"Die Stunde der Wahrheit" - von Experten und jenen, die es werden wollen

wappen-ooeliga-2011-2012.jpgJeweils wenige Tage vor einem Spieltag hat ooeliga.at die Trainer der Radio OÖ-Ligisten um die Abgabe ihrer Expertentipps gebeten. Dabei spielten Ergebnisse keine Rolle, lediglich den Sieger sollten sie erraten, oder eben ein mögliches Remis. Was dabei heraus kam war teils sehr voneinander abweichend. Eines hatten die Coaches aber gemeinsam, keiner von ihnen traute sich gegen die eigene Mannschaft zu tippen, ja nicht einmal ein Remis durfte es sein. Mal klappte es mit dem Dreier dann auch, mal nicht. Bei der "Stunde der Wahrheit" in der darauffolgenden Woche wurde schließlich alles offengelegt. Die gute Nachricht: keiner der Trainer vertippte sich komplett, eine richtige Vorahnung war immer dabei. Die schlechte Nachricht: bei allen sieben Spiele lag aber auch keiner richtig. ooeliga.at hat die Einschätzungen der Trainer analysiert. 


And the winner is ... Andreas Luksch

Insgesamt 13 Trainer wurden um ihre Tipps gebeten, nur einer schaffte fünf Richtige. In Runde sieben zeigte Andreas Luksch, Trainer von SV Sierning, ein richtig gutes Näschen. Dabei lag er mit seinen ersten beiden Versuchen gleich daneben, Gmunden und Eferding machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Die Traunseestädter gewannen deutlich gegen die zu diesem Zeitpunkt bereits glücklosen Sattledter klar mit 4:0 und die Slach-Elf holte einen Dreier bei Weißkirchen. Luksch hatte jeweils auf ein Remis getippt. Danach lief es aber wie geschmiert. Bad Schallerbach gewann gegen Dietach, Donau bei Traun und Wallern bei Neuhofen/Ried. Sogar das Remis zwischen Edelweiß und Micheldorf sah der Sierning-Trainer richtig voraus. Am meisten konnte er sich aber über den richtigen Tipp auf die eigene Mannschaft freuen. Sierning gewann nämlich tatsächlich gegen Grieskirchen und blieb von diesem Zeitpunkt auch bis zum Ende der Herbstsaison ungeschlagen.

Weitere vier Trainer mit über 50 Prozent

Weder vor noch nach der siebenten Runde kam ein Trainer an Andreas Luksch heran. Ganz knapp dran waren aber zumindest der Trainer von Herbstmeister Wallern, Harald Gschnaidtner, Christian Stumpf vom Vize-Herbstmeister Edelweiß, Grieskirchen-Coach Helmut Wartinger und der Neo-Trainer von Weißkirchen, Karl Meister. Aufgrund seines späteren Einstiegs in die OÖ-Liga bat ooeliga.at den Ex-Profi auch ganz zum Schluss um die Einschätzungen. Und tatsächlich, mit vier richtigen Tipps setzte er sich im Spitzenfeld fest. Gewurmt wird ihn haben, dass die eigene Mannschaft zu Hause mit 0:1 gegen Neuhofen/Ried verlor. Für die fünf Richtigen hätte es einen Sieg seiner Elf gebraucht. Ebenfalls falsch lag Helmut Wartinger bei dem Siegestipp auf das eigene Team. Lenz und Co. holten nämlich am ersten Spieltag nur ein 2:2 gegen Dietach. Gschnaidtner und Stumpf dagegen vertippten sich bei der eigenen Mannschaft nicht, beide holten den erwarteten Sieg. 

Breiter Mittelbau

Ein respektables, aber nicht zu Jubelstürmen animierendes Ergebnis erzielten weitere vier OÖ-Liga-Trainer. Je drei richtige Tipps gaben Oliver Ablinger (Dietach), Michael Angerschmid (Neuhofen/Ried), Walter Waldhör (Micheldorf) und Patrick Zehetner (Sattledt) ab. Zugute halten muss man ihnen aber, dass immer wieder wirklich unerwartete Ergebnisse zustande kamen. Ablinger tippte zum Beispiel im Spiel zwischen Bad Schallerbach und Weißkirchen auf die Heimmanschaft, Weißkirchen holte aber einen 3:1-Auswärtssieg. Waldhör erwartete, so wie der Großteil des Landes, einen Wallern-Sieg gegen Sierning. Das Ergebnis ist bekannt, 0:6. Auch Angerschmid glaubte an eine Fortführung der unglaublichen Donau-Serie, als die Mannschaft ein Schützenfest nach dem anderen feierte. Die Ernüchterung kam dann aber in Dietach, als man mit 0:2 unter die Räder kam. Pech für Donau, Pech für Angerschmid.

Olzinger und Hegedüs lassen Expertise vermissen

Stefan Kuranda (Traun) und Thomas Slach (Eferding) tippten lediglich zweimal richtig und landeten somit ein Ergebnis, das man getrost verschweigen darf. Ihr Glück, dass es weitere zwei Trainer gibt, die nur halb so viele Spiele richtig einschätzten. Bela Hegedüs (Bad Schallerbach) und Alfred Olzinger (Gmunden) schossen beim ooeliga.at-Expertentipp nämlich den Vogel ab. Sieben Spiele, lediglich ein richtiger Tipp, eine wahrlich magere Ausbeute. Doch wie kam es dazu? Hegedüs' Ausrede könnte die frühe Saisonphase sein, er musste immerhin schon in Runde vier ran. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt ahnen können, dass Wallern einen Durchmarsch startet und sogar in Grieskirchen glatt gewinnt. Auch der Sieg der bis dahin punkte- und torlosen Trauner eben gegen Bad Schallerbach war eine richtige Überraschung. Auch bei Olzinger war es unter anderem der Tabellenletzte, der ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Der Gmunden-Coach hatte auf einen Grieskirchen-Sieg in Traun getippt, das Spiel endete 3:3, wobei die Kuranda-Elf sogar als Sieger vom Platz hätte gehen können. Auch der 3:1-Sieg von Weißkirchen gegen Wallern glich einer Sensation, zumal die Elf von Karl Meister in der Woche zuvor mit 1:9 in Grieskirchen unter die Räder gekommen war. Erklärungen gibt es also genügend, helfen tut's dennoch nicht, Schlusslicht bleibt Schlusslicht. Für die Beiden gilt es nun auf die Rückrunde zu warten und Boden gut zu machen, Gelegenheit dazu haben sie jedenfalls, denn im Frühjahr geht es natürlich weiter mit der "Stunde der Wahrheit".


von Milan Vidovic

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