Herbstrückblick III: Die Nachzügler zeigen auf, Lenz auch

ooeliga_ball01.jpgIm dritten und letzten Teil des ooeliga.at-Herbstrückblicks werden die Runden 10 bis 13 behandelt. Im Gegensatz zu den ersten beiden Phasen des Herbstdurchganges, als die Top-Teams das Geschehen mit teils unglaublichen Siegesserien dominierten, war zum Ende der Halbsaison hin eine bis dahin ungewohnte Ausgeglichenheit zu beobachten. Nahezu kein Unterschied mehr zwischen Top-Mannschaften, dem Mittelbau und den Nachzüglern. Jeder schien jeden besiegen zu können, die von ooeliga.at-Experte Markus Waldl erkannte "Zweiklassengesellschaft" war nicht mehr vorhanden. Zu Beginn dieser Phase gab es aber doch auch den deutlichsten Sieg im gesamten Herbst, wobei sich Stürmer Robert Lenz besonders in den Mittelpunkt schoss. 9:1-Gewinner SV Pöttinger Grieskirchen war allgemein der Endspurt-Gewinner der Liga. Lesen Sie hier mehr dazu:


Triplepack, Quattropack, ... , Robert Lenz

Es übersteigt ja eigentlich schon das Vorstellbare, was Robert Lenz da in Runde zehn leistet. Grieskirchen gewinnt mit 9:1 gegen Weißkirchen, dessen Trainer Karl Meister muss sich danach von seinen Söhnen Roland und Alexander - beide bei Grieskirchen tätig - zu Hause einiges anhören. Vor allem wird sich Meister aber mit den sieben Lenz-Toren in diesem Spiel in den Schlaf gezählt haben, Schäfchen sind bei solch einer Anzahl schon überflüssig. Ganz recht, sieben Tore des Deutschen, in einem Spiel. Damit hievt er sich auch an die Spitze der Torschützenliste, liegt nach zehn Spielen bei 13 erzielten Toren, drei weitere sollten noch folgen. Nach einer Negativserie ist dieser Grieskirchen-Sieg auch der zweite in Folge. Bis zum Ende der Herbstsaison sollten weitere zwei folgen, nicht aber gegen den Tabellenletzten Traun, wo die Wartinger-Elf mit einem Last-Minute-Treffer gerade noch ein 3:3-Remis holt. Am Ende landet Grieskirchen auf dem vierten Tabellenrang.

Traun's Kampfgeist wird belohnt

Richtig, Traun punktet wieder, das zweite Mal nach dem 3:2-Sieg gegen Bad Schallerbach. Schon in den Runden davor geht die Kuranda-Elf meist als besseres Team als Verlierer vom Platz, ist längst nicht mehr chancenlos. Die Konzentration über 90 Minuten klappt aber noch immer nicht, was neben dem Grieskirchen-Spiel auch in der Partie gegen Tabellenführer Wallern deutlich wird. Der Letzte erkämpft gegen den Ersten nämlich bis zur 90. Minute ein 1:1, bis dann aber doch noch der Last-Minute-Gegentreffer fällt und Traun wieder als Verlierer dasteht. In der allerletzten Runde klappt es dann endlich, gegen Sattledt, dem unmittelbaren Konkurrenten frühen Abstiegskampf, gelingt ein 2:1-Heimsieg. Mit sieben Punkten und einem Torverhältnis von -24 beendet die Elf von Trainer Stefan Kuranda die Halbsaison, bleibt damit Schlusslicht, bekommt durch den Sieg aber immerhin etwas Hoffnung. "Wir haben wieder ein Ziel vor Augen", sagt Kuranda später.

Wallern schwächelt, bleibt aber vorne

Am anderen Ende der Tabelle zeigt sich Wallern weit nicht mehr so souverän wie zu Beginn der Spielzeit. Es war ja auch nicht anders zu erwarten, ein makelloser Durchmarsch wäre doch des Guten zu viel gewesen. In der zehnten Runde gibt die Elf von Trainer Harald Gschnaidtner eine 2:0-Führung gegen Nachbar Bad Schallerbach aus der Hand, holt aber zumindest ein Remis. Eine Woche später kassiert der Ligaprimus dann sogar die zweite Saisonniederlage, gegen Nachzügler Weißkirchen. Genau, jenes Weißkirchen, das eine Woche davor noch mit 1:9 in Grieskirchen untergegangen war. Verkehrte Welt in der OÖ-Liga. Weil Wallern in den letzten beiden Spielen aber wieder zwei knappe Siege gegen Traun und Donau holt, überwintert die zu dem Zeitpunkt ersatzgeschwächte Mannschaft doch noch an der Tabellenspitze.

Edelweiß schrammt an Herbstmeister vorbei

Dass es aber bis zum Schluss spannend bleibt, dafür sorgt der zweite Aufsteiger Edelweiß. Aufgrund des besseren Torverhältnisses hat die Stumpf-Elf sogar in der Abschlussrunde die Chance auf Platz eins zu klettern. Die eigene Aufgabe gegen Gmunden meistert man nach zweimaligem Rückstand auch mit einem 4:2-Sieg, gegen den Wallern-Sieg gegen Donau kann man aber nichts ausrichten. Dennoch, Edelweiß bleibt die eigentliche Überraschung der Hebstsaison, bleibt über die gesamte Zeit sehr konstant an der absoluten Spitze und überwintert schlussendlich mit nur drei Punkten Rückstand auf Wallern.

Donau fällt zurück

Ganz anders Donau Linz, das bis zur neunten Runde noch ungefährdet auf dem zweiten Platz liegt. In Runde zehn verlieren die Kleinmünchner dann aber in Dietach (0:2). Es folgt ein Remis gegen Micheldorf und Pleiten gegen Grieskirchen und Wallern. Man kann nicht abstreiten, dass die Elf ein richtig schwieriges Programm zum Schluss hin vor sich hatte, doch ein Punkt aus vier Spielen ist dann doch sehr wenig. Überraschend auch die Torausbeute des vorherigen Serien-Schützenfestsiegers, in vier Spielen gelingen nur zwei Tore. Zum Vergleich: In den vier Runden davor waren noch 23(!) Tore gelungen. Schließlich wird Donau neben Grieskirchen auch noch von Micheldorf, das zum Schluss zehn Punkte aus vier Spielen holt, überholt. Die Scheiblehner-Elf überwintert auf dem fünften Tabellenrang.

Keine Veränderungen in hinteren Regionen

Hinter Donau landen die punktegleichen Neuhofen/Ried und Dietach. Zweiterer vergibt in der Abschlussrunde aufgrund der Niederlage gegen Micheldorf die Chance, auf Rang vier zu überwintern. Zum Mittelfeld zählt auch Sierning, das drei Punkte Rückstand auf Neuhofen/Ried und Dietach aufweist, aber auch genauso viel Vorsprung auf die Verfolger Gmunden und Weißkirchen hat. Diese beiden Mannschaften zählen schon zu jenen Kandidaten, die sich zu Beginn der Frühjahrssaison schleunigst daran machen sollten zu punkten, um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten. Zu den Nachzüglern zählen natürlich auch noch Eferding, Sattledt und Traun. Diese Tatsache hatte sich aber schon seit der achten Runde abgezeichnet.



von Milan Vidovic

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