Herbstrückblick Teil 4 - SV sedda Bad Schallerbach

bad_schallerbach_big.jpgDer SV sedda Bad Schallerbach war eine der positiven Überraschungen der abgelaufenen Radio OÖ-Liga-Hinrunde. Vor der Saison noch zum erweiterten Kreis der Abstiegskandidaten gezählt, entwickelte sich die Hegedüs-Elf zum Geheimtipp und beendete den Herbst auf Rang vier. Einen großen Anteil am Erfolg hatte diesmal die gesamte Defensive. Nur 17 Gegentore - dieses Kunststück gelang dem Verein nicht einmal in der Saison 2004/05, als man Herbstmeister wurde. Der Kader ist aber klein, was Coach Bela Hegedüs zum Handeln verleitet. Im Gespräch mit ooeliga.at verrät er unter anderem, was an den Gerüchten rundum einen möglichen Wechsel von Daniel Lindorfer ins Trattnachtal dran ist.

20 Punkte aus den ersten 13 Spielen - so viele Hinrunden-Zähler hatte Bad Schallerbach seit der Saison 2006/07 nicht mehr. Warum lief es diesmal so gut?
Hegedüs: "Unser Ziel war, im Herbst so viele Punkte wie möglich zu holen, um im Frühjahr mit dem Abstieg nichts mehr zu tun zu haben. Man muss ja berücksichtigen, dass unser Kader im Sommer stark reduziert wurde, wir dachten deshalb, dass es sehr schwer für uns wird. Nun ist es aber ganz anders gekommen, wir haben mein persönliches Ziel, nämlich 18 Punkte zu holen, sogar übertroffen. Weil wir nun einen kleineren Kader haben, gibt es innerhalb der Mannschaft keine Eifersucht bezüglich Startplätze, das ist der Vorteil. Die Spieler verstehen sich sehr gut, die Mischung passt. Neben den Routiniers wie Ruckendorfer, Haderer und Grochar haben wir einige Spieler, die im gleichen Alter sind und untereinander zum Teil auch befreundet sind. Diese 20 Punkte waren wirklich nur aufgrund dieser sehr guten Mannschaftsleistung möglich."

Im Frühjahr könnten aber zu Verletzungen, die es jetzt im Herbst nicht gab, auch noch Sperren kommen. Wie gefährlich wäre es jetzt, mit dem gleichen Kader auch in die Rückrunde zu gehen?
Hegedüs: "Stimmt, wir hatten im Prinzip keine Verletzten, zum Glück auch fast keine Sperren, einzig Patrick Klostermann musste nach fünf Gelben einmal aussetzen. Es ist ja auch kein Zufall, dass wir in der Fair-Play-Wertung ganz oben stehen, die Mannschaft ist diszipliniert, wir bekommen keine unnötigen gelben Karten und nutzen so auch diese Situation mit dem kleinen Kader optimal."

Sind Sie dennoch auf der Suche nach Zugängen?
Hegedüs: "Wir haben schon vor, den ein oder anderen Spieler zu holen. Nicht um jeden Preis, aber doch. Die Gespräche mit einem Spieler sind auch weit fortgeschritten, wir müssen uns aber noch seine Fitness ansehen, da er zuletzt länger verletzt war. Außerdem ist auch noch offen, was auf der Torhüterposition passiert. Wird Ilir Saliu nicht fit, müssen wir uns auch diesbezüglich umsehen. Ansonsten sollte aber nicht allzu viel passieren, denn auch die Spieler, die nicht so oft zum Einsatz gekommen sind, scheinen bei uns bleiben zu wollen. Ich denke da an Marko Dautovic und Martin Schachl Lughofer."

Es hält sich noch immer das Gerücht, wonach Daniel Lindorfer nach Bad Schallerbach wechseln könnte?!
Hegedüs: "Wir würden uns natürlich sehr darüber freuen, wenn Daniel zu uns kommen würde. Dann hätten wir vorne wirklich Optionen, wie fast kein Verein in der OÖ- und Regionalliga. Wir haben Interesse an Daniel, allerdings wird eine Verpflichtung finanziell wohl nicht möglich sein."

Ein Daniel Lindorfer könnte auch Zuschauer anlocken. Warum kamen im Herbst so wenige zu den Schallerbach-Spielen?
Hegedüs: "Wir hatten nie sehr viele Zuschauer, richtige Magneten waren nur die Spiele gegen die unmittelbaren Nachbarn aus Grieskirchen oder Wallern. Diesmal kamen aber auch zu diesen Derbies gegen Grieskirchen und Eferding wenige Fans, was auch an der schlechteren Performance der Grieskirchener lag. Normalerweise haben wir bei diesem Spiel fast 1000 Zuschauer, diesmal waren es nur etwa 400. Falls ich meine Wunschspieler bekomme, werden wir vorne dabei bleiben und somit hoffentlich auch mehr Fans berüßen dürfen."

Vielleicht klappt es dann auch mit einer besseren Heimbilanz. In der Hinrunde haben Sie auswärts zehn Punkte geholt, genauso viele wie daheim. Woran lag das?
Hegedüs: "Die drei Auswärtssiege haben wir gegen Eferding, Dietach und Sierning geholt. Willst du nicht gegen den Abstieg spielen, dann musst du in Eferding und Dietach gewinnen, was uns auch souverän gelungen ist. Was mir noch immer weh tut ist die Heimniederlage gegen Bad Ischl, und auch gegen Grieskirchen und Steyr war mehr möglich. Dafür haben wir aber gegen Donau glücklich mit 1:0 gewonnen. Was mich aber ganz besonders gefreut hat, waren die wenigen Gegentore, die wir kassiert haben. Ich weiß nicht, ob wir jemals so wenige Tore bekommen haben, normalerweise schießen wir viele, bekommen aber auch einige. Die Mannschaft ist defensiv sehr gut gestanden, was schon vorne bei Haderer begann. Noch dazu war die Torhüter-Position auch nicht immer optimal besetzt, gegen Micheldorf stand zum Beispiel ein 18-Jähriger im Kasten."

Die geringe Anzahl an Gegentreffern ist beachtlich, allerdings zeigte Bad Schallerbach in der Vergangenheit meist nur eine gute Halbsaison. Warum wird man diesmal nicht zurückfallen?
Hegedüs: "Zunächst müssen wir verletzungsfrei bleiben, bisher blieben wir davon verschont, aber im Fussball geht das recht schnell. Anscheinend trainieren wir aber ganz gut, denn wir hatten nur ganz wenige Muskelverletzungen. Die Mannschaft hat in der nahen Vergangenheit immer eine bessere Rückrunde gespielt, allerdings ging es da gegen den Abstieg. Jetzt haben wir andere Vorzeichen, jetzt geht es um etwas anderes. Ich hoffe, dass die Spieler deshalb nicht vom Gas steigen und die Sache zu locker nehmen. Ich habe ihnen das auch schon klargemacht, ihnen ein Heimtraining aufgegeben, das sie hoffentlich auch einhalten. Ich rechne für das Frühjahr wieder mit 20 Punkten, dann ist auch jeder zufrieden. Falls mein Team die gleiche Einstellung wie in den letzten zwei Jahren mitbringt, ist das auch möglich."



Albert Kabashi, ooeliga.at-Experte

"Mit dem vierten Tabellenplatz und den 20 Punkten auf dem Konto war Bad Schallerbach eine der positiven Erscheinungen der Hinrunde, man kann schon von einem sehr guten Herbst sprechen. Die Hegedüs-Elf hat Mannschaften wie Grieskirchen, Wels oder Micheldorf hinter sich gelassen, da muss man zufrieden sein. Im Sommer sind einige Spieler weggegangen, es stellte sich schon die Frage, ob die Mannschaft das kompensieren kann. Daraufhin scheinen die Spieler noch näher zusammengerückt zu sein, sie bilden jetzt eine noch größere Einheit. Das Potential war ohnehin immer da, mit Haderer und Hegedüs hat man vorne viel Qualität, dann kommen noch Spieler wie Ruckendorfer oder Grochar dazu. Wenn Bad Schallerbach als Einheit aufgetreten ist, war es auch in der Vergangenheit immer schwer gegen sie zu bestehen, das ist nun wieder der Fall. Das derzeitige Hoch wird dem Verein sehr gut tun."


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Foto-Slide: Harald Dostal

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