Herbstanalyse Teil 2: ATSV Bamminger Sattledt

sattledt_big.jpgEin Platz unter den ersten Fünf - so sah die Zielsetzung der Sattledter Verantwortlichen vor Beginn der Radio OÖ-Liga-Saison 2011/12 aus. Viele Experten hielten das für gar nicht einmal unrealistisch, zumal die Mannschaft im Sommer gut verstärkt wurde und auch ganz gute Ergebnisse in der Vorbereitung erzielt wurden. Natürlich, es wird von den meisten Trainern hochgehalten, dass die Ergebnisse in der Vorbereitung nichts zählen, doch auch der Sattledter Saisonstart war ja ganz passabel. Mehr als das, Neuzugang Istvan Vituska und Co. zeigten in den ersten drei Runden offensiven Zauberfussball. Was danach passierte ist bekannt, sieben Niederlagen in Folge. Nachdem Spielertrainer Venelin Petkov von Patrick Zehetner abgelöst wurde, änderte sich nicht viel, die Mannschaft landete am Ende mit neun Punkten auf dem vorletzten Rang. Verständlich, dass man darüber nicht lange sprechen will, was sich auch in der Herbstanalyse zeigt. Der Sportliche Leiter, Wolfgang Böhm, war nicht erreichbar und Trainer Patrick Zehetner präsentierte sich sehr wortkarg.


ooeliga.at: Nach einem guten Frühjahr und noch besseren Verstärkungen im Sommer war die Erwartungshaltung in Sattledt doch eine ganz andere als der jetzige 13. Tabellenplatz. Was hatten Sie sich für diese Saison ausgerechnet? 

Patrick Zehetner: "Naja, wir hatten uns jedenfalls einen gesicherten Mittelfeldplatz ausgerechnet. Da ist dann leider doch ziemlich viel schiefgegangen in der Herbstrunde."

ooeliga.at: Das wird keiner abstreiten. Doch warum ist man nun so weit hinter der Erwartungen geblieben?

Zehetner: "Die Gründe für so etwas zu nennen ist immer schwer. Mal läuft es ganz gut und man weiß eigentlich nicht warum, dann läuft es wieder nicht und die Gründe dafür sind ebenso nicht ganz klar. Es hilft jetzt nichts Schuldige zu suchen, wir müssen einfach aus dieser Situation heraus kommen."

ooeliga.at: War das System mit einem Spielertrainer die falsche Lösung?

Zehetner: "Es hat sich gezeigt, dass es nicht funktioniert. In dieser Liga mit einem Spielertrainer zu agieren ist alles andere als einfach, jedenfalls nicht so einfach wie wir geglaubt haben. Vielleicht war es einfach eine Fehleinschätzung der Situation. Im Nachhinein kann man natürlich lange darüber diskutieren."

ooeliga.at: Nach dem Abgang von Venelin Petkov haben Sie übernommen, die Ergebnisse wurden aber nicht bedeutend besser. Wie fällt ihre persönliche Bilanz zu jener Phase aus, in der Sie die Mannschaft trainierten? 

Zehetner: "Naja, es hat sich ja nicht viel im Vergleich zu den Leistungen davor geändert, das stimmt schon. Es bestanden Querelen in der Mannschaft, die wir nicht hinaus bekamen. Jetzt müssen wir reagieren. Näheres kann ich nicht sagen, denn es werden erst Verhandlungen geführt." 

ooeliga.at: Ist ihre Position als Trainer Thema der Verhandlungen?

Zehetner: "Natürlich, in erster Linie steht die Position des Trainers zur Debatte. Das ist ja nicht meine Aufgabe, ich bin eigentlich gemeinsam mit Wolfgang Böhm für die sportliche Leitung verantwortlich. Außerdem habe ich keine Trainerlizenz." 

ooeliga.at: Mal abgesehen vom Trainerposten, was muss in Sattledt noch passieren, um das Ruder noch umzureißen?

Zehetner: "Ich will mich da noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, möchte mich deshalb dazu noch nicht äußern."


Bilanz

Platzierung: 13 
Punkte: 9 
Torverhältnis: 14:27
bester Torschütze: Miron Muslic (sechs Tore) 
Heimspiele (Sieg - Unentschieden - Niederlage): 0 - 3 - 3 
Auswärtsspiele: 2 - 0 - 5 
höchste Niederlagen: 0:4 gegen Edelweiß, 0:4 gegen Gmunden  
höchster Sieg: 3:1 gegen Eferding 
Fair-Play-Wertung: 4. Platz (28 Punkte) 
Kartenspieler: Venelin Petkov (2 x Gelb-Rot), Thomas Kutsam (5 x Gelb), Osman Karacam (4 x Gelb)
Zuschauerschnitt: 320 (Heimspiele: 280)


Markus Waldl, ooeliga.at-Experte
"Sattledt hat sich im Sommer sehr gut verstärkt, die Planungen liefen in Richtung Platz eins bis fünf, aber zumindest ein Cup-Platz war die klare Zielvorgabe. Nach einem guten Start hat man geglaubt, sie würden ihren Ansprüchen gerecht werden. Dann kam aber ein unerklärlicher Einbruch, die Schwingungen in der Mannschaft wurden schlechter. Dennoch war Sattledt immer wieder an Punkten und Siegen dran, verlor denoch, was doppelt bitter ist. Ganz schlimm war das Ende der Herbstsaison, als sie gegen direkte Konkurrenten Federn lassen mussten. Die Situation ist nun jene, dass der Verein voll im Abstiegskampf steht, die Verantwortlichen sind gefordert. Man muss sich jetzt zusammensetzen und alles Geschehene noch einmal hinterfragen. Die richtigen Schritte zu setzen, ist die Herausforderung. Es wird nicht einfach, doch für Sattledt immer noch absolut möglich, sich selbst zu retten."


von Milan Vidovic

Foto 1: www.picture-style.com
Foto 2: www.foto-rsc.at
Foto 3: Klaus Haslinger

Foto-Slide: LUI

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