Saisonanalyse Teil 11: SV Pöttinger Grieskirchen

grieskirchen_big.jpgVon ooeliga.at-Experte Albert Kabashi als "wahrer Gewinner der Saison" bezeichnet, kann der SV Pöttinger Grieskirchen mit der abgelaufenen Saison wahrlich zufrieden sein. Erneut holte man den Vize-Meistertitel, ist erneut die stärkste Mannschaft, die in der Radio OÖ-Liga verbleibt. Dass man nicht unbedingt in die Regionalliga aufsteigen wollte, ist hinlänglich bekannt. "Wir haben die Meisterschaft zur Mitte der Rückrunde noch einmal spannend gemacht, unser Ziel war aber immer nur ein Platz im vorderen Tabellendrittel", sagt Grieskirchen's Sportlicher Leiter, Ronald Scharschinger. In dieser Manier soll es auch weitergehen, bei den Trattnachtalern wird viel Wert auf Kontinuität gelegt. Für kontinuierlichen Torzuwachs sorgt Robert Lenz, der Deutsche wird auch in der kommenden Saison für Grieskirchen stürmen. Zwei Spieler haben den Verein dagegen verlassen, von einem ist Scharschinger "menschlich sehr enttäuscht".


Platz nach hinten, Platz nach vorne

Schon in der Vorsaison war der SV Grieskirchen erster Verfolger von Meister Vorwärts Steyr. Auch in der Saison 2011/12 sollte man diese Rolle einnehmen, obwohl man im Herbst noch etwas schwächelte. Eine lange Serie ungeschlagener Partien und die Treffsicherheit von Stürmer Robert Lenz ließen die Wartinger-Elf erneut auf Rang zwei, kurzzeitig sogar auf Rang eins, aufsteigen. "Wir haben die Meisterschaft zur Mitte der Rückrunde noch einmal spannend gemacht, unser Ziel war aber immer nur ein Platz im vorderen Tabellendrittel. Wir konnten sogar Rang zwei wiederholen, waren diesmal auch nicht so abgeschlagen Zweiter wie im Vorjahr. Lediglich am Ende ist unsere Serie gerissen, wodurch der Abstand zu Wallern doch wieder auf neun Punkte angewachsen ist. Nach hinten ist aber auch viel Platz, wir sind immerhin acht Punkte vor dem Dritten", freut sich Scharschinger, der den Meistertitel aber nie im Auge hatte: "Vor der Saison haben wir nicht an den Meistertitel gedacht. Einen Cup-Platz wollten wir aber erreichen, der LASK hat uns diesen aber weggenommen. Schade, dass und da einige Einnahmen entgehen."

"Wir setzen auf Kontinuität"

Mit 38 Toren scheint Robert Lenz "Mister Grieskirchen" höchstpersönlich zu sein, der Deutsche setzte der Liga auch heuer den Stempel auf, wurde überlegener Torschützenkönig. Auch Scharschinger streicht die Wichtigkeit des Stürmers hervor, sieht aber auch einen ganz anderen Grund für die derzeitige Stärke. "Als ich noch Trainer beim SV Grieskirchen war gab es immer wieder viele Spielerwechsel in der Transferzeit, als wir dann in die Regionalliga aufgestiegen sind sowieso. Schon damals war das Ziel endlich Kontinuität in die Arbeit zu bringen, jetzt ist uns das endlich gelungen. Wir haben keine Probleme mehr mit der E24- oder Stammspielerregelung, die Mannschaft ist gefestigt und es herrscht ein tolles Klima. Deshalb hat sich nun auch der Erfolg eingestellt", ist Scharschinger überzeugt. 

Bereits sieben Neue in Grieskirchen

Trotz der gepriesenen Kontinuität wurde Grieskirchen's Kader in der laufenden Übertrittszeit vergrößert. Zurzeit stehen zwei Abgängen gleich sieben Zugänge gegenüber, wobei die meisten von ihnen ganz junge Talente sind. "Wir mussten Sailer und Baric ersetzen. Mit Dominik Klinger kommt ein Spieler zu uns zurück, der sich zuletzt sehr gut bei Wallern weiterentwickelt hat. Außerdem soll Christoph Martin die entstandene Lücke schließen, er hat in den letzten Spielzeiten überzeugt, steht nicht umsonst im Team der Saison. Die anderen Zugänge sind ausschließlich ganz junge Talente, die sich bei uns nun beweisen können. Auch Daniel Milojevic wird wieder ins Training einsteigen. Nach zwei Kreuzbandrissen werden wir ihm die nötige Zeit geben, um sich wieder heran zu tasten. Mit den Zugängen hat Trainer Wartinger nun sicher mehr Möglichkeiten von der Bank weg zu reagieren", ist Grieskirchen's Sportlicher Leiter überzeugt. Die beiden Abgänge Manuel Sailer und Kristijan Baric bedauert er dennoch sehr, waren beide Spieler ganz wichtige Stützen des Teams: "Sailer ist aus beruflichen und familiären Gründen nach Tirol gegangen, das muss man verstehen. Er war sehr wichtig für uns, immer brandgefährlich, hat die meisten Elfmeter herausgeholt. Von Baric bin ich menschlich sehr enttäuscht. Er ist im Winter gekommen und hat einen Vertrag über 1,5 Jahre unterzeichnet. Dennoch hat er uns nun verlassen und ist zu Vorwärts Steyr gegangen." Das Ziel bleibt trotz der Kaderveränderungen gleich, Grieskirchen peilt erneut das vorderste Tabellendrittel an.




Albert Kabashi, ooeliga.at-Experte

"Mir hat gefallen, dass man in Grieskirchen von Beginn an gesagt hat, dass das Ziel nicht der Meistertitel ist, aber man interessiert daran ist, ganz vorne mitzuspielen. Dieses Ziel hat die Mannschaft auch erreicht, trotz kleinerer Hänger, vor allem im Herbst. Grieskirchen hat eine sehr stabile Mannschaft, spielt einen sehr guten Fußball und hat eine tolle Gemeinschaft. Robert Lenz ist zwar der beste Torjäger des Landes, die Mannschaft funktioniert dennoch ausgezeichnet. Sie sind wirklich der Gewinner der Saison, spielen in einer attraktiven Liga, bleiben finanziell immer im Rahmen. Schade ist, dass Manuel Sailer das Team verlassen muss, er hat die meisten Elfmeter in dieser Saison herausgeholt, war sehr wichtig für die Mannschaft."




Statistik  

Tabellenrang: 2
Punkte: 51
Rückrundenrang: 2
Punkte (Rückrunde): 28          
Erzielte Treffer: 70           
Erhaltene Tore: 32            
Tordifferenz: +38          
Heimbilanz: (S-U-N): 6-3-4
Auswärtsbilanz (S-U-N): 9-3-1          
Bester Torschütze: Robert Lenz (38 Tore) 



von Milan Vidovic

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