Herbstanalyse Teil 3: SV sedda Bad Schallerbach

bad_schallerbach_big.jpgTraun ja, Eferding und Weißkirchen auch zum Teil, doch den SV sedda Bad Schallerbach hat nahezu keiner in den hintersten Regionen der Radio OÖ-Liga-Tabelle erwartet. Dort steht die Mannschaft von Trainer Bela Hegedüs nun aber, an zwölfter Stelle, mit nur zwölf Punkten auf dem Konto. Sieht man sich die Tabelle noch etwas genauer an, fällt auf, dass die Trattnachtaler wie schon in den Jahren davor viele Tore kassierten, doch diesmal mit 14 geschossenen Toren auch hier eine der schlechtesten Quoten aufweisen. Sektionsleiter Gerhard Klausmair spricht im ooeliga.at-Interview diese Problematik an, nennt aber noch eine weitere, die auch mit Trainer Hegedüs zu tun hat. Hier geht's zu Interview, Statistiken und dem Kommentar von ooeliga.at-Experte Markus Waldl:


ooeliga.at: Bad Schallerbach hätte man nun wirklich nicht nach 13 Spieltagen auf dem zwölften Tabellenplatz erwartet. Wie gehen Sie selbst mit dieser Situation um? 

Klausmair: "Die Lage ist wirklich sehr ernst. Dass wir womöglich gegen den Abstieg spielen müssen, damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet. Wir hatte uns einen gesicherten Mittelfeldplatz, oder ein noch etwas besseres Ergebnis gewünscht. Der Start war auch nicht so schlecht, durch Umstellungen, die immer wieder vorgenommen wurden, sind wir aber keine richtige Mannschaft geworden. Deshalb ist es auch nur der zwölfte Platz geworden."

ooeliga.at: Welche Umstellungen meinen Sie?

Klausmair: "Naja, Trainer Hegedüs hat einige Male mit Spielern experimentiert, nicht genau gewusst wo er wen am besten spielen lassen soll. Es hat keine 2-3 Spiele in Folge gegeben, wo die selben Akteure auf dem Platz standen. Außerdem hat Martin Hegedüs nicht das gebracht, was er in der letzten Saison schon zeigte. Insgesamt hat er nur zwei Saisontore geschossen. Er ist ein jungen Spieler, das kann schon mal passieren. Damit muss man einfach leben, wir sind ja auch noch längst nicht abgestiegen. Man muss auch zur Regionalliga hinauf schauen, wieviele dort absteigen. Wir müssen eben zusehends versuchen, den elften Platz zu erreichen und abzusichern."

ooeliga.at: Hätten Sie gegen Traun drei Punkte geholt, wäre die Mannschaft jetzt mit 15 Punkten an neunter Position. Wie denken Sie jetzt, einige Wochen nach dem bekannten Schiedsrichterball-Tor, darüber?

Klausmair: "Ich war beim dem Spiel nicht vor Ort, doch was Traun da gemacht hat zeugte nicht von Fairplay. Traun-Coach Kuranda meinte, dass die Situation durch den Elfer für uns wieder ausgeglichen wurde, doch dafür können wir ja nicht, der Schiedsrichter hat den Penalty gegeben. Wenn so etwas bei uns passiert wäre, hätte unser Präsident eingegriffen und ein Wiederholungsspiel verlangt, aber Traun will das anscheinend nicht. Normalerweise müsste da der Verband einschreiten, tat er aber nicht. Wir hatten damals Protest eingelegt, wollten dann aber nicht in die zweite Instanz, da das zu viel Geld gekostet hätte."
 
ooeliga.at: Diese Geschichte war sicherlich ein kleiner Knacks, doch ganz allgemein spricht man von der starken Schallerbacher Offensive, aber schwachen Defensive gesprochen. War diesmal beides eine Baustelle? 

Klausmair: "Ich würde das bejahen. Abwehrprobleme haben wir schon ewig. Zum Glück haben wir einen tollen Tormann, sonst würde es ja noch schlimmer sein. Nun haben wir aber so wenig Tore in der Herbstsaison geschossen wie nie zuvor. Kombiniert mit den vielen Gegentoren kommt dann solch ein Gesamtergebnis zustande."

ooeliga.at: Unser Experte Markus Waldl befürchtet, dass Ihre Mannschaft aufgrund der Unerfahrenheit im Abstiegskampf Probleme bekommen könnte. Sehen Sie das genauso? 

Klausmair: "Ich glaube nicht, dass wir da einen Nachteil gegenüber den anderen Mannschaften haben werden. Vor zwei Jahren hatte wir ja auch nur 14 Punkte nach der Herbstrunde. Damals ging es zunächst im Frühjahr auch nicht besser, ein Trainerwechsel folgte, Bela Hegedüs übernahm das Amt und wir schafften den Klassenerhalt ohne große Mühe. Die Spieler müssen sich auch jetzt im Klaren sein, dass wir gegen den Abstieg spielen, dazu müssen sie einfach in der Lage sein. Wenn sie dann auch noch 120 Prozent geben, dann mache ich mir keine großen Sorgen. Was die Spieler angeht haben wir ja eine gute Elf. Zudem sind wir eigentlich eine Frühjahrsmannschaft, das sollte also schon klappen."

ooeliga.at: Wird es im Winter dennoch Verstärkungen bzw. Umstellungen geben, womöglich auch was den Trainerposten angeht?

Klausmair: "Das entscheide nicht ich, sondern Präsident Hans Thalermaier. Momentan gibt es aber keine Debatte darüber, Hegedüs wird auch im Frühjahr weitermachen. Wenn es nicht mehr läuft, muss man dann natürlich reagieren. An allem ist der Trainer ja auch nicht schuld, ist aber das schwächste Glied in der Mannschaft. Was Spieler angeht, gibt es schon Überlegungen, vor allem was die Defensive angeht. Wir werden uns aber auch um einen Stürmer umsehen. Es ist aber schwierig im Winter jemanden zu finden, der wirklich weiterhelfen kann."

Statistik  

Platzierung: 12 
Punkte: 12 
Torverhältnis: 14:28 
bester Torschütze: Daniel Haderer (sieben Tore) 
Heimspiele (Sieg - Unentschieden - Niederlage): 2 - 1 - 4 
Auswärtsspiele: 1 - 2 - 3 
höchste Niederlagen: 0:4 gegen Neuhofen/Ried
höchster Sieg: 3:2 gegen Dietach 
Fair-Play-Wertung: 10. Platz (40 Punkte) 
Kartenspieler: Dominik Weinberger (1 x Rot/drei Spiele Sperre), Gerald Grochar (1 x Gelb-Rot), Patrick Klostermann (5 x Gelb), Michael Schmid (5 x Gelb)
Zuschauerschnitt: 280 (Heimspiele: 230)


Markus Waldl, ooeliga.at-Experte
"Bad Schallerbach ist es ja im Prinzip gewohnt, unter den ersten Fünf oder Sechs zu stehen, weshalb das jetzt eine neue Situation für sie ist, mit der sie erst einmal umzugehen lernen müssen. In der Anfangsphase hatten sie einige Schwankungen drin, die zur Mitte der Halbsaison hin etwas gutgemacht wurden. Zum Ende hin erlitten sie aber wieder einen Einbruch, der bis zum 13. Spieltag anhielt. Jetzt stehen sie ganz hinten drin, müssen im Frühjahr alles geben, um nicht Gefahr zu laufen wirklich abzusteigen. Es ist schwierig zu sagen, woran das alles liegen könnte. Womöglich hängt es mit den Leistungen der beiden Top-Stürmer Haderer und Hegedüs zusammen, die jetzt im Herbst nicht mehr so trafen wie in der Vorsaison. Hinten waren die Mannschaft schon immer für Gegentore anfällig, doch jetzt haben sie auch sehr wenige geschossen. Es war insgesamt kein Herbst, den man in Bad Schallerbach gewohnt ist." 


von Milan Vidovic

Fotos 1 + 2: www.foto-rsc.at
Foto 3: www.picture-style.com

Foto-Slide: LUI

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