Vorwärts trotz zweier Platzverweise vor dem Meistertitel (mit Fotos)

micheldorf_big.jpgsteyr-big.jpgDas VKB-Spiel der Runde zwischen dem SV Grün-Weiß Micheldorf und Kultklub Vorwärts Steyr endete mit einem torlosen Remis. Dieser Punkt sollte der Glieder-Elf wohl reichen, um bereits vorzeitig als Meister festzustehen und nächstes Jahr in der Regionalliga spielen zu können. Der SKV ist mit neun Punkten Vorsprung und dem deutlich besseren Torverhältnis praktisch durch. Und das auch zu Recht, dieser Traditionsverein mit seinen tollen Fans gehört einfach nach oben.

Sierning siegt – Lindorfer wird geehrt
Sierning gewinnt in Neuhofen mit 2:0. Es war also für den Kultklub aus Steyr bereits von Spielbeginn weg alles angerichtet, um sich vorzeitig zum Meister krönen zu können. Doch nicht nur deshalb war bei den Steyrern bereits vor Spielanpfiff die gute Launen parat, Bomber Daniel Lindorfer wurde zudem als VKB-Spieler der Runde 22  von Ligaportal-Chef Mag. Thomas Arnitz geehrt.

Flottes Hin und Her in Halbzeit eins
Die erste Chance im VKB-Spiel der Runde fand jedoch die Heimmannschaft aus Micheldorf vor. Nachdem Manfred Winkler herrlich über Rassige Partie in Micheldorflinks durchmarschierte und dann Mathias Roidinger bediente, musste Vorwärts-Schlussmann Berger zum ersten Mal eingreifen. Doch auch auf der Gegenseite gings brenzlig her, Harald Ruckendorfer brachte den Ball hoch in den 16er - Lindorfer scheiterte dann nur knapp. Und das alles bereits in den ersten Spielminuten. In dieser Tonart ging es auch weiter, quasi im Gegenzug musste Michael Mehlem nach einem Vorstoß von Niki Obermair in höchster Not retten. Und es war immer noch kein Ende dieser Drangperiode in Sicht, einziger Unterschied war nur, dass in der weiteren Phase der Partie richtig klare Torchancen Mangelware blieben, zumeist war ein Verteidiger dazwischen. Doch dann hätte es eigentlich passieren müssen, Mehlem auf Schönberger, der steckte ideal durch auf Lindorfer und wieder rettete Manuel Kössl im letzten Augenblick. Aber auch Micheldorf versteckte sich weiterhin nicht, kam durch Niki Obermair und Mandi Winkler ebenfalls zu guten Möglichkeiten. Nach 34 Minuten hatten dann auch die Hausherren beinhahe den Torschrei auf den Lippen, Youngstar Michael Halbartschlager mit einer tollen Hereingabe von rechts - Matthias Roidinger stand bereit und rasierte dann aus gut 10 Metern über den Ball. Im Gegenzug hätte es dann aber auch gut und gerne 0:1 für den Kultklub stehen Roidinger (l.) blieb ohne Torerfolgkönnen, Kerschbaumer kam aus gut 18 Metern halblinks zum Schuss - Patrick Forster rettete für den geschlagenen Bernd Schrattenecker auf der Linie. Eine ähnliche Situation fand wenige Augenblicke darauf auch Harald Ruckendorfer vor, diesmal war aber Falko Feichtl der Spielverderber. Das wars dann auch mit Halbzeit eins. Resüme: Tolle Partie, Chancen auf beiden Seiten, Fußballherz was willst du mehr? Ähnlich sahen es wohl auch die gut 1200 gekommenne Zuseher.

Spiel wird rassiger – Zwei Ausschlüsse für Vorwärts
Der zweite Durchgang begann ähnlich, wie der erste beendet wurde. Bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff waren die Hausherren sofort wieder gefährlich. Matthias Roidinger scheiterte hierbei mit einem Weitschuss nur ganz knapp. Traten beide Teams in Halbzeit eins vor allem mit spielerischen Mittel in Erscheinung, kamen in den zweiten 45 Minuten auch noch rassige Zweikampfsituationen dazu. In Minute 55 wurde es dann zum ersten Mal richtig ruppig im Kremstal. Kerschbaumer tackelte Dietmar Gruber  brutal von hinten. Die logische Folge: Rote Karte für den Vorwärts-Akteur. Die Glieder-Elf war also nur noch mit zehn Mann am Spielfeld vertreten. Das ganze geschah direkt an der Steyrer Einen Punkt erreicht, das sollte für den Meistertitel reichenFanfront - unzählige Bierbecher flogen ins Spiel, Schiri Kitzmüller musste kurz unterbrechen. Auch wenn die Emotionen hoch gingen, auf solche Szenen hätte man beim abermals lautstark vertretenen Steyrer Fananhang verzichten können. Doch das war noch lange nicht alles, für den Traditionsverein kam es doppelt bitter. Nur zwei Minuten später flog auch Steyrs-Kapitän Mehlem vom Platz. Nach Zweikampf mit Nussi Roidinger sah er mit seiner zweiten gelben Karte den Ampelkarton. Die Partie war in dieser Phase des Match an Dramatik kaum mehr zu überbieten und die zwei Ausschlüsse hatten ein Powerplay der Grün-Weißen aus Micheldorf zur Folge. Dieses blieb aber unbelohnt, die Wauki-Elf versuchte es oft mit der Brechstange und scheiterte oft mit dem letzten finalen Pass. Wer gedacht hätte, Vorwärts würde sich also nur noch aufs Halten des Ergebnises konzentrieren, dem wurde Besseres belehrt. In der Schlussphase hatten die Gäste aus Steyr durch Ruckendorfer und Lindorfer (Pfostenschuss) sogar die hochkarätigeren Chancen. So blieb es beim gerechten und torlosen Remis, welches Vorwärts Steyr wohl schon gereicht hat, um nächstes Jahr in der Regionalliga spielen zu können. Der SKV ist mit neun Punkten Vorsprung und dem deutlich besseren Torverhältnis praktisch durch. Und das auch Daniel Kerschbaumer kann seine rote Karte nicht fassenzu Recht, dieser Traditionsverein mit seinen tollen Fans gehört einfach nach oben. Diese stimmten zum Schlusspfiff auch noch voller Freude ein "Nie mehr vierte Liga an", es sei ihnen vergönnt.

 

Stimmen zum Spiel:

Walter Waldhör (Trainer GW Micheldorf): "Es war ein gutes Spiel beider Mannschaften, indem beide Teams auch sicher mit dem Punkt gut leben können. Trotz der beiden Ausschlüsse ist es uns leider nicht gelungen, dies in Tore umzumünzen. Steyr ist hinten weiterhin sehr gut organisiert gestanden, wir haben es oft mit der Brechstange versucht und darauf vergessen, einfach Fußball zu spielen."

Die Besten: Michael Halbartschlager, Michael Obermair, Bernd Schrattenecker
Formation: 4-4-2
 

Reinhard Mayr (Co-Trainer Vorwärts Steyr): " Erste Halbzeit war ein etwas müder, schlafer Kick unserer Mannschaft. Wir sind nicht so aufgetreten wie wir uns das vorgestellt hätten. Im zweiten Durchgang sind wir dann aber besser ins Spiel gekommen, wir wollten unbedingt diesen Dreier holen. Dan kamen aber leider die beiden Ausschlüsse, welche man meiner Meinung nach mit etwas Fingerspitzengefühl auch anders entscheiden hätten können. Wir haben uns aber dann nicht hängen gelassen, es war ein Weckschrei für unser Team. Aufgrund der Konterchancen in der letzten halben Stunde waren wir dem 1:0 auch etwas näher als Micheldorf."

Die Besten: Aufgrund zweiter Halbzeit: Pauschallob an ganze Mannschaft
Formation: 4-2-3-1

VKB-Spieler der Runde Daniel Lindorfer
 

von Raphael Watzinger

Fotos: Gabor Bota

 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.