Sattledt betoniert sich gegen Steyr zu Punkt (mit Fotos)

sattledt_big.jpgsteyr-big.jpgMit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen im Tank trat Vorwärts Steyr die Reise nach Sattledt an, konnte doch am letzten Wochenende das lange herbeigesehnte Duell mit dem schärfsten Verfolger, Neuhofen I./Ried Amat., vor einem beeindruckenden Auditorium von 3000 Besuchern und somit drei immens wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschale gewonnen werden. Gegen die Elf von Spielertrainer Venelin Petkov musste der Titelanwärter No.1 allerdings Federn lassen und sich mit einem Punkt und einem torlosen Remis zufrieden geben.

Offener Beginn
Nachdem der Pfiff zum Anstoß von Schiedsrichter Schüttengruber erfolgt ist, entwickelt sich im Sattledter Waldstadion, anfangs, eine relativ offene Partie. Sowohl die Gäste aus Steyr, als auch die Hausherren sehen sich in der ersten Viertelstunde dieses Spiels nicht in Daniel Lindorfer zieht wuchtig ab, verfehlt das Tor aber knappder Lage, ernst zu nehmende Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Die erste wirklich gefährliche Aktion dürfen dann in Minute 16 die Mannen von Trainer Edi Glieder für sich verbuchen, als Lindorfer seinen Schuss vom Sechzehner nur knapp zu hoch ansetzt. 120 Sekunden später ist es erneut der derzeit zweite in der Torschützenliste der RadioOÖ-Liga, der für Gefahr sorgt, als er seinen Ruf als „Sturmtank“ gerecht wird, die Sattledter Defensive düpiert, dann allerdings im Strafraum die Situation mit einem schlechten Querpass ungewollt entschärft.

Steyr drängt auf Führungstreffer
In der Folge zeigt sich der Tabellenführer sehr bemüht, den Führungstreffer zu erzielen, während die Heimmannschaft beinahe ausschließlich mit hohen Bällen versucht zum Erfolg zu kommen, was gegen eine gut sortierte Vorwärts-Defensive allerdings als äußerst aussichtslos bezeichnet werden kann. Steyr hingegen kommt zu einigen Einschussmöglichkeiten, stets stellt sich den Aufstiegsaspiranten aber ein gegnerisches Bein in den Weg, um entweder den Ballführenden vom Spielgerät zu trennen, oder einen Torschuss abzublocken.

Hausherren mit „Igeltaktik“
Spielertrainer Petkov hat wohl vor diesem Match entweder einen Crashkurs als Betonmischer absolviert, oder genaue Feldstudien am Daniel Kerschbaumer trifft nur den Verteidiger PetkovErinaceus, zu Deutsch Igel, vorgenommen, denn anders ist die gelungene Umsetzung des Catenaccio à la Sattledt nicht zu erklären. Die Gäste laufen zwar Sturm in Richtung Turner-Tor, kommen aber nur äußerst selten zum Abschluss und wenn, dann landet der Ball zumeist neben dem Gehäuse, wie zum Beispiel in Minute 40, als Kerschbaumer einen Kopfball nach Merkinger-Flanke hauchdünn neben dem „Eckigen“ platziert. Weil es Steyr nicht gelingt, das Leder über die Sattledter Torlinie zu bugsieren und diese in der Offensive quasi überhaupt nicht in Erscheinung treten, bittet Schiedsrichter Schüttengruber beim Stand von 0:0 zum Pausentee.

Zweite Halbzeit: Steyr weiter im Vorwärtsgang
Fünf Minuten sind in Halbzeit zwei gespielt, da wird Ruckendorfer erstmals bei Heim-Defensive vorstellig, sein Schuss streicht allerdings Zentimeter am linken Kreuzeck vorbei. Vier Mal darf sich der große Zeiger um die eigene Achse drehen, bevor es wieder so richtig gefährlich wird: Schönberger stoppt sich, nach Kerschbaumer-Zuspiel, den Ball 18 Meter vor dem gegnerischen Tor, zieht ab, Petkov fälscht gefährlich ab, doch Goalie Turner kann das Spielgerät sicher unter Kontrolle bringen.

Elfmeteralarm im Doppelpack!
In Minute 61 zieht Kerschbaumer unwiderstehlich und dynamisch in den Sattledt-Strafraum und wird nach einem Zweikampf mit Petkov Foul oder kein Foul ... das ist hier die Fragevon ebendiesem zu Fall gebracht. Die Pfeife des Unparteiischen bleibt allerdings, trotz Proteste seitens der Gäste, stumm. Vier Minuten später brennt es erneut im   Heim-Sechzehner: Lindorfer zieht, nach mustergültigem Zuspiel durch Schönberger, aus kurzer Distanz ab, doch Hexer Turner sichert seinem Team mit einem Weltklassereflex die weiße Weste. In der 69. Minute müssen dann die mitgereisten Steyrer Fans den Atem anhalten, denn Osman Karacam dringt in den Strafraum von Torhüter Berger ein und wird von Rabenhaupt der Bodenhaftung seiner Füße beraubt, doch auch hier ertönt kein Pfiff.

Offene Schlussphase
Je älter diese Partie wird, desto aufmüpfiger werden die Heimischen, denn es scheint fast so, als hätte sich der Favorit mit seiner temporeichen Art, Fußball zu spielen, selber müde gekickt. In Minute 80 kann Danninger, nach Zatl-Lochpass im letzten Augenblick klären und nur 60 Sekunden später ist es Koparan, dessen Schuss Keeper Berger und seine Vorderleute nur mit großen Mühen klären können. In Minute 90 kommt es dann sowohl zu einem sportlichen, als auch auditorischen Aufreger. Während Danninger einen Volleyschuss nur hauchdünn über das Gehäuse der Sattledter setzt, prallen auf der Tribüne die Fangruppen der beiden Teams aufeinander. Zu guter Hatte das Siegestor am Fuß: Alexander Danninger am Boden zerstörtLetzt vergibt dann noch Alexander Danninger die finale Möglichkeit, das Spiel doch noch zu Gunsten seines Teams zu entscheiden, der Ball findet aber nicht den Weg ins Tor.

Stimmen zum Spiel:
Venelin Petkov (Spielertrainer ATSV Bamminger Sattledt): „Ich bin mit der spielerischen Leistung meiner Mannschaft nicht zufrieden. Wir haben uns 90 Minuten darauf beschränkt, das Spiel zu zerstören. Es wäre für uns mehr drinnen gewesen, auch wenn Steyr spielerisch besser war, läuferisch und kämpferisch kann man die Performance meines Teams, in der Form, wie ich sie heute zu Gesicht bekommen habe, akzeptieren.“

Formation: 4-1-4-1
Bester Spieler: Miron Muslic, Fabian Leitner, Peter Holzner

Reinhard Mayr (Co-Trainer SK Vorwärts Steyr): „Wir haben gut gespielt, kamen zu 5-6 Hochkarätern, hatten beinahe 75% Ballbesitz. Sattledt stand nur hinten drinnen, wir mussten gegen eine Menschenmauer anlaufen. Ein Tor wollte heute einfach nicht gelingen. Ein Wort noch zu den unglaublich katastrophalen Platzverhältnissen in Sattledt: Unser Tormann hat sich beim Aufwärmen mit einem am Boden liegenden Glassplitter verletzt und der Rasen war allgemein eine Zumutung."

Formation: 4-2-3-1
Bester Spieler: Pauschallob

von Matthias Bräuer

Fotos: Gabor Bota

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