FC Blau Weiß Linz mit geglücktem Start in die Erste Liga

blauweiss_big.jpghartberg_tsv.jpgZum Saisonauftakt der „Heute für Morgen“ Erste Liga empfing der FC Blau Weiß Linz den TSV Hartberg im Paschinger Waldstadion. Trotz des Ausweichens in die Linzer Vorstadt, welches aufgrund von nicht abgeschlossenen Bauarbeiten auf der Linzer Gugl nötig wurde, durfte sich der Liganeuling der tatkräftigen Unterstützung seiner Anhängerschaft sicher sein, war die Euphorie nach dem geschafften Aufstieg, doch noch deutlich zu verspüren. Mit dem sogenannten „Zwölften Mann“ im Rücken sollte es bereits im ersten Spiel die ersten Punkte geben, jedoch war der bereits ligaerprobte Konkurrent aus der Steiermark keinesfalls zu unterschätzen.

Bei beiden Vereinen gab es nach Ablauf der letzten Spielzeit eine Vielzahl von Veränderungen, welche nicht nur die Spieler- sondern auch die Trainerpositionen betraf. So bedeutete dieses Aufeinandertreffen sowohl für Blau Weiß-Coach Thomas Weissenböck, als auch für Hartbergs neuen Mann an der Linie Kurt Garger ihr Pflichtspieldebüt bei ihren neuen Arbeitgebern. Daher durfte man gespannt sein, welches Team die Philosophie der neuen Betreuer bereits besser umsetzen konnte, beziehungsweise wie gut sich die Neuverpflichtungen bereits in das Mannschaftsgefüge integrieren konnten. Bei den Linzern bekamen mit Bubenik, Höltschl, Huspek, Hassler und Poljanec auch gleich fünf „neue Gesichter“ ihre Chance sich zu beweisen und auch in der Startelf der Gäste musste man nicht lange suchen, um Neuzugänge zu entdecken.

Wimleitner verhindert frühen Rückstand
bwlinz_hassler_fotolui.jpgBeide Teams gingen von Anfang an mit viel Elan und Einsatz in die Zweikämpfe und verzichteten auf ein gegenseitiges Abtasten. Der erste große Aufreger in dieser Partie ließ nicht lange auf sich warten. In Minute 7 übernahm Hartbergs Rakowitz einen Eckball volley und der Ball landete, abgefälscht von Lukas Mössner im Tor. Der Treffer wurde aber vom Schiedsrichtergespann rund um Robert Schörgenhofer wegen Abseits nicht anerkannt, was jedoch auf dem zweiten Blick eine Fehlentscheidung war, befand sich der Hartberger Angreifer doch auf gleicher Höhe. Die Gäste blieben weiterhin am Drücker und nur zwei gute Paraden von David Wimleitner, nach Schüssen von Huber und Mössner, konnten den Führungstreffer der Garger-Elf verhindern. In der 18. Spielminute war es abermals der Linzer Schlussmann, der das erste Tor in der Begegnung verhindern konnte. Er blieb im Eins gegen Eins gegen Hartbergs Rakowitz, welcher schön in den Strafraum gezogen war, Sieger.

Ein Hin und Her
„Die Tore, die man nicht schießt bekommt man!“, lautet eine alte Fussballerweisheit, welche auch in diesem Spiel ihre Gültigkeit zu haben schien. Blau Weiß Linz slowenischer Neo-Stürmer David Poljanec nahm sich in Minute 21 aus über 20m ein Herz und versenkte den Ball unhaltbar im langen Eck zum 1:0. Lange durften sich die Mannen von Trainer Thomas Weissenböck aber nicht über die Führung freuen, denn bereits eine Minute später konnte Hartberg zurückschlagen. Nach einem Freistoss war Michael Huber mit dem Kopf zur Stelle, um den Ausgleich zu fixieren. In dieser Tonart sollte es im Paschinger Waldstadion weitergehen. Beinahe wäre nämlich der Heimelf postwendend die neuerliche Führung geglückt. Nach einem Stangelpass von der linken Seite von Huspek, scheiterte Dominic Hassler aus kürzerster Distanz an Hartbergs Torwart Rindler.

Aluminium verhindert Gästeführung
Blau Weiß Linz schien nach rund 30 Minuten endgültig in der neuen Liga angekommen zu sein, indem man sich besser auf die aggressive Spielweise der Hartberger einstellte. Trotzdem waren es die Steirer die beinahe den nächsten Treffer erzielt hätten. Zuerst scheiterte wieder Stefan Rakowitz, freistehend aus rund 15m, an Torwart Wimleitner, danach traf Lukas Mössner per Kopf nur die Querlatte. Fast hätte mit Wolfgang Bubenik ein Linzer Verteidiger den bislang so glücklosen Hartberger Stürmern die Arbeit abgenommen, in dem er eine Flanke beinahe ins eigene Tor abfälschte. Die letzte große Möglichkeit vor der Pause fanden dann aber wieder die Linzer vor. Eine herrliche Kombination über mehrere Stationen versuchte Blau Weiß Kapitän Tino Wawra per Seitfallzieher aus rund 11m abzuschließen. Da sein Versuch aber knapp am Gehäuse vorbeiging, endete die erste sehr unterhaltsame Halbzeit mit 1:1.

hartberg_garger_fotolui.jpgDen besseren Start in die zweite Spielhälfte hatte Hartberg. Von Beginn an drückten die Steirer wieder aufs Tempo. Blau Weiß Linz hingegen hatte Probleme wieder in das Spiel zu finden, was auch darauf zurückzuführen war, dass man den Gegenspielern zu viel Platz überließ. Beinahe wäre genau das von Cem Atan bestraft worden. Der ehemalige Bundesliga-Profi zündete aus großer Distanz eine regelrechte Rakete, welche nur haarscharf am Linzer Gehäuse vorbeischoss.

Wie aus dem nichts heraus
In Minute 68 wurde dann aber der bisherige Verlauf des zweiten Durchganges auf dem Kopf gestellt. Nach einer Kopfballverlängerung von David Poljanec war Boris Arapovic zur Stelle, um diese tolle Vorarbeit volley aus halbrechter Position zum 2:1 ins kurze Eck zu verwerten. Die Hartberger zeigten sich von diesem unerwarteten Rückschlag alles andere als geschockt, sondern versuchten vielmehr noch einmal zurückzukommen. Ein ums andere Mal scheiterten sie aber wieder am Linzer Schlussmann David Wimleitner. Die Gastgeber versuchten nun den vermeintlichen Erfolg in den letzten 15 Minuten mit Mann und Maus zu verteidigen.

Heiße Schlussphase
In Minute 81 hätten dann beinahe beide Teams einen Treffer bejubeln dürfen. Zuerst scheiterte Höltschl an Hartbergs Tormann Rindler mit einem Schuss aus 16m und dann verhinderte wiedereinmal Wimleitner, mit einem wahnsinnigen Reflex, den Ausgleich durch Lukas Mössner. In der 89 Minute verhinderte schließlich die Stange die endgültige Entscheidung in dieser Partie. Nach Flanke von Arapovic war es der eingewechselte Michael Miksits, der per Kopf nur mit Pech scheiterte. In der 93 Minute erfolgte der von den rund 3000 Zuschauern viel umjubelte Schlusspfiff. Der FC Blau Weiß Linz konnte sich in diesem packenden Spiel schließlich mit 2:1 durchsetzen und legte so einen gelungen Start in die Spielzeit 2011/2012 hin.

 Stimmen zum Spiel:

Gerald Perzy (Teammanager des FC Blau Weiß Linz):
„Mit diesem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden. Einen schöneren Einstand hätten wir uns nicht wünschen können, auch wenn vor allem spielerisch noch Luft nach oben ist, was wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass sich unsere Spieler erst an die Erste Liga gewöhnen müssen. Bei uns stehen jetzt noch zwei weitere schwere Begegnungen innerhalb einer Woche auf dem Programm. Zuerst geht es auswärts gegen Austria Lustenau und dann freuen wir uns schon auf das Derby gegen den LASK vor sicherlich vollem Haus. Mit diesem schweren Aufgaben vor der Tür ist es natürlich besonders wichtig, dass uns niemand mehr diese drei Punkte nehmen kann.“

Aufstellung: 4 - 4 - 2

Besten Spieler: Wimleitner, Poljanec

Mag. Markus Tatar (Co-Trainer des TSV Hartberg):
„Diese Niederlage schmerzt uns natürlich sehr, da wir heute wohl die bessere Mannschaft auf dem Platz waren. Vor allem in den ersten 25 Minuten nach der Pause haben unsere Spieler, das Geschehen auf dem Platz klar diktiert. Leider Gottes haben wir heute aber, trotz einer ansonsten ganz ansprechenden Leistung, den einen oder anderen Fehler begangen, welcher uns zusammen mit dem Auslassen von fünf bis sechs guten Möglichkeiten, heute letztendlich das Spiel gekostet hat. Der nächste Gegner lautet Altach und ist somit sicherlich keine leichte Aufgabe, denn diese sucht man in dieser Liga meiner Meinung nach vergebens. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir genug Klasse besitzen, um diese Begegnung für uns entscheiden zu können.“

Aufstellung: 4 - 4 - 1 - 1


von Michael Obrecht
Fotoslide + Fotos: LUI

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