Radio OÖ-Liga 2012/13: Union Volksbank Vöcklamarkt

voecklamarkt_big.jpgEs ist nun das zweite Jahr in der Regionalliga Mitte für die Union Volksbank Vöcklamarkt. Wie erwartet, wurde es noch etwas schwieriger für den Verein aus der 5000-Einwohnergemeinde sich in der dritthöchsten Spielklasse zu etablieren, mit 19 Punkten hat man aber nur zwei Zähler weniger als im Vorjahr auf dem Konto. Dennoch, der Vorsprung auf die hinteren Vereine ist nicht allzu groß, und im Gegensatz zu Mannschaften wie Pasching und Steyr, die im Winter verstärkt, könnte der Vöcklamarkter Kader eher dezimiert werden. "Für uns wäre der Klassenerhalt wie ein Meistertitel", weiß Trainer Karl Vietz um die schwierige Situation bestens Bescheid.


Eine durchwachsene Herbstsaison

Fünf Siege, vier Remis und sechs Niederlagen - Vöcklamarkt überwintert auf dem elften Rang der Regionalliga Mitte und hinkt dem letzjährigen Ergebnis damit um drei Plätze hinterher. Trainer Karl Vietz ist auch alles andere als zufrieden. "Es war eine sehr durchwachsene Herbstsaison. Der Beginn war eigentlich hervorragend, doch es ist nur ganz wenig Zählbares dabei heraus gekommen. Dann haben wir auch noch angefangen schlecht zu spielen. Mit dem Spiel gegen die LASK Amateure hat dann zum Glück eine Art Umschwung stattgefunden. Leider haben wir das letzte Match gegen Allerheiligen dann aber wieder unnötig verloren, mit einem Sieg wären wir mit Mannschaften wie St. Florian und Leoben gleichauf, was schon unglaublich wäre", bedauert Vietz.

"Wir backen kleinere Brötchen"

Unglaublich wäre ein Mittelfeldrang für Trainer Vietz vor allem aufgrund der anderen Voraussetzungen seines Vereins im Vergleich zu anderen Regionalligsiten. Mit Vereinen wie Gratkorn oder Wels möchte sich der erfahrene Coach deshalb gar nicht erst vergleichen. "Diese Vereine haben ein höheres Potenzial, bei uns geht jeder arbeiten, was man nicht außer Acht lassen darf. Die Zielsetzungen von Steyr oder Pasching sind auch ganz andere als bei uns, man muss also realistisch bleiben", sagt Vietz. Dieser Unterschied zu anderen Vereinen zeigt sich auch in der Winterpause, in der sich die meisten anderen Clubs verstärken, bei Vöcklamarkt aber lediglich ein Spieler unter "Abgänge" aufscheint. "Mit Thomas Goiginger haben wir bereits einen Abgang, dabei wird es aber wohl nicht bleiben. Es könnte gut sein, dass noch der ein oder andere Spieler geht. Zugänge wird es wohl keine geben. Eigentlich hatte ich gehofft, mit dem selben Kader ins Frühjahr zu starten, es sieht leider nicht danach aus", sieht der Trainer schweren 15 Meisterschaftsspielen im Frühjahr entgegen.

Probleme bei Standards

Zwar haben die Hausruckviertler nur 16 Tore geschossen - der beste Torschütze ist Jozsef Peter mit fünf Treffern - Schwächen sieht Vietz aber vor allem in der Defensive. Dabei wackelte die Mannschaft vor allem bei Standardsituationen des Gegners. "Von 24 Gegentoren haben wir vielleicht die Hälfte nach Standards erhalten, das letzte Spiel gegen Allerheiligen ist das beste Beispiel. Dadurch wurde so einige Spiele entschieden, was sehr schade ist. Da müssen wir uns einfach besser darauf einstellen", sagt der Coach, der auch eine Erklärung für die Heimschwäche seines Teams - auswärts holte man elf, daheim nur acht Punkte - hat. "Die anderen Mannschaften wissen jetzt um unsere Qualitäten und unser Spielsystem einfach besser Bescheid, sie haben sich darauf eingestellt. Früher haben die Gegner nach vorne gespielt, ohne Rücksicht auf Verluste, was wir für uns ganz gut nutzen konnten. Jetzt macht das keiner mehr. Auch wir verhalten uns auswärts ganz geschickt, spielen aus einer gesicherten Abwehr heraus und holen so auch die Punkte", verrät der Vöcklamarkt-Coach das "Geheimnis".

"Klassenerhalt wie ein Meistertitel"

In Anbetracht all dieser Tatsachen ist die Antwort auf die Frage des Saisonziels vollkommen verständlich, es ist klarerweise der Klassenerhalt. Fünf Mannschaften stehen zurzeit noch hinter Vöcklamarkt, vier davon sind ebenfalls aus Oberösterreich. Auch wenn beispielsweise Pasching schon weit zurück liegt, fürchtet Vietz um den Verbleib in der Regionalliga. "Für uns wäre der Klassenerhalt wie ein Meistertitel. Wenn man sich die Transfers bei anderen Mannschaften ansieht, ist das schon Wahnsinn. Steyr kauft ein, Gleinstätten ebenso, von Pasching brauche ich nach der Kooperation mit Red Bull Salzburg gar nicht reden. Auch Leoben hat einen Torjäger geholt, die Sturm Amateure mussten aufgrund von Verletzungen der Profis auf Verstärkungen von oben verzichten, was sich ebenfalls im Frühjahr ändern dürfte. Man muss das alles schon richtig einordnen, das wird eine ganz schwierige Geschichte für uns", ist der Coach sichtlich besorgt. 


von Milan Vidovic

Foto-Slide: KUESS

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.