Verwirrung um Wallern-Kunstrasen

wallern_sv.jpg"Das Kunstrasen-Problem ist kein Problem mehr", beruhigt Roland Huspek, Sportlicher Leiter von Radio OÖ-Ligist SV Zaunergroup Wallern. Die Oberösterreichischen Nachrichten hatten am Samstag berichtet, dass der Kunstrasenplatz in Wallern den Bestimmungen der Regionalliga Mitte nicht entsprechen würde. Mögliche Folge: Wallern dürfe nicht aufsteigen und müsse im schlimmsten Fall sogar in die 2. Klasse absteigen. Für Huspek haben sich diese Gerüchte bereits in Luft aufgelöst: "Wir haben noch einmal mit dem Hersteller gesprochen, wir haben einen Kunstrasen der dritten Generation, alles ist in Ordnung." Der Fall wird dennoch vom Oberösterreichischen Fußballverband (OÖFV) untersucht, Pressesprecher Raphael Oberndorfinger glaubt an eine baldige Lösung, ist aber auch verwundert über das Aufkommen des Themas: "Ich weiß nicht, wer das alles angezettelt hat. Von den zuständigen Personen beim Verband war es jedenfalls keiner."


"Kunstrasen der dritten Generation"

Als Herbstmeister der OÖ-Liga ist Aufsteiger SV Wallern einer der Top-Favoriten auf den Meistertitel und damit auch den Aufstieg in die Regionalliga Mitte. Noch ist die gesamte Rückrunde zu spielen, doch Gerüchte rundum einen nicht regelkonformen Kunstrasen beunruhigen bereits vor dem Frühjahrsauftakt. "Wir wurden in der Vorwoche diesbezüglich erstmals kontaktiert und haben uns daraufhin mit dem Hersteller kurzgeschlossen. Dieser bestätigte, dass es sich um einen Kunstrasen der dritten Generation, also einem mit Gummigranulatfüllung, handelt. Das entspricht genau den Vorschriften für nationale Bewerbe, was wir eigentlich auch schon vorher wussten. Umso mehr wundern wir uns über die aufgekommenen Gerüchte", sagt Roland Huspek. Von wem diese in die Welt gesetzt wurden, möchte keiner so recht wissen. Raphael Oberndorfinger kann bestätigen, dass es kein Verantwortlicher des OÖFV war: "Es hieß zwar, dass jemand vom Verband mit Wallern diesbezüglich Kontakt aufnahm, doch von den Personen mit den nötigen Kompetenzen, also Präsident, Landesdirektor und Infrastruktur-Beauftragter war es mit Sicherheit niemand. Dennoch müssen wir uns nun mit diesem Thema beschäftigen und klären, ob es sich um einen regelkonformen Kunstrasen handelt oder nicht. In jedem Fall wollen wir eine Lösung im Sinne des SV Wallern finden."

Unklarheit über Bestimmungen

Welche Bestimmungen zur Lösungsfindung herangezogen werden können, weiß man jedoch noch nicht. Der Ausdruck "FIFA-Qualitätsbestimmungen" ist allgegenwärtig, in §14 (2) der ÖFB-Meisterschaftsregeln heißt es jedoch: "Bei Kunstrasenplätzen ist überdies, was die Qualität des Kunstrasens betrifft, eine entsprechende UEFA bzw. FIFA Zertifizierung vorzulegen. Ausnahmen für vor dem 1.7.2005 errichtete Kunstrasenplätze kann der jeweilige Verband für seine Meisterschaft genehmigen." Wallern's Kunstrasenplatz wurde vor etwa neun Jahren errichtet, also vor 2005. "Es muss nun abgeklärt werden, was eigentlich Fakt ist. Über den Aufstieg wird jedoch nicht von uns, sondern der Paritätischen Kommission entschieden, die auch Sondergenehmigungen aussprechen kann", weist Oberndorfinger auf die Rolle des Organs, das aus Mitgliedern der drei Landesverbände der Regionalliga Mitte (OÖ, Steiermark und Kärnten) besteht, hin. 

Abstieg in die 2. Klasse?

Das Worst-Case-Szenario, wonach Wallern in die 2. Klasse absteigen könnte, betrifft wiederum den OÖFV. Pressesprecher Oberndorfinger entwarnt jedoch: "Das ist schon richtig, dass ein Zwangsabstieg in die 2. Klasse für Vereine vorgesehen ist, die als OÖ-Liga-Meister auf einen Aufstieg in die Regionalliga verzichten. Doch dies wurde aus völlig anderen Gründen als irgendwelchen Kunstrasenbestimmungen installiert. Man muss also sehen, wie sich das Ganze noch entwickelt. Momentan besteht noch kein Grund zur Besorgnis." Für Wallern's Roland Huspek kommt dieses Szenario ohnehin nicht in Frage, spielt doch auch Union Vöcklamarkt in der Regionalliga auf ähnlichem Belag: "Die Kunstrasenplätze in Dietach und auf der Verbandsanlage sind mit unserem vergleichbar. Auch jener in Vöcklamarkt ist ähnlich, hat lediglich etwas längere Kunstfasern. Bei allen handelt es sich um Kunstrasen der dritten Generation, ich sehe hier also überhaupt keinen Grund zur Sorge." Ob er damit richtig liegt, wird wohl erst nächste Woche geklärt werden können, denn noch befindet sich der Zuständige innerhalb des OÖFV im Urlaub.


von Milan Vidovic

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