Saisonanalyse Teil 10: Union Edelweiß Linz

edelweiss_union.jpgVerletzungen, Pech und verschossene Elfmeter - bei der Union Edelweiß Linz kennt man die Gründe für das schwächere Abschneiden in der Frühjahrssaison, möchte sich damit aber gar nicht lange beschäftigen. Es überwiegt die Freude über das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Radio OÖ-Liga holte man sofort Tabellenrang vier, verpasste sogar nur knapp den Herbstmeistertitel. "Wir sind sehr zufrieden mit der Saison. Unser Problem war nur, dass im Winter die Cup-Plätze gestrichen wurden. So etwas ist nur in Österreich möglich", sagt Edelweiß's Sportlicher Leiter, Dieter Mirnegg. Nach dem ein oder anderen Transfer liegt der Fokus nun auf der neuen Saison. "Das zweite Jahr ist immer das schwierigere für einen Aufsteiger."


"Unser Saisonziel wurde einfach gestrichen"

Erstmals in der OÖ-Liga wussten die Verantwortlichen der Union Edelweiß, dass man auch für die höchste Spielklasse des Landes eine Mannschaft zur Verfügung hat, die durchaus schlagkräftig genug sein kann. Dass es gleich so hoch hinaus gehen würde, wie das im Herbst der Fall war, erwartete man nicht, ein Cup-Platz wurde aber doch als Ziel ausgegeben. "Nachdem die Cup-Plätze im Winter gestrichen worden waren, gab es bei uns sicher eine kleine Leere im Kopf. Wir wussten, dass wir nicht um den Aufstieg kämpfen werden können, mit dem Wegfall der Cup-Plätze fehlte dann aber ein klares Ziel, unser Saisonziel wurde einfach gestrichen. Das kann man doch nicht im Winter einfach so beschließen, nicht einmal Grieskirchen als Vizemeister ist im Cup dabei. Das ist eine Frechheit, so etwas ist nur in Österreich möglich", ärgert sich Dieter Mirnegg. 

Verletzungen und verschossene Elfmeter

Dass es im Frühjahr nicht mehr so klappte wie im Herbst - man holte mit 14 Zählern nur noch halb so viele wie in der Hinrunde - lag aber auch an der Verletzung von Top-Stürmer Marius Bogdan. Auf einmal fehlte vorne die Durchschlagskraft. "Sicher hat uns das einige Zähler gekostet, doch auch die Tatsache, dass man allein in der Rückrunde vier Elfmeter verschießt ist doch einmalig", sagt der Sportliche Leiter, der auch mit ansehen musste, wie sein Team mit 38 Gegentore die meisten der Top-Teams kassierte. Die Reaktion folgte prompt, mit Ivica Jurinovic (SV Wallern) und Silvio Mayr (SC Marchtrenk) hat man zwei Defensivspieler verpflichtet. Ein anderer hat den Verein verlassen, Daniel Steinbeiß spielt künftig für Liga-Konkurrent Vorwärts Steyr. Außerdem schnappten sich Rapid Wien und Pasching die Talente Elvir Hasic bzw. Robert Andricic. Zudem hat Kreshnik Kelmendi das Team nach nur einem halben Jahr wieder verlassen. "Damit ist unser Transferprogramm eigentlich abgeschlossen. Hinten haben wir uns gut verstärkt, für vorne haben wir auch einen Stürmer gesucht, der uns weiterhelfen kann. Vielleicht ergibt sich da noch etwas, doch in der Offensive sind wir ohnehin stark", sagt Mirnegg.




Albert Kabashi, ooeliga.at-Experte

"Es ist keine Sensation, aber schon eine Überraschung, dass Edelweiß so lange ganz vorne mitspielte. Dass beide Aufsteiger ganz vorne stehen ist natürlich ganz selten. Das spricht für die Stärke der Aufsteiger, aber auch für die Ausgeglichenheit der Liga. Früher gab es starke Mannschaften in der Liga, wo klar war, dass man sehr viel Glück brauchte, um gegen sie zu punkten. Schade, dass Marius Bogdan in einer sehr wichtigen Saisonphase verletzt ausfiel, vielleicht wäre noch mehr möglich gewesen. Doch auch dieser vierte Platz ist ein toller Erfolg."




Statistik  

Tabellenrang: 4
Punkte: 42
Rückrundenrang: 10
Punkte (Rückrunde): 14         
Erzielte Treffer: 60          
Erhaltene Tore: 38           
Tordifferenz: +22         
Heimbilanz: (S-U-N): 4-6-3
Auswärtsbilanz (S-U-N): 7-3-3         
Bester Torschütze: Marius Bogdan (15 Tore) 



von Milan Vidovic

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