberger, auf Seiten der Gäste, bereits die Zuschauer raunen: In Minute 4 knallt der Blondschopf den Ball aus zwanzig Metern ans Gehäuse von Reinhard Fuchsjäger, der dem Spielgerät nur zusehen kann, wie es den Querbalken trifft und wieder zurück ins Feld springt, doch auch der Nachschuss bringt nichts ein und so bleibt es beim 0:0. In der Folge entwickelt sich ein offener Schlagabtausch mit Möglichkeiten, allerdings keinen zwingenden, auf beiden Seiten.

Führung für Heimelf
23 Mal hat sich der Minutenzeiger um die eigene Achse gedreht, als sich das Leder plötzlich in den Maschen des Gehäuses von Gäste-Keeper Florian Berger befindet. Michael Flörl ist es, der Robert Lenz mit einem weiten Pass aus der eigenen Abwehr auf die Reise schickt. Dieser reagiert schneller als die Steyrer Abwehr und köpfelt gekonnt das Runde, über den herauseilenden Schlussmann der Roten hinweg, ins Eckige.

Dominante Gastgeber – zahnlose Vorwärts-Offensive
Nach dem Führungstreffer bleibt Grieskirchen die spielbestimmende Mannschaft und erarbeitet sich einige Tormöglichkeiten, die das Team von Coach Wartinger allerdings ungenutzt lassen muss, wie zum Beispiel in Minute 24, als sich unmittelbar nach dem Anstoß durch die Glieder-Elf die nächste Chance für die Heimischen ergibt: Nach einem Fehlpass von Dejan Javorovic kombinieren sich die Gebrüder Meister in den gegnerischen Sechzehner. Es folgt eine Flanke auf Eckersberger, der jedoch den Ball nicht richtig trifft und so den Gästen die Möglichkeit gibt, die Situation, mit Hängen und Würgen, zu entschärfen. Die beste Offensive der Radio-OÖ Liga, die der Steyrer nämlich, zeigt bis zu diesem Zeitpunkt nicht viel von ihrer Gefährlichkeit.

Erste „Hundertprozentige“ für Steyr
Es dauert bis zur 37. Minute, ehe es wirklich zu „brennen“ anfängt im Strafraum der Trattnachtaler: Grieskirchen-Goalie Fuchsjäger vertändelt in Higuita-Manier, im Duell gegen Falkner, den Ball, doch der heraneilende Daniel Lindorfer setzt das Spielgerät aus kurzer Distanz neben das Tor. Auch diese Aktion kann die spürbare Verunsicherung auf Seiten des SKV nicht vertuschen, denn das Spiel der Glieder-Elf ist geprägt von Abspielfehlern, sowie suboptimal ausgeführten Standards. Aus diesem Grund und weil die Gastgeber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die große Chance auf das 2:0, nach einem Freistoß von Scharschinger, nicht nutzen können, bittet Schiedsrichter Kollmann, beim knappsten aller Vorsprünge für die Heimelf, zum Gang in die Kabinen.

Nach der Pause: Fehlpass-Orgie
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wird das Spiel vorrangig durch die große Anzahl an Abspielfehlern, die allerdings auf beiden Seiten passieren, geprägt. Folgerichtig kommt die Begegnung kaum mehr in Schwung und in den ersten sieben Minuten des zweiten Abschnitts ergeben sich auch beinahe keine Einschussmöglichkeiten. Dann ist es Lenz, der völlig freistehend zum Kopfball kommt, denn Ball allerdings neben das Tor setzt. Zudem hebt der Linienrichter die Fahne und die Pfeife des Unparteiischen ertönt, es wird auf Abseits entschieden.

Dreifachwechsel
In Minute 55 entscheiden sich beide Trainer, ihren Teams neues Leben einzuhauchen. Auf Seiten der Gäste kommen Ruckendorfer und Kerschbaumer, dessen Einwechslung sich noch als Goldgriff erweisen sollte, für den indisponierten Javorovic, sowie für Rabenhaupt. Helmut Wartinger nimmt den Vorlagengeber zum 1:0, Michael Flörl, aus der Partie und schickt Derflinger ins Getümmel.


Stückwerk auf beiden Seiten
Auch unmittelbar nach diesem Spielertausch ändert sich nicht viel am Verlauf dieser Partie: Der Spielfluss ist völlig gerissen, keine Mannschaft scheint in der Lage zu sein, sich eine nennenswerte Feldüberlegenheit zu erspielen. So kommt es auch, dass sich bis 15 Minuten vor Schluss keine Torraumszenen mehr ereignen, beide Teams zu keinen Chancen mehr kommen. Elfmeter! Ausgleich! Eine Viertelstunde vor Schluss allerdings, bringt Gondosch Mehlem im Grieskirchner Sechzehner regelwidrig zu Fall. Schiedsrichter Kollmann entscheidet auf Elfmeter, der von Schönberger scharf und platziert zum Ausgleich verwandelt wird.


Steyr dreht Partie
Nach der Egalisierung der Führung der Heimelf nimmt die Begegnung dann etwas an Fahrt auf, kommen beide Teams zu einigen wenigen Chancen, bevor dann der eingewechselte Kerschbaumer in Minute 82, nach Zuspiel von Lindorfer, zur Führung für die Gäste, in die rechte obere Ecke des Fuchsjäger-Gehäuses einnetzt. Seinen Treffer zelebriert der Schütze derart exzessiv, dass er vom Unparteiischen für das Auszeihen der Spielbekleidung mit dem gelben Karton bedacht wird.


Turbulente Schlussphase

In der Folge entwickelt sich die wohl spannendste Phase dieser Begegnung, denn sowohl die Grieskirchner, die nur durch ihren Torhüter vor einem höheren Rückstand bewahrt werden, als auch die Steyrer, die sich nach einem Neuböck-Freistoß nur mit Mühe befreien können, kommen noch einmal arg in Bedrängnis. In Minute 90 folgt dann die wohl größte Möglichkeit für die Gäste, auf 3:1 zu erhöhen: Lindorfer überwindet auf der rechten Seite die Abwehr der Heimischen, bringt einen Stanglpass zur Mitte, wo Schönberger den Ball aus 13 Metern über das leere Tor schießt. In der Folge bleibt es beim Spielstand von 2:1 für Vorwärts, daran ändert auch ein „stürmischer“ Fuchsjäger nichts mehr, der bei zwei Standardsituationen für die Heimmannschaft mit nach vor geht.

Stimmen zum Spiel

Edi Glieder (Trainer SK Vorwärts Steyr): „Rückblickend muss ich sagen, dass wir heute zu einem sehr glücklichen Sieg gekommen sind. Diese Partie war eine sehr schlecht geführte, denn beide Mannschaften konnten am heutigen Tag ihr volles Pouvoir nicht abrufen. Was die Zuseher heute zu Gesicht bekamen, sah über weite Strecken nicht nach Fußball aus.“

Formation: 4-2-3-1
Bester Spieler: keiner

Helmut Wartinger (Trainer SV Pöttinger Grieskirchen)
: „Ich bin mit dem Verlauf der Partie bis zu dem Zeitpunkt, als der Elfmeter gegen uns gepfiffen wurde, sehr zufrieden, weil mein Team das machte, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten, dann kippte allerdings das Match. Summa summarum haben wir unnötig verloren, da Vorwärts keineswegs stärker war, als wir."

Formation: 4-4-2
Bester Spieler: Alexander Meister, Robert Lenz
 

von Matthias Bräuer

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